klingelnder Amboss

11. Januar 2013 um 16:14
Glück Auf zusammen!

Ich stelledieses Thema in den Fred Arbeitssicherheit, da Gehörschutz eben Arbeitsschutz ist.

Ich habe einen kleinen Amboss, 50kg, der doch sehr unangenehm geklingelt hat, für mich als Tinnitusinhaber und Musiker
untragbar.
Nun habe ich hier im Forum irgendwo gelesen, dass ein ausgiessen des Ambossklotzes mit Blei Besserung bringen soll.
Darum habe ich die Kontur meines Ambosses ca. 2cm aus dem Klotz ausgearbeitet, mit Blei ausgegossen, den Amboss in das warme Blei gestellt und die Fuge nochmals mit Blei vergossen.

Foto0856.jpg


Der Amboss hat solch eine Dämpfung erfahren, das er garnicht mehr klingelt und es ist eine echte Wohltat.

Ich kann nur jedem Anfänger empfehlen, sich diese Arbeit zu machen, es lohnt sich wirklich !

Gehörschäden sind irreparabel,

in diesem Sinne,

lg Peter



11. Januar 2013 um 16:29
Hab die selbe Erfahrung gemacht, mit meinem 79kgler.

Der hat zwar nicht geklingelt, aber ich suchte nach einer dämpfenden Unterlag, die Rückschlag gibt.

Im Messerforum bin ich dann auf einen Beitrag von Thorsten Pohl gestoßen, wenn ich mich recht erinner, der seinen Mittelalterreiseambossuntersatz mit Bleiplatte veredelt hat.

Da mein Ambossklotz schief war, dachte ich mir, ich schlag zwei fliegen mit einer Klappe: das Blei nivieliert die Unterlage und ich hab einen sicheren Ambossstand.

Wrklich nur zu empfehlen die Methode. Weit besser, als den Ambiss einfach nur auf das Holz zu stellen.

Beste Grüße,

Martin
11. Januar 2013 um 16:51
Gut, dass jemand das Thema auf den Tisch bringt, das mit dem Blei untergießen soll bei mir auch demnächst gemacht werden. Torsten hat seinen ja untergossen, Willi glaub ich auch.
Wie seid ihr dabei vorgegangen? Was gibt es zu beachten und welche Ausrüstung braucht man? Wo gibts günstig Blei?
Mein kleiner Amboss hat 42kg. Kann man das Blei eigentlich zum Ambossgewicht dazu rechnen? Dann wäre es ja von Vorteil relativ viel zu verwenden.
Fragen über Fragen...
Gruß Bene 
11. Januar 2013 um 16:59
Hallo,

dazu rechnen kann man das Gewicht nicht.

Ich bin wie folgt vorgegangen:

Amboss testweise auf den Klotz gestellt, die vier äußersten Punkte markiert, sodass sich ein Rechteck, quasi die Standfläche ergibt.
(das Rechteckt macht weniger aufwand, als es die genaue Kontur des Fußes herauszuarbeiten, wie es Threadersteller gemacht hat..)

Dann hab ich an dieses vier Ecken gebohrt, so tief, wie die spätere Bleiplatte dick sein soll. Bei mir etwa 2 cm.

Anschließen habe ich mit einem Trennschleifer die äußere Form des Rechtecks eingeschnitten, (also die vier Löcher verbunden).

Mit einem Stechbeitel wird dann das Holz in der Mitte herausgeschlagen - das Einschneiden mit der Flex gibt nur schönere Kanten, ist aber nicht zwangsläufig nötig..

Dann hab ich ausgerechnet, wieviel kg Blei ich brauch (Volumen der Platte, mal Dichte).
Blei hab ich vom Schrott - alte Bleirohre.Autobatterien gehen nicht, das Blei ist nicht elementar enthalten..

Alles zusammen dann in einem alten Topf geschmolzen und vorsichtig aufs Holz gekippt - da kommt einem ordentlich Wasserdampf entgegen, also vorsicht.

Grüße,

Huj
11. Januar 2013 um 17:13
Hallo,

ich habe die Kontur mit dem Stechbeitel vorgestochen und dann mit einem 25er Forstnerbohrer ausgebohrt,
das geht einfacher und schneller.

