Gasflasche friert

24. November 2014 um 13:12
Hallo Forum,

vorneweg: Ich habe die Suchfunktion benutzt, ich nehme gerne geeignete Links als Antwort!
Mit meinem selbstgekauften kleinen Gasofen habe ich am Wochenende erste Befeuerungsversuche gemacht - mit der 5,6 Liter Propangasflasche. Vorteil: Genau so eine passt auch in meinen Gasgrill. Rasch habe ich das Phänomen der erst raureif ansetzenden, dann keinen Druck mehr aufbauenden, Flasche erlebt. Schütteln hilft immer nur kurz. Zwei Lösungsansätze habe ich bisher im Netz gefunden: Zwei Flaschen abwechselnd benutzen. Keine Ahnung, wie man das praktisch macht. Gibt es da so eine Art T-Hahn zum Umschalten zwischen zwei Flaschen? Ich hatte den Eindruck, dass die Flasche viel schneller gekühlt war als sie nachher aufgetaut ist, deshalb bin ich da skeptisch.  Der einfachere Weg ist wohl, die Gasflasche in Wasser zu stellen, wobei nur Behältnisse für Mörtel erwähnt werden. Die gibt es in verschiedenen Größen und Formen und da ich mir eins kaufen muss, drängt sich die Frage nach der Dimensionierung auf:

Reicht es, wenn die Gasflasche in einen Eimer passt und darum etwas Wasser oder muss da ein Mindestvolumen von Wasser eingehalten werden? Ich will natürlich weder unnötig große Wassermengen schleppen noch mangels Kapazität mit dem Kauf unzufrieden sein. Muss die Gasflasche "bis oben hin" im Wasser stehen, oder reicht "halbe Höhe" auch? Hat jemand Erfahrung mit Metallbehältnissen? Wenn schon Wassergefäß, dann würde ich am liebsten auch das Eisen drin kühlen. Bei so einem Plastikbottich weiß ich nicht, ob ich mich das traue.

In diesem Sinne lautet die Frage: Was für ein Gefäß soll ich mir zulegen und wie hoch muss da Wasser rein.

Viele Grüße,
Bernhard
24. November 2014 um 14:15
Moin,
also ich würde in nichts härten wollen, in dem gerade eine Gasflasche steht ;)
Mauerbütt macht schon Sinn, denn es muß schon genug Wasser drumrum sein, dass für Temperaturausgleich sorgt. Wenns quasi nur ein dünner Wasserfilm ist, wird auch der dir einfrieren.
Ich glaube aber davon ab, dass dein Problem ganz woanders liegt.
Mit was für einem Druck betreibst du deine Gasesse, was für eine ist es und was für ein Brenner ist drin?
Um eine Gasflasche  zum einfrieren zu bekommen, müsste ich bei meiner Esse schon eine ganze Zeit auf Schweißhitze fahren, das wären bei mir dann 1- 1,5bar.
Eine 5,6l Flasche hast du bei deinem (offenbar hohem) Druck auch zügig leer gelutscht. Ich würde mindestens eine 11Kg Flasche oder gleich eine 33l-Flasche verwenden.
Wenn die kleine leer ist, nützt sie dir eh nichts für den Grill, also kauf dir was vernünftiges, kostet nun wirklich nicht die Welt.
Gruß,
Timm 
24. November 2014 um 17:00
Ich stimme Timm zu. Zu Deiner Frage gibt es nur eine Fachmännische Lösung: Flaschenverbund, also mehrere Flaschen koppeln, aus denen gleichzeitig Gas entnommen wird. 

In der Praxis mache ich es so dass ich meine 11Kg Flasche in einen Großen (es müsste 50 Liter sein ) Eimer stelle. Schon 5cm Wasser rund um die Gasflasche wirken Wunder, auch noch bei 5° +.

Was für eine Esse und welchen Gasdruck nutzt du denn?
24. November 2014 um 17:45
Hallo,

da ich erstmal schmieden und nicht Esse basteln will, habe ich mir einen "KSO" von Wenthaus bestellt. Die werden nur bei ebay annonciert aber auch ohne ebay verkauft. Es handelt sich um eine "Kastenform", rechts, links, oben und unten mit imprägnierter Dämmwolle ausgelegt, unten und hinten ein Schamottstein. Ich habe zwei Düsen dazu bekommen, auf beiden steht 0,8mm aber ich habe visuell den Eindruck, dass eine eine etwas größere Bohrung hat als die andere - also sind die 0,8 eher "ungefähre Millimeter".
Herr Wenthaus hatte mir ehrlich am Telefon gesagt, dass ich damit nicht auf Schweißtemperatur kommen werde und das ist auch ok. Ich denke, wenn ich damit etwas herumgeschmiedet habe, dann kann ich eher entscheiden, ob ich in Richtung Selbstbau aus Gasflasche oder in Richtung Kohleesse gehen will und wie das ggf. zu dimensionieren ist. Auch versuche ich mir gleichzeitig das Schweißen beizubringen und das will ich besser können, ehe ich in Richtung Selbstbau gehe.
Ich habe natürlich beim ersten Mal mit dem Druckminderer herumgespielt, hatte aber überwiegend 1,5 mbar eingestellt. Die erste Flasche war zu Beginn schon weitgehend geleert (war die vom Grill). Klar, dass die schneller Probleme bekommt. Als die zweiten (dann bei der Tankstelle eingetauscht) an Druck verlor wurde es dann auch schon langsam dunkel und ich ungeschickt (an der verbrannten Hand gemerkt) und dann habe ich aufgehört. Da hatte sie aber raureif angesetzt, der Gasfluss war hörbar zurück gegangen und der Druck änderte sich nicht mehr durch Drehen am Regler.

