Angele Feldesse/Esse Eigenbau

9. Juli 2017 um 11:52
Mahlzeit,

Da ich im Moment nur eine selbstgebaute Gasesse habe und mir immer dann das Gas ausgeht wenn ich es am wenigsten brauchen kann , werde ich mir bei nächster Gelegenheit eine Kohleesse zulegen.
Da es bei mir in der Umgebung (Bezirk NK, Niederösterreich) nichts gutes gebrauchtes gibt bzw. entweder zu groß, schwer oder in sehr schlechtem Zustand, überlege ich, mir eine Feldesse bei Angele zu bestellen.
Ich bin unschlüssig ob mit Handventilator oder 230V. Fusspedal ist mir zu teuer.
380V steht mir nicht zur Verfügung.
Es gibt auch noch eine Variante mit Druckluftanschluss, ich weiß nicht was ich davon halten soll, dazu hätt ich auch gerne ein paar Erfahrungsberichte falls möglich.
Am einfachsten wäre für mich die Handkurbel Variante.
Was würdet ihr empfehlen und würdet Ihr diese Feldessen überhaupt empfehlen?

Einen schönen Sonntag wünscht euch 
Jeremias
                                     
Zuletzt bearbeitet: 24. September 2017 um 22:04, Joe
9. Juli 2017 um 18:10
Hi Jeremias,

auch wenn sie dir zu teuer ist: Die Tretkurbelesse von Angele ist super. Dank guten Lagern laeuft die richtig schoen rund und belastet das Knie nicht. Die anderen kenn ich leider nicht. 
Kenne aber Leute die sehr von ihrem Handkurbelgeblaese schwaermen. Wie das aber taugt wenn es mal an groessere Querschnitte oder Verschweissungen geht vermag ich nicht zu sagen. Wenn aber keine 3Phasen zur Verfuegung stehen, koennt ich mir vorstellen, bekommst du mit der Handkurbel mehr Luft zusammen. Bitte korrigiert mich wenn ich irre!

Gruss,

Lenni
9. Juli 2017 um 18:51
Servus Joemann,

Kurbelessen sind super da autark wenn du dich öfters im Outback aufhältst. Ich hab mal einen ganzen Tag auf einer alten Tretesse geabreitet... das ging ganz schön in die Knochen! Ist bei leichtläufigen sicher nicht so arg aber man steht halt doch einseitig.
Es kommt drauf an, was Du an Material zur Verfügung hast - ich hab mir aus der Not aus einer 10er Stahlplatte eine Esse auf ein Barhockergestell gebastelt. Zuerst hab ich die mit Druckluft angeblasen aber es war zu nervig, da der Kompressor ständig am pumpen war. Hab dann ein Gebläse eines Heizugnsbrenners nachgerüstet. Die lassen sich mit Lichtstrom betreiben (sind sicher sparsamer als ein 3 KW Kompressor) und man ist nicht ständig am treten bzw. kann man mehrere Eisen im Feuer haben.

Gesamtinvestition: Paar Euro + im Ganzen - inklusive Umbau - ca. 6-8 Stunden.
Ein Stückl Flacheisen von ca. 250x250mm sollte der Schlosser in der Nachbarschaft für kleines Geld abgeben, ein paar Stäbe/Flacheisen hst Du bestimmt vorrätig und im Bekanntenkreis oder beim Heizungsbauer sollte sich ein defekter Brenner auftreiben lassen. Der Rest ist Eigenleistung dafür aber kostenneutral da Leidenschaft.

Schau in meine Galerie, da siehst Du ein Foto. Sicher nicht perfekt aber Eisen verbrennen ist locker drin. Wenn Du mehr Detailfotos oder Infos über das Lochbild haben willst, gern. Schick einfach n PN.

Grüße vom Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

9. Juli 2017 um 20:05
Hallo Joemann,
Ich finde auch , selber bauen macht glücklich

Wenn du natürlich keine Möglichkeit hast, bleibt nur Angele.