Lieber zu tief ausnehmen, da das Blei nivelliert, die Fläche kann ruhig grob sein, also bitte nicht hohnen ,
danach habe ich die Fläche mit der Lötlampe vorgetrocknet, das erspart weitestgehend den Wasserdampf und die damit einhergehende Abkühlung des Bleies.
Wichtig erscheint mir das Einsetzen des Ambosse in das noch warme ( nicht flüssige ) Blei, dann setzt sich der Amboss super und
es entstehen keine Hohlräume.

lg Peter
11. Januar 2013 um 17:14
Ach ja, bevor ich es vergesse, Blei ist ein giftiges Schwermetall, das sich im Körper anreichert, also bitte Handschuhe an !
11. Januar 2013 um 17:26
Ich habe bei meinem Amboss nur die Zwischenräume zum Holzstamm vergossen.

Dadurch liegt er jetzt vollflächig auf. Also nicht nur mit den äußeren Flächen/Füßen.

Gruß Ralf   
11. Januar 2013 um 17:26
Es ist kein Problem, mehrere Portionen Blei einzugiessen und danach die Fläche mit dem Brenner noch mal glatt
zu schmelzen.

lg Peter
11. Januar 2013 um 18:56
moin zusammen , Blei könnte man auch evtl, beim Reifenhädler kriegen (auswuchtgewichte),weiß jetzt nicht was die dafür haben wollen aber wer fragt gweinnt ,zumindest an erfahrung
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
11. Januar 2013 um 19:04
Hi,


also bei der Sache mit dem Blei möcht ich kurz einwenden das man da tierisch bei aufpassen sollte... als ich meinen Schleifstein eingegossen habe, habe ich das blei wohl zu doll erwärmt.... WAS NICHT GUT IST.... jedenfalls dachte ich die nächste halbe Stunde meine Lunge sei ein Dudelsack... also.. seit vorsichtig mit dem Zeug...  die Effekte wie Dämpfung, gute Verformbarkeit etc. sind prima.. doch man sollte auch das Risiko immer im Auge behalten..

Achja.. ne Bleivergiftung soll wohl in den ersten Stadien sehr einer Radioaktivitätsvergiftung gleichen...
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
11. Januar 2013 um 19:25
Hallo Kollegen,

gute Idee, aber gefährlich. Nicht nur Handschuhe sondern auch Gesichts- und Atemschutz verwenden wegen der Spritzer und den Bleidämpfen. Beim Gießereizubehör nicht im Baumartkt kaufen. Es geht um euere einge Gesundheit.
Meinen Reiseamboß habe ich in ein mit Sand gefülltes Faß gestellt funktioniert genau so und ist ungefährlich, außerdem ist der Transport einfacher weil zerlegbar und in gewisser hisicht Höhenverstellbar. Und wenn man mal Feuerschweissen muß und hat kein Flußmittel zur Hand so geht der Sand aus dem Faß auch, man braucht ja nicht viel.
Ach ja ein Kunststofffaß geht nicht es platzt nach wenigen Schlägen wegen der Verdichtung des Sandes.

Gruß
Gerhard
11. Januar 2013 um 19:38
Oder einfach Bitumenpappe unterlegen(evtl auch anschmelzen, aber bei mir hats ohne gereicht).
Zusätzlich noch mit 4 Einschlagnägeln befestigt Klingelt da überhaupt nichts mehr.
Gehörschutz trage ich trozdem immer, ist einfach viel angenehmer.
11. Januar 2013 um 19:41
man kann aber auch einfach 'nen Gehörschutz tragen, oder? '^^ Mit Blei möchte ich daheim nicht unbedingt hantieren.
11. Januar 2013 um 20:01
Eine gangbare Alternative wäre womöglich Zinn, Lotstangen aus dem Dachdeckerbedarf, werde ich mal probieren,
kostet ein wenig mehr, ist aber nicht so ungesund.

lg Peter
12. Januar 2013 um 00:59
Nabend,

also Bitumenpappe und Blei sind schon recht große Unterschiede.

Zumindest mit Bleiunterlage, brauch ich kein Gehörschutz, obwohl ich da doch empfindlich bin. Stört ja, wenn man mal ehrlich ist, zumindest ein bisschen ;)

Bezüglich des Bleischmelzens:

Vorsicht ist immer geboten - ich denke die größte Gefahr, geht von der warmen Flüssigkeit aus. Wenn man schmiedet, hat man eh eine Feldesse oder einen Rauchabzug, weil die Gase der Kohle will man auch nicht in der Lunge haben. Die Nase also nicht ständig übers Feuer halten, Also soweit nichts besonderes.

Es gibt wirklich deutlich gefährlichere Sachen, also ich denke Reihenweise Beiträge die das betonen, sind dann auch zuviel des guten.
Man muss sich auch nicht verrückt machen, zumal das ja keine tagtägliche Arbeit ist. Aber das ist ja ne Sache, die man in vielen Foren, bei den unterschiedlichsten Themen sieht - zuerst wird immer ermahnt ;)

Grüße,

Martin