Hufraspel ? Werkstoffnummer "Heller since 1936"

4. April 2019 um 19:33
Der Hersteller antwortet leider nicht auf meine Anfrage
Weiss irgendjemand aus welchen material Hufraspeln gemacht sind?
Hab schon einProbestück abgeschlagen.
 
Ergebniss:
Glashart,Raspelzähne konnten problemlos glass ritzen auch die kanten des Probestücks.
Funkenbild im direkten vergleich, mehr Funken als 1.2235, 1.2842 definitiv kein 1.2519 am nächsten kommt eine F.Dick Feile wobei die Feile etwas mehr Funken wirft.
Ich bin jetz am Rätseln welche Härtetemperatur ich nehmen sollte?
Wenn wenig Chrom drinn ist 770-800°C  z.b. 1.2002, 1.2008
und falls mehr  dann 820-850°C  z.b. 1.2063, 1.2067
oder ich lieg komplett falsch und es ist ein unlegierter Werkzeugstahl so zwischen 760-800°C
Vieleicht hat jemand von den Profis hier zugriff auf den grossen Stahlschlüssel oder selbst mal eine analyse gemacht.
Jedenfalls danke schon mal im vorraus.
4. April 2019 um 22:44
Servus Mordin,

Google bringt so einiges an Ergebnissen.
Glas läßt sich auch mit guten Reißnadeln ritzen!
Es wäre aufschlußreich wenn Du uns wissens lassen würdest, was Du damit vor hast.

Der Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

5. April 2019 um 08:17
Moin Mordin!
Schon mal was vom Betriebsgeheimnis gehört? Ich als Hersteller von diversen Sachen verrate meine Materialien und Produktionsprozesse auch nicht unbedingt an dritte weiter. Vor allem wenn ich sie nicht kenne.
Gute Feilen und Raspeln sind meist niedriglegierte Stähle mit ordentlich Kohlenstoff.
Nicht so gute sind aus Einsatzstahl und randschichtgehärtet...
Gruß
Oli
5. April 2019 um 14:38
Also erstmal danke für die Antworten
und das mit den niedriglegierten hilft scho mal, dann müsst es im bereich 125 CR1 oder 140 CR2 sein
Schon mal was vom Betriebsgeheimnis gehört? Ich als Hersteller von diversen Sachen verrate meine Materialien und Produktionsprozesse auch nicht unbedingt an dritte weiter. Vor allem wenn ich sie nicht kenne.
Ja ich hab schon was vom Betriebsgeheimnis gehört aber mal ganz ehrlich wenn jemand die Hufraspel XY nachbauen will kauft er eine und lässt mit dem Spektrometer analysieren prüft die Härte vermisst die Schneidwinkel u.s.w. So ein teures Spielzeug hab ich leider nicht darum frag ich ja.
Und ich hab ja den Hersteller höflich darauf angesprochen das ich Hobbyschmied bin und gerne die alten Hufrapeln recyceln möchte und ob sie mir freundlicherweise den Werkstoff nennen könnten.
Was ich damit vorhab ... kommt drauf an aus was die Dinger gemacht sind aber erst mal die zwei siehe Foto 
ansonsten was mir halt so in den Sinn kommt wenn ich wieder Bock zum Schmieden hab.
20190324_151035.jpg
5. April 2019 um 16:43
Mach doch einfach ne Probehärtung.
10 mm Streifen abtrennen, zwei Kerben rein je 1/4 vom Ende, aber nicht zu tief. Normalisieren, in der Mitte durchflexen, Härten separat bei 800 und 850°C, schwach anlassen (könnte man glaubich lassen, aber man will ja eine normale Wärmebehandlung nachstellen), abbrechen an der Kerbe und Bruchstellen beäugen. Anhand der Körnung siehst du, welche Temperatur besser passt. Die Austenitkörner fangen erst bei Ac1 an zu wachsen, ein unlegierter Stahl wird theoretisch also bei 850°C eine sichtbar gröbere Körnung zeigen.
5. April 2019 um 23:08
Na des is doch machbar
Dankeschön werd ich machen und wenn die irgendwann mal fertig sind.
Gibts auch was zu gucken
Schönes Wochenende noch

