Gewinde vermessen

24. Oktober 2011 um 19:00
Passt nicht wirklich hierhin, aber wohl noch am besten.

Wie vermisst man ein Gewinde richtig. Natürlich gibt es dafür Lehren, aber manchmal wird es eben schwierig.
Z.B. M33

Mein Problem:

Bei meiner Spindelpresse fehlt unten die Aufnahme für die Werkzeuge. Dort wo die Aufnahme eingeschraubt wird habe ich jetzt eben ein Innengewinde. Ich möchte mir jetzt eine Werkzeugaufnahme drehen lassen, weiß aber das genaue Gewinde nicht.

Was ich weiß:

Kernloch 30,5mm
In den Gängen gemessen ca. 35mm
Steigung 3  ?      (10 Gänge auf 3cm)

Den Flankenwinkel kenne ich nicht

Ich habe einen Gewindebohrer Nr. 1 in M 33 der geht zwar mit etwas gewackel rein aber eben nicht genau.

Wie bekomme ich das genaue Gewinde raus ohne extra ne Lehre zu kaufen?

24. Oktober 2011 um 19:50
Hallo,
 ein schwieriges Unterfangen wenn man das Gewinde schlecht vermessen kann und die Form nicht zu erkennen ist. Schau Dir mal die Tabellen unter www.gewinde-normen.de an, möglicheweise findest Du was passendes. Andere Möglichkeit ist noch, Du wendest Dich an einen Maschinenbaubetrieb oder eine Dreherei-Fräserei. Die haben solche Lehren,vielleicht borgt man Dir sowas mal.
Grüße
welud
24. Oktober 2011 um 19:56
Hallo Klaeus
Also nach meinen Tabellen hört sich es nach einem M33x3 an
Ansonsten schliesse ich mich Welud an.
Schau mal bei www.Gühring.de vorbei.
Gruss Yogi
Es lebe die Kohle der Stahl und das Feuer
24. Oktober 2011 um 20:23
Hey,
ist die presse aus Deutscher Produktion.Könnte auch en Imperiales Gewinde sein.

Ich mach mich mal kundig was es sein könnte. Zurnot hast du eine Bügelmeßßschraube zur Verfügung???
Dann kannst du nach der 3 Draht-methode Arbeiten. Ich such mal kurz ein Buch raus und melde mich dann.

Lg,
Stefan
24. Oktober 2011 um 20:42
So nach kurzer suche schonmal das.

Könnte auch ein 8 UN Gewinde sein:
Gewindekennung     Durchmesser Inch     Durchmesser außen mm   Durchmesser Kernloch mm
1 5/16" - 8-UN              1,313                      33,338                             30,30

Gänge je Inch        Steigung mm
       8                       3,175

Der Hersteller (+Land) wäre ne hilfe den rest bekomm ich irgendwie raus.

Lg,
Stefan


 

 
24. Oktober 2011 um 21:04
Ich kann leider keinerlei Angaben zu Herkunft oder Hersteller geben. Meine Kamara finde ich gerade auch nicht. In Auktionshaus steht aber glaube ich die Gleiche zum Verkauf. Vielleicht kann der Verkäufer mir da weiterhelfen. Hab ihn mal angeschrieben.

Alles was auf meiner Presse steht ist 175 oder 17 5 .
24. Oktober 2011 um 21:13
Hab gerade beim stöbern im www noch ein Bild so einer Presse gefunden. Es ist die von "Der Schlosser" !!! Er schreibt hier im Forum es ist ein Zollgewinde. Ich frag ihn gleich mal.

Hier mal ein Bild der Presse von "DerSchlosser" ich hoffe das darf ich

Handspindelpresse
Zuletzt bearbeitet: 24. Oktober 2011 um 21:27
24. Oktober 2011 um 21:15
Hi Klaeus,
bist du dir sicher, dass es ein Metrisches Gewinde ist? M33 wäre auf jeden Fall mal keine gängige Größe nach DIN 13.
Die Steigung findest du genau raus wenn du einfach den Abstand der Flanken von einem Gewindegang misst. Aber wenn die 10 Gänge auf 30mm stimmen, wäre 3 richtig! Hab aber leider als Steigungsangabe für M33 nur 3,5mm gefunden. Hab leider keine Tabelle und muss mich da drauf verlassen was das Netz so ausspuckt, aber eine geringere Steigung soll nicht das Problem sein, gibt ja auch Feingewinde (wobei es dann auch wieder kein ISO-Gewinde wäre)

Metrische Gewinde, und das 8 UN-Gewinde haben einen Flankenwinkel von 60° vielleicht kannst du dir da selbste eine kleine Lehre fertigen.
Sollte der Flankenwinkel 55° sein, wäre es ein Whitworth- oder ein Whitworth-Rohrgewinde.
Das 8 UN-Gewinde das Norum genannt hat klingt vielversprechend! Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es ein G1 also ein Rohrgewinde sein könnte.
Bist du dir mit der Steigung sicher und wie steht es mit den 35mm? Weil dann könnte auch weder ein M33 sein (da sollte der größte ø ca. 33mm sein) noch ein G1 (Kernlochø 30,29mm; Außenø 33,25mm) oder das 8 UN-Gewinde.

