Ambosse

6. Juli 2019 um 19:24
Heute hatte ich wieder einmal Besuch vom "Freireisenden" Fred.
 
Wir haben allerlei gefachsimpelt über die Herstellung von Schnitzmessern und auch hierfür ein paar Werkzeuge gebaut. Naja.. und da der Parx ein wenig gelangweilt in der Ecke stand.. habe ich dann noch, mit Freds Hilfe, 3 Ambossrohlinge geschmiedet
 
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Hier 2 Rohlinge vor dem Spalten
 
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nach dem Spalten, Stauchen und Ausschmieden
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Das Klima in der Schmiede scheint auch die Vermehrung der Ambosse zu beeinflussen.....
 
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Ein erfolgreicher, schöner Schmiedetag!
 
Gruß
 
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
13. Juli 2019 um 20:13
Moin,
 
heute sind die Ambosse fertig. Geschliffen gehärtet poliert
 
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Gruß
 
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
13. Juli 2019 um 20:39
Hallo Lutz,
Tolle Arbeit hut ab
Gruß Dieter
14. Juli 2019 um 09:46
Hallo, Lutz,
ich hatte mir bisher noch keine Gedanken gemacht, wie ein Sperrhorn gemacht wird, aber Deine Erklärung hat mich erleuchtet. Bin immer froh, wenn ich abends nicht so dumm einschlafe wie ich morgens aufgewacht bin.
Danke
Meinhard
15. Juli 2019 um 21:13
Hallo Lutz

Könntest du mir einmal den Härtevorgang der Ambosse erläutern ?

Gruss Welder
15. Juli 2019 um 23:13
Servus Welder,

ich möchte dem Meister des Fachs sicher nicht vorgreifen.

Meine Hämmer lasse ich efolgreich mit dem Dorn an.
Meine Variante wäre:
Da dies mit den relativ dünnen Hörnern nicht klappen wird, würde ich als Laie den Fuß relativ scharf anlassen und - die Dimension dürfte es noch zulassen, im Backofen bei (C45) ca. 2x 1,5 Std bei 220° + anlassen.
Dies ist keine Empfehlung sondern nur eine Vermutung!
Wartet, bevor ihr ein Risiko eingeht, auf die Erklärung des Profis.
Ich laß mich gerne weiterbilden!!!

Der nach wie vor unwissende und nur vermutende Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2019 um 23:14, Holledauer
16. Juli 2019 um 06:22
Hallo,
 
1. Bin ich kein Meister (und wenn ich mich bei mir in der Firma umgucke, möchte ich auch lieber nicht so bezeichnet werden... )
2. Bin ich auch kein Ambossschmiedeprofi.. ich schmiede sie halt öfter.
 
Ich habe die Ambosse tatsächlich in Öl gehärtet um schon einmal nicht so ein scharfes Härtemedium zu wählen. Hier dann auch erst die Bahn und Hörner... danach ganz untergetaucht. Alleine durch die Restwärme wird schon einiges an Härte wieder gegangen sein... allerdings, wie Fred schon richtig bemerkt hat, sind die Hörner der Knackpunkt.. denn die erwischen keine Restwärme mehr.. deshalb.. tatsächlich ab in den Ofen... auch mit 220°...
 
Ein Horn darf eher verbiegen als abbrechen.. ist meine Meinung.. außerdem.. wenn man auf so ein Hörnchen dort mal wirklich einen Durchmesser glühend bearbeitet.... glaube ich wird das Hörnchen sehr schnell, sehr hoch angelassen..
 
Gruß
 
Lutz
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
16. Juli 2019 um 22:00
..na ja, es war auch weniger auf die Ausbildung als auf den Erfolg in einer bestimmten Tätigkeit bezogen. Dafür, daß ihr in der Firma scheinbar nur "eher ungeeignete Personen" als Meister habt, kann keiner was.

Für mich jedenfalls ist der Begriff Meister auf alle Fälle eine Wertschätzung!

Die Bezeichnung "Profi" war eine vielleicht übertriebene Einschätzung von mir...glaub trotzdem, daß man sich in bestimmten Gebieten mit Übung und Erfahrung zum "Profi" entwickeln kann.

Der Bayer, der sich mit Grammatik immer wieder schwer tut und die hochdeutsche Ausdrucksweise eher weniger beherrscht,

nämlich

Der Holledauer 
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

17. Juli 2019 um 06:16
Hallo Fred,
 
das war auch nicht böse gemeint... aber der "Meistertitel" wie er heutzutage noch verliehen wird, ist für mich ein rotes Tuch.
 