7. April 2019 um 09:12
So hab mal 2 Probestücke gemacht eins bei 800°C und eins bei 850°C
beide ins ÖL und dann bei 180°C angelassen.
Ich seh keine Unterschied20190407_082440.jpg
7. April 2019 um 09:18
Viel Unterschied würde ich auch nicht so sagen aber bei 850 Grad sieht es mir etwas homogener aus. Denke aber ichhabe was von 820-830 Grad im Kopf muß aber nicht richtig sein. Komme ja nicht vom Fach und habe meine Erkenntnisse nur angelesen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Zuletzt bearbeitet: 7. April 2019 um 09:30, Martin
7. April 2019 um 12:23
Bei der Bildqualität sehe ich auch nichts. Fürchte fast, dass der Test zu ungenau ist für 50°C-Unterschiede.
Du könntest natürlich mit der Haltezeit hochgehen, 10-20 Minuten oder so. Das gäbe dem Korn mehr Zeit zu wachsen. Ansonsten sorry wenn ich hier Murks erzähle. Das fiel anscheinend in die Sparte 'empfiehl nichts was du selber nicht ausprobiert hast'.
7. April 2019 um 19:30
Ne des passt schon so wenn ich die Teile mit einem abgegrochenen Stück von der Hufraspel vergleich sehen die auch nicht anders aus.
Vielen Dank jedenfalls für eure guten Tips des mit der lägeren Haltezeit probier ich noch aus ... aber erst wenn ich mal wieder Zeit hab.
Danke nochmals und schönes Wochenende noch
P.S. wenn die Messer den mal fertig sind gibts auch was zum gucken
7. April 2019 um 21:53
Die 2 Teile,die du daraus geschmiedet hast,sind das Hauklingen ?

Gruss Welder
15. Mai 2019 um 20:52
Hallo Jungs, das ist ein normaler Kohlenstoffstahl. man nimmt etwa c100 w1 o.ä.

Also um 1% C. Lässt sich sehr gut härten, feines Gefüge. 50grd machen da nicht viel im Gefüge aus. Ist auch nicht nötig , bei den Querschnitten braucht man nur Haltezeiten um 10min.  da spielen 30 bis 50grd über der Härtetemperatur keine Rolle.

Also nix komplizieren. Wichtiger ist richtiges anlassen, das Zeug wird glashart - hat er ja geschrieben -also mind. 2 std anlassen , vorgeschlagen 200 bis 250grd je nach Verwendung.

Viel Efolg

Gruß Fritz
15. Mai 2019 um 22:12
Ne Hufraspel mit 10 Minuten Haltezeit in der Schmiedeesse?Sportlich!
Die arme Raspel.
19. Mai 2019 um 21:38
Natürlich nicht von 0 auf 100 , bisschen vorwärmen auf 300 grd habe ich vorausgesetzt. bei den 10 min . bleibe ich. Meine messer aus dem holzkohlenfeuer halt ich nicht länger als 10 min.
Da sind auch mal 5 bis 6 mm Klopper dabei.
Der Stahl hat keine hochwertigen Legierungselemente, die höhere Haltezeiten zum umwandeln benötigen würden. Wenn die klinge über den Querschnitt die Farbe des Feuers , so um 820 bis 850 grd. angenommen hat kann gehärtet werden.
Bei Mo und CR legierten muss man etwas dazugeben.
Kurze Haltezeiten verhindern Entkohlung und Kornwachstum.

<gruß Fritz
9. Juni 2019 um 16:08
20190526_110027.jpgNö sollen Küchenmesser werden.
Und sind eigentlich ganz hübsch geworden...Aber das mit Glashart...eher nicht an der Schneide siehts relativ gut aus aber mehr als 55HRC hab ich noch nicht gemessen könnten auch etwas mehr sein lässt sich schlecht messen wenns dünn wird ausserdem schwierig wegen kippeln.
Was ich bemerkt hab das viel Randentkohlung stattgefunden hat entweder duchs Schmieden aber eher duchs normalisieren im Härteofen.
Fazit selbst bei Druck rutscht eine Feile über die Schneide die Flanken sind Feilbar (mit grösserem Anpressdruck)
So jetzt nochmal zu den Fakten:
Gehärtet bei 820°C
Angelassen 2 x 2Stunden bei 180°C mit Wasser gekühlt
Griffe einmal Schlehe mit kleinem Stück Birmbaum als Zwinge und einmal Buche mit Kupfer (altes Wasserleitungsrohr) mit 2K geklebt Messingpins 4 mm, geölt mit gekochtem Leiöl dann Trocknen lassen ca. 2 Wochen.
Abmessungen: 320 x 54, 260 Gramm   340 x 39, 180 Gramm

 
Danke nochmal für die vielen Tips zu viel Wissen hat noch nie geschadet.

P.S. Danke bummi das mit dem C100 könnte hinkommen hab jetz mal noch ein Stück abgeschnitten im Orginal ca. 60HRC.

Bei 790°C gehärtet im Öl leider nur 55HRC Ansprunghärte daselbe mit Wasser gibt 60HRC Das Zeug geht mir langsam aber sicher ganz schön auf die Nüsse.                                   

Wenn sich hier jemand mit zugang zu Analysegeräten berufen fühlt einfach bei mir melden ich kann problemlos ein paar Probestücke vorbeischicken.

Zuletzt bearbeitet: 9. Juni 2019 um 17:46, Martin Meierle