Griff aus Horn

29. März 2015 um 12:25
Hallo,
 ich bekomme öfters von einem befreundeten Landwirt Rinderhörner. Daraus möchte ich gerne mal Griffschalen für eines meiner nächsten Messer machen. Weiß jemand von Euch wie ich die Hörner flach kriege? Ausgekocht habe ich sie schon.
VM
29. März 2015 um 12:37
Hallo,

soweit ich weiß werden die hörner aufgeschnitten, in warmes Wasser gelegt (kann auch wohl schon etwas wärmer sein), ausgerollt  und dann zwischen 2 Hölzern oder Platten geplättet... ABER: Horn ist wie dieser Prozess zeigt, wärmeempfindlich... solche Hornplatten könnten sich ggf. auch wieder in Ihre Ursprungsform werfen.......
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
4. November 2019 um 22:25
Ich antworte mal auf die alte Frage.
Über die Bearbeitung von Horn gibt es in dem Buch "Die Kunst des Messerschmieds" von Landrin ein ganzes Kapitel mit ausführlicher Beschreibung der Arbeitsschritte.
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
Zuletzt bearbeitet: 10. November 2019 um 22:55, Christoph Nohtse (DL1LBN)
5. November 2019 um 13:23
Ich habe das Horn erst in heißes Wasser gelegt, wie auch Lutz meinte. Es wurde aber nicht warm genug, darum dann in die Backröhre. Hab mich da vorsichtig auf ca. 130 Grad vorgetastet, dann wurde es biegsam.
Dann zwischen 2 Platten gespannt und so  ausköhlen lassen. Hat gut geklappt
VM
5. November 2019 um 21:13
Ausgekocht ist schon richtig, gegen den Geruch noch ein paar Tage zum Auslüften in die Büsche hängen (festbinden oder im Drahtkorb, die Marder interessieren sich für alles und verschleppen's); zum Aufschneiden youtube ansehen: Schnitt mit dem Bogen! Logisch. Heißes Wasser reicht temperaturmäßig. Dann in die gewünschte (Holz-)Form (Schälchen für alte Apothekerwaagen, Löffel, ...) und abkühlen lassen, beischleifen, polieren. Horn soll einen kleinen Memory-Effekt haben und leicht schwinden, heißt es.
Habe mal gedacht, zum Verformen wäre höhere Temperatur nötig und in Öl gekocht, bis kleine Bläschen kamen. Ergebnis: knusprig, aber unbrauchbar.
Versuch macht kluch!
dengelbengel 
4. Dezember 2019 um 22:35
für weitere Infos zur Hornverarbeitung bei youtube eingeben: "hornvarefabrikken" "cow horn" und "peigne en corne", dann anhand der Bilder weiter sehen und bei google eingeben. Dann ist vieles klar und interessant, muss man nur noch machen.
Gruß
Meinhard

5. Dezember 2019 um 08:36
Hallo Meinhard, jetzt wo Du es schreibst, erinnere ich ich mich wieder. Wir waren im Urlaub in der Gegend und haben einen Ausflug nach Bøvlingbjerg gemacht.  Den Tag war die Produktion leider nicht zu besichtigen, wir haben aber einen bildschönen Anhänger für meine Steffi gekauft.
Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
1. Januar 2020 um 22:54
...und weiteres Stöbern bietet Erfolgsaussichten unter:
youtube: methods of work ox horn  sowie fabricación peine asta sowie fabrication peigne en corne.
Versuch macht kluch. 
Courage!
Meinhard
5. Januar 2020 um 13:14
...und wenn man Schmuckelemente  aus Perlmutt oder Silber, .... in die Hornschalen einlegen will, wie Peter Pfaffinger (Aschau) in seine Fuhrmannsmesser: Er hat mir vor Jahren verraten, wie's geht: nicht den Einlegeplatz fräsen, sondern das Horn einweichen (ich glaube, er nimmt Ammoniakverdünnung) und dann die Elemente vorsichtig einpressen und die Schalen neutralisieren und trocknen lassen. Er ist halt ein sympathischer Spezi, dessen Homepage anzusehen sich lohnt.
Fersuch macht kluch. Courage!
Meinhard