Luftregelung Feuerschüssel / el. Gebläse

17. März 2016 um 22:05
Mal ne Frage an die Profis :
Bei einer elektrisch betriebenen Feuerschüssel soll meines Wissens nach der Luftstrom nicht über öffnen / schließen der Schlackefaust geregelt.
Der Nachteil dieser Art der Regelung : Der Ringspalt verändert sich, entweder Breit gefächerter oder eng konzentrierter Luftstrom und kleinere Kohlestücke bröseln durch die Bewegung durch den Spalt.

Da ich nicht digital die Esse betreiben will (Luft an/Luft aus ) kommt meiner Meinung nach nur die Regelung auf der Gebläseseite in Frage.
Entweder über el. Drehzahlregelung oder mit einer Drosselklappe.
Wie habt Ihr das Problem gelöst ??
Ich frag deshalb so blöd, weil ich eine neue Feuerschüssel mit Gebläse (Vol = 750 m^3/h) habe und auch mal Kleinteile schmieden will.
Außerdem will ich nicht mehr Kohle verbrennen als nötig.

Danke für Eure Antworten

Gruß Wolfgang
18. März 2016 um 00:15
Hallo Wolfgang,

bei mir ist die Luftzufuhr mit einem Schieberegler gesteuert, bei meinem alten Feuer war es ein Kugelhahn. Beide Ausführungen sind leicht zu realisieren denke ich. Solltest Du ein Gebläse haben das Druck aufbaut wäre ein Bypass sinnvoll. ich wünsche Dir gutes Gelingen.
Schmieden lernt man am Amboß

18. März 2016 um 08:44
Guten Morgen
Ich hab gerade das selbe Problem.
Mein Lüfter liefert sehr viel Luft und das ist meist nicht notwendig.
Ich würde gerne die Drehzahl des Lüfters "dimmen".
Ich bin kein Elektriker und auf Nachfrage bei befreundeten Elektrikern
erhalte ich unterschiedliche Auskünft.
Der Motor ist ein 230 Volt Motor mit Kondensator.
Ich überlege ob ich einen solcher Dimmer funktionieren würde.

Motor:
Motor_klein.jpg


Dimmer:

Dimmer_klein.jpg

Phasenanschnittsteuerung
Stellt ohmsche und induktive Verbraucher
Dauer-/Spitzenlast 6/25 A bei 230 V (ohne Kühlkörper), 18 A mit Kühlkörper
Feinfühlige Einstellung per Potentiometer
Alternativ über Zusatzmodul M150 mit 1–5 V DC, 3–12 V DC, 6–24 V DC oder TTL ansteuerbar

18. März 2016 um 09:43

Vorab: ich bin kein elektriker, gebe hier nur meine Erfahrungen mit einen vor kürzem eingebauten Drehzahlregler an einen Schleiffmaschine wieder(ist allerdings einen 380V Maschine). Hat mein Nachbar gemacht, der ist Industrie-elektriker.

Seine Aussage: eine zuverlässige Drehzahlregelung geht nur über einen Frequenzumrichter. Diese ändert nicht der Stromstärke, sondern regelt der Frequenz(normal 50 Herz) runter. Dadurch lauft die Maschine dann langsamer, hat aber noch den gleichen Power. Ich habe ein Bosch-Rexrodt FU eingebaut, kostet  rund 150-200 Euro. Die Einstellung der Parametern dieser FU ist eher was für Profi's, mann kann viel falsch machen und schnell den Motor zerstören.

Was du da hast scheint mir eher den Strom runter zu regeln. Ich wurde auf jeden Fall mit ein elektriker reden ob das so ohne weiteres geht, denk dran das das Lufterrad schon einiges an Kraft vom Motor verlangt. Wäre schade wenn du den Motor himmelst.

M.e. die einfachste wirksame und günstige Lösung: Schieberegler oder Kugelhahn im Rohr.

viel Erfolg

Adriaan

 

 

 

18. März 2016 um 09:48
Die Frage ist nur, ob dein Motor das verträgt. Er könnte zu warm werden weil die Kühlung fehlt und am Ende sagt er PAAATSCH und raucht und qualmt und ist dann für eine Beisetzung einzuplanen.
18. März 2016 um 10:19
Wenn ein Gebläse langsamer läuft benötigt er viel weniger Leistung, somit ist auch ein FU nicht notwendig.
Ein Motor verträgt immer einen langsameren Lauf durch geringere Spannungen und damit auch geringeren Strömen. Überlastet wird er durch höhere Spannungen wie auch durch zu hohe Lasten die zu hohen Strömen führen.

Die Art der Gebläseregelung bestimmt der verwendete Motor, Ob Spaltpol, Allstrom (Nebenschluss oder Reihenschluss) oder Wechselstrommotor (1 phasig oder 3 phasig).
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
Zuletzt bearbeitet: 18. März 2016 um 10:29, Thomas Pütter
18. März 2016 um 11:07
Hallo Tommi

Heisst das, dass ich diesen Dimmer verwenden kann?

sg

Robert

18. März 2016 um 11:45

Es gibt einen Unterschied zwischen einem Dimmer und einem Drehzahlsteller.

letzerer ist wohl für diesen Anwendungszweck geeigneter:

Grundsätzlich lassen sich nach dem in den Drehzahlstellern angewandten Phasenanschnittprinzip alle in Kleingeräten verwendeten Einphasen-Motoren steuern (Induktions-, Spaltpol-, Universalmotoren. Sinnvoll ist die Steuerung aber nur dort, wo wirklich die Leistung gesteuert werden soll, wie zum Beispiel bei Lüftern (kleinere Drehzahl = kleinerer Luftdurchsatz = gleich kleinere gewünschte Leistung).Quelle:Gira)

Ich glaube diese Thema hatten wir schon mal, benutz doch mal die Suchfunktion.