Tretesse geht garnicht, nach 2 Stunden spürst du jede Knoche, egal wie leicht oder schwer...
Die Kurbelesse von Angele kenne ich, ich finde die Übersetzung etwas lasch, das heisst viel und schnell Kurbeln aber sonst ganz okay...
Guck mal bei Kurbelesse Eigenbau, wenn du dir so eine Kurbel besorgen kannst dann hast gut Power ,da stimmt die Übersetzung...

Grüße Stahlbauer
9. Juli 2017 um 20:18
Tretesse geht in die Knochen?
Also ich habe eine, uralt und von Opa, aber mit ein bischen WD40 merke ich eigentlich keine Knochen- maximal einen kleinen Muskelkater.
Allerdings hat sie nicht so super viel Leistung. Reicht aber zum verschweißen und seit einer kleinen Reparatur auch zum verbrennen von Stahl.
Trotzdem würde ich gern auf Elektro umrüsten, das ständige Holzkohle- Gefummel nervt inzwischen etwas, aber mit meiner Tretesse würde mir der(?) Koks bei jeder zweiten Wärme ausgehen und bei Fettnuss haben die Nachbarn was gegen...
Also auch mit bedenken was du drin verbrennen willst.
VG, Edgar
9. Juli 2017 um 21:01
Wenn Dir  oft in einem ungünstigen Moment das Gas ausgeht dann wird das mit der Schmiedekohle ähnlich sein

Wenn ich mit Kohlen schmiede, dann am liebsten mit einem elektrischem Gebläse.
Wenn Strom verfügbar ist dann würde ich viel lieber mit einem Staubsaugergebläse oder einem anderen Provisorium arbeiten als mit einer Tretkurbelesse oder Handgebläse.
Bei Angele gibt es auch günstige Essen mit Elektrogebläse, wenn Du nicht zu weit entfernt wohnst kannst Du bei Angele die verschiedenen Essen begutachten und die gesparten Frachtkosten an der Tankstelle ausgeben.
Ein Besuch bei der Firma Angele ist sehr zu Empfehlen, die Beratung und die Möglichkeit die Produkte vor Ort zu begutachten sind oft bei der Kaufentscheidung hilfreich.
Schmieden lernt man am Amboß

9. Juli 2017 um 21:29
@Edgar,

wenn Du 3x so alt bist wie jetzt, sprich, so alt wie ich bist, wirst Du bemerken, daß ein Muskelkater sich bis in die Knochen bemerkbar machen kann.. von der Schulter will ich gar nicht reden.
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

9. Juli 2017 um 21:49
...der Nordpälzer hat schon wieder Recht.
Allerdings hättest Du den Vorteil, daß wenn von beidem Vorrat da wär, du zuerst das Gas verbrutzeln und dan die Kohle verheizen könnstest und somit zumindest ne Zeit lang weitermachen könntest, bevor das Heizmaterial alle ist...
Kauf Dir - solltest Du nur eine haben - einfach noch zwei Gasflaschen.  sind nicht arg teuer, du hättest immer noch zwei vorrätig, wenn die erste leer ist und bei Schlampigkeit immer noch eine... Spätestens dann mußt Du aber zum Gasmann.
So kannst Du Dir die Zweitbeschaffung bzw. Kohlenesse sparen!

Grüße vom Gassparer/Fettnusser
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

9. Juli 2017 um 22:21
Ich habe die Angele Handkurbel - Esse und zusätzlich das kleine Gebläse. Die ist sicher nicht billig, aber jeden Cent wert! Das elektrische Gebläse ist bequemer, aber die Handkurbel bringt mehr Druck. Wenn ich also größere Teile ab ca 1,5kg erwärmen will (bis auf Schweißtemperatur), nehme ich die Handkurbel.

