Neue Rachhaube und Rauchrohr

12. Juni 2014 um 21:04
Hallo Kollegen,
es hat sich ein bisschen was getan bei mir in der Werkstatt, das möchte ich euch hier kurz erläutern.
Meine Rauchhaubenlösung bisher war ein aufgeschnittenes Ölfass mit einem 120ger Rohr. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt hat dies kaum ausgereicht um den hin und wieder sehr dichten Rauch von Fettnusskohle aufzufangen und abzutransportieren.
Nach Rücksprache mit den wichtigen Personen die man für solche änderungen zu rate ziehen sollte ging die Planung los. Hier nochmals vielen Dank an Stefan_Joas der mir netterweiße einen groben Plan einer möglichen Rauchhaube aufgezeichnet hat an den ich mich auch grundlegendst gehalten habe. Momentan hängt die Haube noch sehr hoch, das liegt aber auch daran das noch zu allen 3 Seiten Scharniere von mir gemacht werden, womit ich weitere Platten rauf und Runterklappen kann (je nach bedarf). Im Tisch wird neben der Esse noch ein Abkühlbecken gemacht, auch dieser Rauch/Dampf wird durch die Rauchhaube ohne Probleme aufgefangen.
Aber jetzt erstmal zur Haube, hier gleich einige Bilder:





Die Haube selber ist aus 2mm Stahlblech (sowie die Rauchrohre auch) und wurden Gekanten sowie an den Kanten verschweißt (Mag, hier danke an Moritz dessen Gerät ich benutzten durfte) Hinten wurde noch eine Verstrebung eingezogen. Das Rohr ist leicht schräg nach hinten in den Kamin was die Rauchförderung begünstigen sollte.
Morgen werde ich zum ersten mal anfeuern und schauen wie die Rauchhaube funktioniert und sich verhält, falls nötig werde ich dann beginnen die Scharniere anzufertigen.

Ich bin gespannt, einen Testbericht gibt es dann auch hier im Thread.

Viele Grüße,
Alex




12. Juni 2014 um 23:40
Ja kein Thema....
gnauso wie für die Stunden Arbeit....
und die Rohre.....
und das einputzen....
das Material...
die Flexfunken in meinen Armen und Sockenn....

aber mein Mag. LOL
12. Juni 2014 um 23:53
Du gehörst halt schon zum Inventar
13. Juni 2014 um 05:06
So seien hier die glorreichen Taten nochmals erwähnt:
Vielen Dank an Moritz der mir den Ganzen Tag mit viel Tat und viel Rat zur Seite stand, bei dessen heroischen Einsatztes beim ausflexen der Blechstücke er die schweren verletzungen durch die Splitter einfach überging. Den bringer des Mörtels und der Rohre und des Dämmstoffes, gesegnet sei sein Einputzen, es hält! Ach ja, und die bereitstellung des fahrbaren Untersatztes möchte ich auch noch mitdran hängen ;)

Und seinem Mag natürlich....

Jetzt besser?

14. Juni 2014 um 18:15
Das Häubchen ist nun vollständig!
Nach erster Probe und Rauchigen verhältnissen im Raum hab ich heute die Esse höher gesetzt und Scharniere an die Haube angebracht, jetzt läuft alles gut, die Haube zieht die Abgase schön aus der Werkstatt, selbst bei sommerlichen Temperaturen draussen.
Hier noch die Bilder:





Viele Grüße,
Alex

15. Juni 2014 um 01:08
wollte erst sagen das sie zu hoch wäre, aber das mit den scharnieren ist besser als bei mir, da ist alles starr.. aber statt schweißen hätte ich die haube genietet, so schweißhefter sehen gemurkst aus.
nimms mir nicht krumm, aber: die haube funktioniert, aber nach sauber gearbeitet sieht es auch nicht aus. doch jetzt das konstruktive : natürlich weiß ich wie beschissen es mit dem winkelschleifer ist eine form aus blech auszuschneiden, das nächste mal wäre es ratsamer mit einem schneidbrenner  auszuschneiden (einen anschlag verwenden, dann geht es leichter gerade zu schneiden).
ich habe meine bleche in der schlosserei auschneiden lassen, hat mich 50 euro gekostet bei 2mm blech, zeichnungen der einzelteile habe ich selbst gemacht, das spart viel geld! und das solltest du in deiner lehre inzwischen ja gelernt haben.
oder eine gute blechschere hätte es bei den geraden schnitten auch getan, mit dem winkelschleifer noch den grat entfernen, fertig,
wenn du die genietete variante möchtest gibt es 2 möglichkeiten die bleche zu verbinden, die eine ist einen überstand zu machen, löcher ausmessen und boren den überstand abkanten. im anschließenden blech passende löcher bohren, ziehnieten einsetzen, fertig, die zweite die blechteile mit winkelblechen verbinden, ist aufwendiger aber du brauchst keine kantbank. 2mm blech schweißen ist ohne wig gerät nunmal nicht leicht.