Ein Innengewinde ist immer schwer ohne Lehre zu bestimmen, da man die Steigung nicht richtig messen kann und auch der maximale ø ist nicht wirklich gut zu bestimmen.

Vielleicht kann dir ja die Werkstatt, in der du dein Teil fertigen lässt mit einer Lehre weiterhelfen!

Zuletzt bearbeitet: 24. Oktober 2011 um 21:16, Ines
24. Oktober 2011 um 22:11
hey,
Also das mit dem M33 und nicht gängig muss ich wiederlegen.Guck mal auf die Spindelnasen vieler älterer Drehmaschienen die haben auch die lustigsten Steigungen.

G1 fällt raus wegen dem Flankenwinkel. Er hat ja nen schon mit nem Gewindebohrer geprüft.Auch wenn die Gewindespitzen meistens undefiniert in der Gegend herumstehen müsste er dann sofort auf wiederstand gestoßen sein und geschnitten haben.Zudem sind Rohrgewinde ja auf Dichtheit ausgelegt darum auch die 55° Flankenwinkel.Schätze mal das die nicht sooo sehr belastbar sind.... Hier wird ja stark Axial belastet.

Ich muss mal gucken ob meine Drehmaschiene das UN-8 schneiden kann.Wenn ja dreh ich dir einfach mal nen "Gewindelehrring" und dann sehen wir weiter.

Ich gucke morgen mal, bin gerade zu faul um in den Keller zu rennen.

Gruß,
Stefan
25. Oktober 2011 um 08:05
M33 x 3 wäre kein genormtes Gewinde nach DIN13! Das gängige Zeug steht normalerweise in den Normen. Klar heißt es deshalb noch lange nicht, dass es das nicht gibt! Hersteller haben oft eigene Größen eingesetzt, warum auch nicht, da war man mit Ersatzteilen relativ abhängig, was ja gut für den Hersteller ist.

Außerdem hat er, so wie ich das verstanden hab, mit einem Vorschneider getestet, der nicht so recht gepasst hat. Beim Vorschneider hast du ja noch keine kompletten Flanken, daher würd ich den Flankenwinkel 55° nicht ausschließen.

Wie gesagt, das 8UN-Gewinde klingt vielversprechend, aber komplett ausschließen würde ich das G1 bei den recht unsicheren Angaben nicht unbedingt!
Whitworth Gewinde waren übrigens die ersten genormten und und daher lange Zeit als Standart eingesetzt, bevor die Forschung weiterging und verschiedene Flankenwinkel und -formen für verschiedene Einsatzzwecke hervorgebracht hat.
25. Oktober 2011 um 19:02
Hallo Kläus und alle anderen,

An meiner Spindelpresse ist das Gewinde zum Einschrauben von Werkzeugen 3/4", Außendurchmesser 19,05 mm.
Tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Weitersuchen,

Martin DerSchlosser

PS: Du meinst doch nicht etwa das Gewinde der Spindel
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
25. Oktober 2011 um 20:58
Mir ist heute zu dem Problem noch etwas eingefallen. Wenn Du nun mal versuchst einen Abdruck mit Knetmasse, Fimo oder etwas Ähnlichen zu machen, ließe sich das Gewinde leichter vermessen. Es reicht ja wenn Du du ein Stück eindrückst das nur ein  Drittel des Kerndurchmessers beträgt, so lässt es sich gut wieder herausnehmen und Du kannst Gangtiefe und Steigung möglicherweise besser vermessen.(vorher mit dünnem Öl einsprühen)
Grüße
welud
26. Oktober 2011 um 15:53
Hab heute das Teil mal in der Dreherei abgegeben. Mal sehen was die sagen.
26. Oktober 2011 um 22:08
Na dann halt uns auf dem laufenden, bei den wilden Spekulationen hier 
Da interessiert das bestimmt mehrere  
28. Oktober 2011 um 19:57
Scheinbar hatte der Vorgänger auch schon Probleme mit dem Gewinde. Die Dreherei hatte auch Probleme mit dem Vermessen des Gewindes da die ersten cm schon zu beschädigt waren. Wir haben nun das Gewinde ausgedreht und ein passgenaues Drehteil als neue Aufnahme aufgeschweißt. Da ich sowieso keine Werkzeuge dafür hatte war das der einfachste sinnvolle Weg.