Ich habe einmal bei ca. 35°C einen ganzen Tag mit einer Tretesse gearbeitet - typische Stellung: auf einem Bein stehend, beide Hände stützen sich an der Esse ab. Nie wieder! Lieber stehe ich bequem neben der Esse, unterhalte mich, habe eine Hand an der Zange und drehe mit der anderen nebenbei die Kurbel.

Nachteil bei meiner Kombination: Handkurbel und Motor haben verschiedene Lochbilder. Aber ein Adapter (1h Arbeit) mit dem Schieber, der für das Gebläse gebraucht wird bringt das Ganze dann zum Laufen.

Noch ein weiterer Vorteil der Angele Esse: Nach dem lösen von 12-16 Schrauben (die ich alle mit Flügelmuttern versehen habe) passt die Esse bequem hinter den Beifahrersitz.

Grüße Willy

p.s.: !,5KW Kompressor, um die gleiche Wirkung zu haben, wie ein 37W bis 250 Watt Gebläse? Das rechnet sich nicht, vom Lärm ganz abgesehen. Und für die benötigte Leistung braucht man auch keinen Dreiphasenstrom.
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2017 um 22:29, Willy Consten (WiCon)
9. Juli 2017 um 23:00
"Ich habe einmal bei ca. 35°C einen ganzen Tag mit einer Tretesse gearbeitet - typische Stellung: auf einem Bein stehend, beide Hände stützen sich an der Esse ab. Nie wieder! Lieber stehe ich bequem neben der Esse, unterhalte mich, habe eine Hand an der Zange und drehe mit der anderen nebenbei die Kurbel."

Mir gings genauso. Zum Glück konnte ich mich mit einer Hand an einer halben Bier (bayrisch = Hoiwe bzw. 0,5 L Grundnahrungsmittel) festhalten!
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2017 um 23:03, Holledauer
9. Juli 2017 um 23:18
Die zusätzlichen Gasflaschen wären sicher eine Lösung.
Ich möcht aber auch gerne mal etwas sperrigeres schmieden. Bei Messern kommt man mit der Gasesse sicher gut aus. Aber bei nem etwas längerem Kerzenständer is dann schon Schluss.

Ich schließe die Tretesse dann mal aus da ich schon mal Probleme am Knie hatte, das riskier ich lieber nicht.
Ich werd auf jeden Fall hier reinposten was es geworden ist, ich tendiere irgendwie zur Handkurbel.

Grüße 
Jeremias
                                     
9. Juli 2017 um 23:52
Hallo Joemann, hier eine günstige Alternative:  http://www.kovarskevyhne.cz   Der hat verschiedene Modelle, vom Schmiedeherd (849 brutto) bis zur Tretesse (471 brutto) ; vergleich mal die Wirbeldüsenesseisen, die sind identisch mit den Schmiedeherden von Angele. Hab so einen Schmiedeherd und bin davon wirklich begeistert. MfG Tobi
10. Juli 2017 um 09:48
ch möcht aber auch gerne mal etwas sperrigeres schmieden. Bei Messern kommt man mit der Gasesse sicher gut aus. Aber bei nem etwas längerem Kerzenständer is dann schon Schluss.

dann wird eine Feldesse nicht reichen...da müsste dann schon ein "richtiger" Schmiedeherd her

Für die üblichen "Kleinigkeiten" (einschliesslich Monostahlmessern) bin ich übrigens mit meiner Hobby-Feldesse von Angele sehr zufrieden

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
10. Juli 2017 um 10:29
Die tschechische Seite sieht interessant aus, super Tip!
                                     
11. Juli 2017 um 00:13
Die Preise des tschechischen Herstellers entsprechen, wenn der rechte Preis in der Liste Brutto ist, ca. den von Angele.

Hat zufällig jemand einen Handventilator oder einen 220V abzugeben?
Selbiges vll. mit einer Feuerschüssel?
Rest könnte ich selbst bauen, in dem Bergland Buch gibts da ja ein paar Bilder etc.
Ich stell das auch noch in den Marktplatz, der scheint mir aber nicht so belebt zu sein.