übrigens würde ich mit einer schleifscheibe oder brüste die anlauffarben entfernen, sieht nicht nur besser aus, an den anlaufstellen rostet es auch gerne, besonders wenn du edelstahl verwendet hättest.

nunja, so oder so! es ist besser als das ölfass xD 
Zuletzt bearbeitet: 15. Juni 2014 um 01:08, Pder R
15. Juni 2014 um 10:04
Servus Paul,
Einen Schneidbrenner hatten wir nicht zur verfügung, genau so wenig wie eine Tafelschere. Natürlich hätte ich es auch ausschneiden lassen, aber wir mussten alle Teile vorort aneinander Anpassen. Mit der Blechschere durch 2mm? Na dann viel spaß! Wenn du eine Hebelschere gemeint hast, bei solchen Materialgrößen eher "unghampert" wie man bei uns sagen würde, ausserdem verbiegst du dir das blech und musst danach wieder ewig nachrichten.
Den Plan hätte ich sowieso selbst gezeichnet, habe aber das angebot von Stefan bekommen und mich auf seine Erfahrung verlassen!
Mit welchen Nieten verbindest du die teile? Ziehnieten kenne ich nicht, glaube aber das du Blindnieten gemeint hast. Von denen bekomm ich erstens nur verzinkte, und das zeug kommt bei mir nicht in die Haube.
Verschweißen würd ich solche längen nicht mehr mit Wig, da braucht man unmenschliche gedult. Bei 2mm würd ich ein Mag gerät empfehlen, das geht ratzfatz, es kommen (wenn man es gut kann) auch saubere nähte raus, und wenn nicht überschleift man das ganze einfach noch.
Die Anlauffarben und Kanten werde ich auch noch überschleifen, dazu müsste aber erstmal mein Satz neuer Schleifscheiben von Eisenblätter eintreffen....

Versteh mich nicht falsch, aber ich denke wir haben schon nach gutem Gewissen gearbeitet was vorhanden war und auch im Zeitlichen Rahmen lag. Deshalb ist es auch keine Uhr geworden, was aber eine Rauchhaube nicht unbedingt sein muss... Wichtig ist das sie funktioniert und das tut sie.

Viele Grüße,
Alex
15. Juni 2014 um 16:43
Hi Alex,

Was ich nicht verstehe: warum hast Du nicht die Esse nach links, mittig unter den Kamin geschoben und eine symmetrische Haube gebaut? Sieht von der Form her irgendwie seltsam aus. Und das fast 90° gewinkelte Rauchrohr ist eher suboptimal, wie Du überall nachlesen kannst.
Aber wenn sie funktioniert...ist alles gut.

Viele Grüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
15. Juni 2014 um 17:01
Servus Martin
Aus mehreren Gründen: Der Kaminkehrer kann ohne etwas verschieben zu müssen an seine Revisionsklappe.
Das gewinkelte Rauchrohr nimmt nur ca. 3% weg, wie ich durch Diskussionen im Chat mit einigen Personen erfahren habe. Ausserdem kann ich jetzt beide Ambosse so aufstellen, dass an beiden gleichzeitig und mit Zuschläger gearbeitet werden kann.
Ich werde mir am Nebentisch direkt neben der Esse noch ein Becken für Wasser bauen, diesen Dampf zieht die Haube dann gleich mit ab, ausserdem ist dort ein guter Platz um "Rauchfrei" einzubrennen.
Und ja, sie funktioniert ;)

