Ist mein Stahl zum härten geeignet?

29. Dezember 2013 um 16:20
Hallo alle miteinander! Also ich habe da ein Problem wo ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Ich schmiede momentan Federgriffmesser aus solchen großen Stahldraht Nägeln die man im Baumarkt kaufen kann. So weit so gut. Allerdings weis ich nicht ob sich dieses Material auch zum härten eignet . Ich dachte das es hier im Forum vielleicht ein paar Leute gibt die mit diesem Material schon mal gearbeitet haben und wissen ob es möglich ist. Wie erkenne ich überhaupt ob sich ein Material härten lässt, wenn ich nicht weiß um welchen Stahl es sich genau handelt? Schon mal danke für eure Antworten .
29. Dezember 2013 um 18:16
aus solchen großen Stahldraht Nägeln

Keine Ahnung was das für Nägel jetzt sind,aber ich habe 100-140er und die brechen "sehr leicht" und haben bei einer Funkenprobe sehr viele palmenartige Funken wie bei einer sehr guten Feile.

Wenn das bei deinen auch so ist.

Gruß Maik
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30. Dezember 2013 um 09:33
Stahlnägel oder Drahtstifte?

Das ist hier die Frage!

Gruß

Oli
6. Januar 2014 um 12:54
Probier mal einen unverarbeiteten Nagel im Wasserbad abzuschrecken, danach schlägst du mit dem Hammer darauf wenn er zerbricht ist er hart.

MfG Andreas
6. Januar 2014 um 23:43
Probier mal einen unverarbeiteten Nagel im Wasserbad abzuschrecken, danach schlägst du mit dem Hammer darauf wenn er zerbricht ist er hart.


Und die Stücke fängst Du mit dem Auge auf!




Toller Vorschlag!
7. Januar 2014 um 09:20
Schutzbrille ist dabei natürlich pflicht !!!
MfG Andreas
7. Januar 2014 um 18:35
Moin Andreas,
um mal konstruktiv zu sagen was man macht, anstatt was man nicht macht:
Eine Bruchprobe nimmt man in der Regel im Schaubstock vor, Brille und Handschuhe sind dabei eine sinnvolle Schutzausrüstung.
Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass der Bruch (bei gleichbleibendem Querschnitt) in der Regel infolge des längsten Hebels direkt über den  Schraubstockbacken und somit recht klar definiert erfolgt. Zudem zieht man den "Hebel" zu sich heran, so dass etwaige Splitter von sich selbst weg fliegen.
Den Bruch kann man nun auch prima auf sein Gefüge hin untersuchen.

Gruß,
Timm
7. Januar 2014 um 19:09
Danke für den Tipp soweit habe ich auf die schnelle nicht gedacht ;)
 
8. Januar 2014 um 18:29
Einen Lappen drumrum hilft auch gegen Splitterflug.

Gruß Maik
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26. März 2014 um 20:39
bei stärkeren Stücken kann man auch noch  eine Sollbruchstelle   einfeilen !

Pepo
27. März 2014 um 20:07
Immer das gleiche mit dem rumprobieren. Kauf dir doch einfach einen vernünftigen geeigneten Messerstahl und investier nicht deine Zeit in Versuche sondern Erfolge :)

Mfg Pascal
23. Juli 2014 um 07:37
Sehr guter Hinweis!

Ich habe in meinen nun doch auch schon rund 27 Jahren Schmiedeerfahrung festgestellt, dass ich für das Material was ich am Anfang meiner Karriere auch vom Schrott geholt habe, leichter vernünftiges und definiertes Material hätte nehmen sollen, da wären meine Fehlschläge deutlich weniger gewesen und ich hätte mehr Erfolg und dadurch mehr Spaß beim Arbeiten gehabt.

Man investiert wertvolle Zeit und andere Resourcen wie Kohle, Gas usw. und hat dann ausser der Hammerübung nichts gewonnen. Wer zweimal das selbe falsch macht, kann es in der gleichen Zeit einmal richtig machen, wenn er sich vorher darüber Gedanken macht und sinnvoll anfängt.

Leider ist es auch oft so, das entscheidenende Fragen zwar gestellt werden, aber die angebotene Lösung nicht angenommen wird.

Gut, gutes Material ist teuer und das vor allem wenn man als Schüler o.ä. einfach knapp dran ist, man kann da schon sparen, aber warum liegt denn z.B. eine Blattfeder auf dem Schrott? In der Regel, weil irgendwas damit nicht mehr in Ordnung war (z.B. gebrochen weil Haarriss durch Überlastung oder Ermüdung). So, nun nimmt man sich so ein Teil mit und macht sich zuhause vielleicht ein Schaukampfschwert daraus. Das Ding kommt gut raus und man "verkauft " das einem Freund. Nun kommt das Schlimmste was passieren kann: bei einer Schaukampfvorführung bricht die Klinge und ein Teil davon fliegt in die Zuschauermenge und trifft dort ein kleines Kind, weil die ja immer ganz vorne stehen  um was zu sehen. Weiter möchte ich hier nicht denken....
...versicherungsrechtlich heisst das Folgende dann "Produkthaftung"....
Um dieses Szenario auf ein Minimum zu beschränken, nehme ich da lieber definiertes Material von dem ich weiß, das es in Ordnung ist und habe so schon mal eine große Rückschlag- oder Gefahrenquelle ausgeschaltet.

Sich ein Messer fürs Zelten o.ä. zu machen ist vielleicht noch OK, da wird oder kann nicht viel passieren, aber für mich wäre da die Arbeitszeit zu schade.
Wenn man ein schönes Messer aus einem wirklich nicht geeignetem Material gemacht hat, welches seine Aufgabe nicht erfüllt hat man auch keine Freude daran.


Freddie
I´d rather have a crooked knife than a broken one...

Freddie

www.dermesserschmied.de
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Zuletzt bearbeitet: 23. Juli 2014 um 07:38, Frithjof Guettler