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 18. März 2016 um 11:48, Martin Hartung / DerSchlosser
18. März 2016 um 11:47
Seit Erfindung der elektrischen Gebläse für Schmiedeessen wurden diese auf der Lüfterseite geregelt (genauer: gestellt). Vorteil: Einfach, robust, unkaputtbar, kein Potentiometer mit Ausschalter nötig, der Staub/Wasser geschützt und möglichst mit Handschuhen bedienbar sein muss. Für mich hat sich die Frage gar nicht gestellt. Warum hätte ich das Rad neu erfinden sollen?

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
18. März 2016 um 13:59
Henoch, ja, der Dimmer/Steller ist geeignet, diese Art Dimmer wird auch in Staubsaugern verwendet.

Einen speziellen Dimmer benötigen nur kapazitive Lasten wie elektronische Trafos.

Aber hier der Hinweis: Vorsicht bei Arbeiten am Stromnetz!
Normalerweise darf das nur eine Fachkraft!
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
Zuletzt bearbeitet: 18. März 2016 um 14:01, Thomas Pütter
18. März 2016 um 14:13
Muss was ergänzen: Die Hilfsphase mit Kondensator sollte am Netz bleiben, die Hauptphase kann gedimmt werden:
https://groups.google.com/forum/#!topic/de.sci.electronics/Nb3get2ACDI
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
Zuletzt bearbeitet: 18. März 2016 um 14:13, Thomas Pütter
18. März 2016 um 21:34
Hallo zusammen,
erstmal Danke für die interessante Diskussion.

Ich sehe es erstmal so wie Willy

Als Maschienenbauer mit elektrischen Grundkenntnissen bevorzuge ich eine mechanische Regelung. Ich sehe vor allem Vorteile in der Robustheit und die Verwendung von wenigen Komponenten. Das ist sicherlich eine vernünftige Lösung für den Betrieb in meiner Hobbyschmiede.

Außerdem bin ich ein Freund vom Materialrecycling.
Etwas Schwarzblech und Rundmaterial wird bei mir sicherlich irgendwo rumliegen.

Wenn das Teil gebaut ist, werde ich ein paar Bilder hier reinstellen und Euch vom Ergebnis berichten.

Danke und Gruß

Wolfgang
19. März 2016 um 15:56
Hallo alle miteinander,

 

eine sehr interessante Diskussion die mich selber auch schonmal getrieben hat.
Der Gedanke einem Gerät weniger Leistung entnehmen zu wollen, während es Wattenfall und Co genau so glücklich macht wie unter Volllast erschließt sich mir überhaupt nicht, weswegen ich die Dimmer Variante total klasse finde.

An dieser Stelle würde ich aber doch schon nochmal fragen wollen, wann es denn mit dem Dimmer nicht funktioniert und wirklich ein FU gebraucht wird?! Ist das ne Leistungsfrage? Dimmer gibts ja nur für eher kleine Leistungen. Ich habe mir außerdem mal sagen lassen, dass a) nicht jeder Motor mit einem Dimmer drosselbar ist und b) einige Motoren durch die steilen Spannungsflanken vom Dimmer zerstört werden können? Kennt jemand genauere Zusammenhänge?

Bei uns in der Werkstatt hängen an den Lüftern auch ganz normale Steckdosendimmer. Abgesehen davon, dass die Gebläse alle sammt zu klein sind, funktioniert das Konzept ganz gut.

Gruß,

Lenni

Zuletzt bearbeitet: 19. März 2016 um 15:58, Lennart G
19. März 2016 um 19:08
Am besten Funktionieren Dimmer bei Allstrommotoren, im Mittel liegt dann weniger Spannung an, die Drehzahl sinkt. (Angewendet z.B. beim Mixer oder Staubsauger)

Bei 3 Phasen Asynchronmotoren wird ein FU benötigt, da der Läufer dem Drehfeld folgt. Ein 1 Phasen Asynchrommotor mit Kondensator erzeugt durch die Phasenverschiebung des Kondensators sein Drehfeld, hier gäbe es 1 Phasige FU oder die Hilfswicklung wird an eine der 3 Phasen des 3 Phasigen FU gehängt.

Ich bin auch noch nach einer Lösung für das Problem, mal liest man das es bei 1 Phasen Asynchonmotor mit einem einfachen Dimmer geht, mal auch das es doch nicht geht. 

 
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
19. März 2016 um 20:06
Bis ihr mit euren Überlegungen fertig seid, habe ich schon ein paar Bleche ausgeschnitten und zusammengeschweißt, das Ganze zusammengebaut und bin am schmieden. Bei den Stromkosten für meinen 37W Motor mache ich mir auch keine Gedanken über das Energie sparen.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.