Viele Grüße,
Alex
18. Juni 2014 um 18:16
hey ale
blindnieten und hebelschere meinte ich ja, ich muss um verzeihung bitten, aber hier zeigt sich wie sinnvoll doch manchmal die normung der werkzeugnamen sein kann ;) 

ich verschweiße, wenn ich das gerät dahabe, blech unter 3mm lieber mit wig, klar geht es länger aber ich empfand es als einfacher, das ich vielleicht 1 mal in 3 jahren in der schlosserei etwas unter 3mm verschweißen muss, macht es vielleicht auch aus.

warum sollten verinkte blindnieten dir nicht ans blech kommen? so heiß wird es nicht das der zink verbrennt, wegen rost?, naja
die bleiben wohl länger rostfrei als das blanke blech, wenn du mit stahlblech s235jr gemeint hast!, nur bei chromnickelstahl würde ich wegen kontaktkorossion auch blindnieten verwenden. die blindnieten an meiner Rauchhaube hatte ich in meiner damaligen unwissenheit aus alu gemacht! werde ich demnächst mal stück für stück ersetzen.

aber hey, du willst sie ja nicht verkaufen, also was solls, nächstes mal!
ich hoffe dennoch du kannst aus meiner erfahrung trotzdem was lernen.


grüße 
18. Juni 2014 um 19:41
Servus Paul,
Klar, Wig ist ein sehr tolles verfahren, wir arbeiten sehr oft damit, da gerade bei dünnblech (z.B. 0,8mm) einfach die Nähte schön sauber und klein bleiben, die Hitzeeinweirkung minimal ist.
Allerdings braucht man auf so ein Gerät ersteinmal Zugriff, und den hatte ich schonmal nicht. Ausserdem finde ich es auch ok, wenn die Nähte nicht so sauber gebraucht werden, mit Mag zu arbeiten (wobei dieses Verfahren bei richtiger Einstellung auch sehr sauber ist).

Warum Zink nicht in meine Haube kommt? Weil ich Zink nicht mag, weil es möglicherweiße abbrennen kann. Ausserdem muss ich es ja (wie man sieht) nicht verwenden, also wenn die Möglichkeit da ist, warum nicht was nehmen was nicht verzinkt ist? Zink schmilzt übrigens bei 420°C, natürlich muss diese Temperatur nicht in der Haube vorherrschen, trotzalledem, kein Zink -> keine Möglichkeit von Zinkdämpfen.
Ja, ich habe S235RJ gemeint.
Bei CrNi-Blechen sollte dies doch auch kein Problem sein, verschweißen lässt sich das Blech ja recht gut. Wo sollte da Kontaktkorrision entstehen, höchstens am Verbindungspunkt mit dem Rohrstutzen...

Aber im endeffekt: Funktionieren muss sie...

Grüße,
Alex
25. Juni 2014 um 17:08
wollt ich doch sagen, das der zink verbrennt muss gut hitze rein, und ich hab nochnie eine rauchhaube mit anlauffarben gesehen!
25. Juni 2014 um 17:25
Haha!

@Alex: Poste ihm doch bitte mal deine Haube ;)

EDIT: Guck da mal

s'isch halt wies isch allaweil hosch a kuglfuhr

Zuletzt bearbeitet: 25. Juni 2014 um 17:27, Christoph
25. Juni 2014 um 19:17


Du meinst sowas hier????
28. Juni 2014 um 18:01
natürlich weiß ich wie beschissen es mit dem winkelschleifer ist eine form aus blech auszuschneiden, das nächste mal wäre es ratsamer mit einem schneidbrenner auszuschneiden (einen anschlag verwenden, dann geht es leichter gerade zu schneiden). ich habe meine bleche in der schlosserei auschneiden lassen, hat mich 50 euro gekostet bei 2mm blech, zeichnungen der einzelteile habe ich selbst gemacht, das spart viel geld! und das solltest du in deiner lehre inzwischen ja gelernt haben.

Auch mit einem Winkelschleifer kann man nen Anschlag benutzen ;)

2mm blech schweißen ist ohne wig gerät nunmal nicht leicht.

0,8mm Schweißdraht, Gerät sauber einstellen und dann? Gib ihm! Geht alles. Auch gut. Die Vorarbeit muss halt auch Stimmen - aber das muss es beim Wig-Schweißen ja auch.



Alles in einem - ich find die Arbeit gut. Ist ja auch noch kein Meister vom himmel gefallen!