Ich habe den Handwerksmeister ja auch vor Jahren angefangen (Teil 3 und 4 habe ich) aber dann wurde es zeitlich knapp.... und der Spaß kostet ein Haufen Geld.
Wer saß da so alles auf der Schulbank? Jüngelchen die gerade Ihre Ausbildung fertig hatten und den Meister hinterhergeschoben haben... Weiterhin einige, den ich es nicht zutrauen würde einen Nagel, ohne sich selbst schwer zu verstümmeln, gerade in die Wand zu hauen. (Es waren auch natürlich angenehme Ausnahmen dabei).
Das hat sich aber eingeprägt: Was will dieser Titel, außer mir die Fähigkeit zu attestieren, das ich eine Firma leiten kann eigentlich noch? Für mich, der auch einen Hintergrund im Bereich japanischer Kampfkunst habe, ist der Begriff Meister etwas besonderes. Jemand der meisterlich sein Handwerk / Kunst beherrscht.. Die Pappnasenbande dort von der HWK hatte mit diesem Begriff leider gar nichts zu tun.
Dann habe ich bei Hengstenberg als Instandsetzungs /haltunsschlosser gearbeitet. Dort waren nahezu alle Meister... und haben einen Gesellenlohn bekommen.
 
Im weiteren Berufsleben habe ich diverse Leute miterleben können / müssen die Meister sind.... und auf diese bezogen.. möchte ich kein Meister sein.
 
Dann wollte ich meine Schmiede bei der HWK anmelden.... Geht nicht.. muß man Meister sein............... Ich habe die Messermacherei dann eben angemeldet.
Vorher habe ich aber noch dem Innungsmeister (Schmiedemeister) hier das Feuerschweißen und härten gezeigt!
Der Gipfel der Frechheit war dann als die HWK mich kurze Zeit später anrief, ob ich nicht bei der langen Nacht der Museen vor Ihrer Bude schmieden vorführen wolle... Sie hätten keinen mehr der das könnte!
 
Weiterhin habe ich die Befürchtung das die HWK den Titel, der ja eben mittlerweile eher nur noch eine Hülle ist, auch bald gegen die EU aufgeben wird / muss.
 
 
Das ist meine persönliche Meinung zu dem Thema und soll einfach nur verdeutlichen... warum ich etwas "verschnupft" auf die Bezeichnung "Meister" reagiere.
 
Also nimms mir bitte nicht krumm,
 
aber ich bin kein Meister
 
Gruß
 
Lutz
 
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
17. Juli 2019 um 23:41
Servus Lutz,

es war auch nicht böse aufgefasst.
Jeder meint, daß gerade er es richtig macht.
Wenn ich Bilder Deiner Schmiede betrachte, kann ich Deine Einstellung nachvollziehen.

Tradition bewahren ist ganz in meinem Sinne.

Heutzutage ist s halt anders. Im Vergleich zu mir bist Du noch jung, aber auch Du wirst Dich noch an den Wandel der Zeit gewöhnen oder anpassen müssen. 
Das mußt Du in Deiner Werkstatt auch gar nicht machen. Im Berufsleben wirst Du von diesem Trend nicht verschont bleiben....
Daß Du Dich auf keinen Meistertitel berufen kannst, finde in Deinen jungen Jahren sehr schade.
Der Trend geht unweigerlich zu besserer Bildung und nicht hin zu handwerklichen Tätigkeiten. Auch, wenn es nur auf Papier steht. Ist halt so, auch wenn die Jungs keine Nägel einschlagen können - dafür sind sie heuite Marketing-Manager, die gebraucht und dafür gut bezahlt werden.
Derartiges Gegenwirken gegen die Zeichen der Zeit halt ich für wenig angebracht.

Bei und sind die HWK s weniger problematisch. 

Du hast das Wort.

Gruß

vom Holledauer


Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

18. Juli 2019 um 18:56
Ist denn das beim Härten von solchen Ambossen auch so wie bei den Meisseln,dass ein Teil abgekühlt ,blankgeschabt und gewartet wird bis die richtige Anlassfarbe kommt und dann ins Öl,oder wie muss ich mir das vorstellen ?

Gruss Welder
Zuletzt bearbeitet: 18. Juli 2019 um 23:00, Welder
19. Juli 2019 um 17:55
Ich habe es so gelernt:
die Stöckel und Sperrhaken, Schweifstöcke etc. wurden auf kirschrote Farbe gebracht. Anschließend wurden die Teile etwa einen cm tief ins Wasser gestellt und blieben da stehen bis sie komplett abgekühlt waren auf Handwärme.
Fertig.
Anschließend schleifen, polieren, verkaufen.
Gruß
Oli
PS: sollten Schmiedefalten oder übermäßige Spannungen durch falsche Verarbeitung im Werkstück sein, bringt diese Methode sie noch vor der Benutzung ans Tageslicht.