Projekt "Grill"

7. Januar 2017 um 18:49
Hier mal eine Auftragsarbeit die ich nun endlich fertig bekommen habe...
Es handelt sich um einen Grill aus dem 15. Jhd. den meine Kundin mir als Bild aus einer Burgküche in Auftrag gegeben hat. Hierbei ging es darum mit historischen Schmiedetechniken das teil zu replizieren.

Ich habe gespalten, gelocht, geklinscht, abgesetzt, gespalten... usw.

Es war eine Arbeit die viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat als ich angenommen habe.

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Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
7. Januar 2017 um 19:17
Servus Lutz,

da nenn ich mal ne Klasse Schmiedearbeit vom Feinsten! Gefällt mir ausgesprochen gut und von der ersten Sau möcht ich gern n Stück haben.
Vielleicht werde ich so alt wie Heesters, dann könnt ich s evtl. auch annähernd so ähnlich hinkriegen...

Grüße vom Halbvierundneunzigen aus der Holledau

 
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

7. Januar 2017 um 19:22
Prima Lutz
schöne Ausführung, vor allem die Lochungen hochkant durchs Flacheisen verdienen Respekt...das mit der Sau würde ich überdenken, der Holladauer ist dick genug.
Schmieden lernt man am Amboß

7. Januar 2017 um 19:25
...der Arzt hat nur gesagt, daß ich nicht mehr zunehmen müßte, vom Abnehmen war nie die Rede
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

7. Januar 2017 um 19:44
...außerdem war ich vor 47 Jahren richtig ein echtes Leichtgewicht von nur gut 10 Pfund - meine Eltern gaben sich wirlkich alle Mühe, gegen meine anfänglich diagnostizierte Magersucht zu kämpfen. Ich kämpfe heut noch dagegen an. Ich kann Euch sagen, es erfordert schon einiges an Diszilpin, diese Mengen an Schweinefleisch zu essen und Münchner Bier zu trinken, nur damit man nich anfängt, zu klappern.

Euer Dicker
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

8. Januar 2017 um 10:53
Also erstmal: cool geworden! das design gefällt mir, sieht etwas aus wie eine Flamme.
Nur ne Frage: was ist geklinscht? Habe das Wort noch nie gehört.
VG,Edgar 
8. Januar 2017 um 12:09
ehrlich gesagt bin ich mir grad nicht sicher ob es der richtige Begriff ist.. ich habe die Technik in einem Fachbuch gefunden (und suche sie grad vergebens wg. der Bezeichnung) hier wurde eine überblattung geschmiedet und diese dann zusätzlich ncoh "verschlagen" also die Ränder der Überblattungen wurden über das jeweilege überblattete Werkstück gekrampt / geschlagen. Dies habe ich bei den Füßen angewendet.
Hier habe ich überblattet, die Ständer habe ich eingedrückt, dabei wurde das material gestaucht und formte schöne Auskrakungen über die ich dann die füße selber rüberschlagen konnte.. somit habe ich quasie eine Schwalbenschwanzführung erzeugt (ich hoffe man kann es sich vorstellen. Zudem ist noch ein Senkniet drin. Wer dazu etwas genauere Fotos haben möchte, bitte bei mir auf FB oder meiner HP gucken..


Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
8. Januar 2017 um 12:17
Heureka!

Es ist im Otto Schmirler drin.. das "Schlapfen" und "Ausklinken" ... ich wußte ich hatte es gesehn...  Er beschreibt es nur "der vollständigkeithalber" also eher selten...
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
8. Januar 2017 um 16:54
Wenn ich den Grill so sehe, bekomme ich Hunger, schön gearbeitet, sauber, gefällt mir! 

Als ich das Wort Schlapfen las dachte ich hieran: Genial daneben / Switch reloaded
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2017 um 16:55, Thomas Pütter
9. Januar 2017 um 22:39
Moin, 

der Grill gefällt mir wirklich gut 😊
Ist er denn auch ausreichend standfest, wenn man ein Schweinchen auf die äußere Gabel hängt,  oder gibt's Schlagseite?

Clinchen ist eine Fügetechnik aus dem Automotivbereich, bei dem ein Blech durch ein zweites Blech " durchgedrückt" wird, und so eine punktuelle Verbindung entsteht ähnlich dem Punktschweißen.
Leider kann ich die tatsächliche Verbindung auf den Bildern nicht genau erkennen. 

Gruß Thomas
 
10. Januar 2017 um 17:48
Hallo,

der Grill ist nach einer historischen Vorlage geschmiedet... Da gibt es wenige Spielraum für mich dort groß was zu ändern.. dementsprechend sind die Füße gestaltet... Im Normalfall sind die Schweinchen  aber tot die auf so einen Spieß kommen.. und deren Bewegungen beschränken sich auf eine sehr langsame Drehbewegung... Also: ich denke es wird halten.

Ja, mir ist durchaus bewußt was clinchen ist, doch ist mir leider der Begriff entfallen wie die korrekte schmiedetechnische Bezeichnung für das "Schlapfen" war..
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
10. Januar 2017 um 19:38
Hi Lutz, 

wollte nicht despektierlich sein. War eher eine Frage aus Neugier, versuche immer den praktischen Aspekt zu durchdenken.   Bei einer Replik verbietet sich eine Veränderung natürlich eh.

 
17. Februar 2017 um 13:34

Ein sehr schönes Stück Schmiedkunst hast Da gezaubert. Gefällt mir ausserordentlich gut. Würde gerne mal Bilder im Einsatz sehen, wenn das möglich wäre.

 

 

 

Wer sich vor Funken fürchtet, der gibt keinen Schmied ab.

17. Februar 2017 um 13:48
Damit kann ich nicht dienen.. ist ja ein Kundenauftrag..
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
17. Februar 2017 um 13:56
Schade... Schmälert aber in keinsterweise Deine schöne Arbeit
Wer sich vor Funken fürchtet, der gibt keinen Schmied ab.