Alter Schwede aus dem Sauerland

1. April 2019 um 11:33

Nun ist es endlich passiert, meine Schmiede hat Familienzuwachs bekommen.

 

Nach langem Suchen, der ein oder andere hat es ja mitbekommen, ist mir dann doch ein Amboss untergekommen, der mit 90kg und zwei Hörnern ziemlich nah an meine Vorstellungen herankam. Das gute Stück stand im Sauerland herum und wollte, vermutlich nach langer Ruhezeit in einer trockenen Halle, gerne wieder arbeiten.

Ein sehr glücklicher Zufall war, dass ich in der Nähe des Verkäufers einen sehr netten Hobbyschmied kenne, der den Amboss für mich zunächst besichtigt und dann abgeholt hat (Danke Volker!). Zuhause konnte ich nach einigem Rätseln und Recherchieren herausfinden, wo der Klotz, er ist nur wenig leichter als ich, dafür deutlich besser gebaut, vor 94 Jahren das Licht der Welt erblickte: In Schweden.

Der Amboss wurde laut Prägung im Jahr 1925 von Söderfors Dannemora / Schweden hergestellt. Zu der Schmiede konnte ich keine weiteren Informationen finden. Dannemora is ein Dorf im Bezirk Uppsala und beherbergt eine der wichtigsten schwedischen Eisenerzminen der letzten Jahrhunderte. Wie das gute Stück nach Deutschland geraten ist, werde ich sicher nicht herausfinden. Es scheint aber nicht selten zu Ambossexporten aus Schweden gekommen zu sein, findet man die Ambosse von Söderfors doch sogar in englischen und amerikanischen Foren. 

Natürlich hat der Amboss Gebrauchsspuren. Wer hätte die nach 94 Jahren nicht? Aber die Bahn ist eben und der Rost ist ferngeblieben. Eventuell bekommen die Kanten irgendwann mal ein bisschen Liebe, aber vorerst kann ich gut auf der neuen Unterlage arbeiten.

Genug geschwätzt, hier noch ein zwei Bildchen vom Umzug:

 

Grüße aus dem Oberberg

Steffen
Zuletzt bearbeitet: 3. April 2019 um 13:59, Steffen Vogel
1. April 2019 um 11:43
Glückwunsch, scheint ja noch gut in schuß zu sein und das Gewicht ist auch gut.
Bei der Einweihung bringt evt. jemand ein paar neue Kanten mit...
Hast Du schon einen Plan für den Unterbau?
Schmieden lernt man am Amboß

1. April 2019 um 13:26
Danke dir!

Den Untersatz muss ich mir noch bauen. Für die alte Sandkiste ist der Fuß zu dick. Vermutlich bekommt er dann ein Holzgestell aus stehenden Balken, wie in deiner Gallerie. Alternativ eine betongefüllte Holzkiste.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
Zuletzt bearbeitet: 1. April 2019 um 15:44, Steffen Vogel
1. April 2019 um 18:56
....schöner Amboss, Steffen. Hast Du aber Glück gehabt, dass der gute Volker, Ihn Dir freiwillig überlassen hat . Wie ich sehe hast Du gleich 2 Bleche für die Schmiedeguillotine abgezwackt.
Viel Spaß mit Deinem Neuzugang aus Schweden.
Gruß
Manfred
1. April 2019 um 19:12
Servus Steffen,

Glückwunsch erstmal. Für Reisezwecke noch zu gebrauchen und gleichzeitig schwer genug... Die Kante der Mann-Seite schaut etwas mitgenommen aus, wie ist denn die Zuschlägerseite? Kannst mal n paar Fotos von der Bahn hochladen?

Gruß Fred
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 1. April 2019 um 19:24, Holledauer
1. April 2019 um 19:56
Hej, Steffen,
grattis till ambolten! Jag ska besöka honom för att se om han förstaar nok lite svenka. 
Warum willst Du ihn nicht ins Fass auf Split stellen? Ein abgesägtes Blechfass kann man auch ein wenig von rund auf viereckig deformieren, damit der Fuß passt. Und dann: Schläge von oben!! 
Sag, wann der Rauch aufsteigt!
Meinhard

1. April 2019 um 20:32
Das mit der Guilloutine täuscht, Manfred. Die übrigen Bleche sind für etwas anderes bestimmt.

Fred: Gern, wenn ich wieder fit genug bin.

Meinhard: Danke, ich werde dich anrufen. Das mit dem Fass ist auch eine gute Möglichkeit. Leider hab ich keinen festen Platz dafür, weshalb der Untersatz zumindest auf ein Eollbrett oder ähnliches zu heben sein muss. Daher die Präferenz für etwas Festes.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
1. April 2019 um 20:40
Steffen,

mein 125er Paul-Ferdinand steht auf einem Stahlgestell. Das war gratis dabei und ist eine gute Alternative zum Holzklotz da leichter zu transportieren. Hätte nicht gedacht, hat aber trotz oder grade wegen der Antirutschmatten, die ich untegelegt hab, ordentlich Zug. Einer der erfahrensten Leute hier im Forum hat darauf geschmiedet und sich zumindest nich beklagt

Gruß Fred
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 1. April 2019 um 20:51, Holledauer
1. April 2019 um 21:01
Ein Stahlunterbau ist eine gute Möglichkeit, ich habe auch noch eins in der Ecke stehen, es gibt Arbeiten bei denen er Vorteile gegenüber allen anderen Varianten gibt.
https://www.youtube.com/watch?v=Q72vV4_75jo
Schmieden lernt man am Amboß

1. April 2019 um 21:10
Ja, das ist was Feines. Wer hat ne 40er Platte?
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
1. April 2019 um 21:11
40er Platte ist aber ganz schön dick
Schmieden lernt man am Amboß

2. April 2019 um 07:49
Ja, Volker. Das war nur eine Anspielung auf das Gerät, welches Uri Hofi dort für Angele bewirbt. Auf jeden Fall ist das eine sehr praktische Lösung, Da man ungehindert an den Amboss herantreten kann.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
2. April 2019 um 09:16
Mir geht es bei dieser Art von Amboß Untersatz nicht in erster Linie um das herantreten an den Amboß, das geht auch ganz gut mit einem passenden Holzklotz.
Bei manchen Arbeiten ist es vorteilhaft wenn mann den Weg nach unten frei nutzen kann, z.B. bei längeren Stäben die auf der Bodenplatte gestaucht werden sollen.
Mittlerweile habe ich auch einen Holzstamm unter meinem Amboß weil ich für diese Arbeiten eine Gesenkplatte nutze.
Ein Untersatz aus Kanthölzern der fest mit dem Amboß verbunden ist erlaubt einen problemlosen Transport mit einer Sackkarre.
Schmieden lernt man am Amboß

2. April 2019 um 09:18
007.jpg
Die Streben zwischen den Füßen machen eine 40mm Platte überflüssig.
Die Untergestelle von Angele sind für Leute die nicht selbst bauen wollen oder können eine gute Wahl.
Schmieden lernt man am Amboß

Zuletzt bearbeitet: 2. April 2019 um 09:23
2. April 2019 um 12:59
Schönes Gestell! Danke fürs Zwigen!
Grüße aus dem Oberberg

Steffen