Erster Amboss und Fragen zum Unterbau

5. August 2019 um 20:37
Hallo Schmiede-Erfahrene,

ich bin Max und arbeite als Restaurator und Tischler.
Ich interessiere mich aber auch sehr für die Metallbearbeitung und das Schmiedehandwerk.
Aus Faszination habe ich mir einen alten Amboss auf den Kleinanzeigen gekauft, mit circa 50 kg Gewicht.
Für diesen würde ich gerne einen Unterbau bauen. Gerne aus Holz.
Und dazu habe ich ein paar Fragen:
- Welchen Durchmesser sollte der Stamm circa haben?
- Gibt es eine Faustformel, bei der die Oberkante der Bahn landen sollte (bin 1,86m) ?
- Ich hatte vor die Kontur des Ambosses ins Holz etwas einzufräsen, so dass er sich nicht verdrehen kann
  Unten am Amboss befinden sich zwei quadratische Löcher (ich habe gelesen sie stammen von der Handhabung hangeschmiedeter   Ambosse?). Reicht es den Amboss mit zwei Haken dort am Klotz zu fixieren?
- Die Oberfläche wollte ich leicht bürsten. Was kann ich sonst einem alten Amboss gutes tun?

Vielen Dank für eure Ratschläge und liebe Grüße,
Max

5. August 2019 um 21:20
Servus Max,

am besten, Du benutzt die Sufu im Forum. Es gibt viele Infos dazu.
Solltest Du weitere Fragen haben, melde Dich wieder.

Grüße vom Holledauer 


Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

5. August 2019 um 21:29
Bevor es in suchen ausartet...
Durchmesser: min. Diagonale des Ambossfußes, Bei den kleineren gerne etwas größer damit er sicher steht.
Fausformel passt, die geschlossene Faust sollte gerade auf dem Amboss liegen wenn man daneben steht, paar cm mehr oder weniger nach belieben.
Einlassen ist möglich, aber nicht notwendig, 4 Haken um die Füße reichen.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
5. August 2019 um 21:34
..schnell und gut erklärt!


Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

5. August 2019 um 21:41
Oh.. ich glaube dann steht meiner viel zu hoch..
Danke für die Erklärung..
Grüße von der Insel Ingo
6. August 2019 um 12:22
Was kann ich sonst einem alten Amboss gutes tun?


ihn benutzen - dann freut er sich

stell doch mal ein Foto ein...

 

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
6. August 2019 um 17:22
.... genau, Martin hat Recht, ein paar Fotos sagen immer mehr aus als Erklärungen.
Gruß aus Nordhessen
Manfred
6. August 2019 um 20:38
Hallo,

und vielen Dank euch für die Hilfe. Vor allem auch an Tommi für das schnelle Beantworten meiner Fragen.
Ich werde nun also nach einem geeigneten Stamm Ausschau halten und dann den Unterbau machen.
Bis dahin werde ich den Amboss wieder etwas herrichten. Etwas Sprühlack muss entfernt werden und leichte Verrostung abgebürstet werden.

Das ist übrigens mein Amboss (vielleicht auch dem ein oder anderen von den Kleinanzeigen bekannt) und ich finde ihn sehr hübsch!
Kann mir jemand genaueres zu dem Amboss sagen? Was besagen die Adler-Punzen? Welches Alter könnte er haben?
Soweit ich gelesen habe ist es die steirische Form. Firma JEB.
Schön finde ich, dass eine Kante der Bahn gerundet und die andere eckig ist.
Schöne Grüße,
Max
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6. August 2019 um 21:29
Servus beinander,

manchmal ist es echt verwirrend... gibt man guten Rat, verweist einer auf die Sufu - verweist man auf die Sufu, gibt plötzlich jemand guten Rat.
Soll sich noch einer auskennen...

Der einigermaßen konfuse Holledauer Namens Fred

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

6. August 2019 um 21:59
Moin Max
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Amboss!
Ich habe noch einen Tip für Dich, lege zwei Lagen Dachpappe, aber nur die ohne Sand, zwischen den Amboss und den Holzklotz.
Das gleicht die kleinen Unebenheiten aus und der Amboss klingelt deutlich weniger.
Auch zwischen Holzklotz und Werkstattboden liegen bei mir zwei Lagen Dachpappe. Das gleicht die Unebenheiten aus und schützt den Klotz von unter gegen eventuelle Feuchtigkeit.
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
6. August 2019 um 22:19
Fred, so ist das halt, niemandem kann man es recht machen. Aber so schnell wie man SuFu schreibt hat man manchmal auch 3 Zeilen mehr geklimpert.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
6. August 2019 um 23:02
Hallo Max.
Gratuliere zu deinem neuen Amboss, der hat doch Charakter..
Gefällt mir sehr gut.
Halt ihn in Ehren.
Schöne Grüße von der Insel Ingo..
6. August 2019 um 23:14
Ach ja,
Falls du so schnell keinen geeigneten Stamm finden solltest....
Ich habe mir aus alten Balken einen Klotz gemacht. 6 Stücke auf gleiche Länge, gehobelt und aufrecht stehend aneinander geschraubt.
Geht Recht gut. Ich muss mir bloß noch Bänder drum machen denn sieht der sogar Recht hübsch aus denke ich.
Ein Foto davon ist in meinem Profil.
Schöne Grüße von der Insel Ingo..
19. März 2021 um 13:05
Hallo,
der letzte Eintrag ist zwar schon ein Weilchen her, aber ich habe erst vor 2 Wochen einen JEB Amboss erstanden und mich etwas über dessen Herkunft informiert.
zur Frage welcher Hersteller das ist: JEB steht für Johann Elias Bleckmann.
Die beiden Adler sind eigentlich Phönixe, welche die Phönix Stahlwerke repräsentieren, ansässig in Mürz-Zuschlag, Steiermark, Österreich. Das Ambossalter lässt sich leider schwer sagen, da nur die Seriennummer am Amboss ist. Ich tippe aber laut der Geschichte der Phönix Werke auf mindestens vor 2. Weltkrieg.
Hier ein Link über die Geschichte der Phönix Stahlwerke, recht interessant.
https://www.museum-joanneum.at/blog/franz-josef-boehm-chronist-des-muerztals/
Zuletzt bearbeitet: 19. März 2021 um 13:07, Johannes Fink