Konkrete Fragen:
1. Soll ich nun ein Umgefäß suchen, dass 5cm um die Flasche bietet oder lieber was deutlich größeres?
2. 11 kg Flasche füllen kostet pro kg nicht viel weniger als 5,6 kg Flasche, Verfügbarkeit von 30 kg Flaschen am Wochenende und so weiter ist schlechter als die von 11 kg Flaschen. Soll ich auf 11 kg umsteigen oder ist 30 kg wirklich viel besser, auch für den Wenig-Nutzer?
3. Wie geht das mit dem Flaschenverbund konkret?

Unkonkrete Fragen:
Ich bin für alle Tipps offen.

Viele Grüße,
Bernhard
Zuletzt bearbeitet: 24. November 2014 um 17:48, Bernhard
24. November 2014 um 22:46
Mich nervt Flaschentausch, daher ist die 33Kg Flasche (Propan) für mich das passende.
Am flexibelsten wirst du mit einer grauen 11Kg Campinggasflasche sein, die gibts auch an der Tanke.
11Kg Propanflaschen (rot) sind meist etwas günstiger. Eine kleinere Flasche ist alle Nase lang leer und friert noch scheller ein.
Um es für dich praktikabel zu halten, würde ich auf 11Kg Flasche und Maurerbütt o.Ä. zurückgreifen.
Das Problem der Vereisung wirst du bei deiner Esse (die frisst einfach sehr viel) sonst immer haben.
24. November 2014 um 23:29
Hallo,

 

betreff deinen Fragen, würde ich

1) eine Plastikwanne (Maurerbütt wie von Timm beschrieben) aus dem Baumarkt besorgen; dann kann man im Sommer das Bier gleich mitkühlen; ob du jetzt kleine oder mittlere Gasflaschen reinstellst spielt dann keine Rolle

2) 11 kg Gasflaschen kann man "problemlos" tragen, bei 33 kg Gasflaschen (Inhalt) solltest du das Gesamtgewicht betrachten (Inhalt + Flasche) und über den Transport nachdenken (Anschaffung einer Sackkarre mit Gurt); bei einer 11 kg Gasflasche hat man ein AuSengewinde auf der Gasflasche; bei einer 33 kg Gasflasche hat man ein Innengewinde auf der Gasflasche (man braucht einen Adapter !)
Zur Nutzungszeit: mit 11 Kg Gas komme ich bei einer Proforge auf 12 Stunden "normale" Betriebszeit;

Laut Hersteller (http://www.schmiedeoefen-wenthaus.de/produkte.html) hat die KSO1 "...einen Druckminderer von 0,5-3,0 bar.Der Ofen wird mit der Düse 0,8mm geliefert. Arbeitsbereich Gasdruck: 0,4 – 2,5 bar. Durchschnittlich 0,8- 1,2 bar.Gasverbrauch: max. 0,8 kg/ Std. Durchschnittlich 0,3 – 0,42 kg/Std. ..."

Mit 1,5 bar wirst du mehr als 1 kg/Std verbrauchen.

Es ist sinnvoll, die Gasesse "warm" zu fahren (Zeit abhängig vom Typ und Korpus der Gasesse) und danach den Gasdruck zu reduzieren.

3) da du nicht auf SchweiStemperatur kommst, macht ein Flaschenverbund keinen Sinn.

MfG
Robert

24. November 2014 um 23:35
Hallo,

Tmm hat eine Antwort gegeben während ich ein Antwort schrieb.

"...Um es für dich praktikabel zu halten, würde ich auf 11Kg Flasche und Maurerbütt o.Ä. zurückgreifen. ..."

ist die logische SchluSfolgerung der ich mich anschliesse.

MfG
Robert
25. November 2014 um 07:34

Hallo und guten Morgen

Du kannst nur 3-6 Flaschen in reihe schalten dann passiert es nicht mehr

am besten 33kg so gibt es eine gleiche entnahme an gas bei den flaschen

spreche aus erfahrung

MFG HDN:

8. Februar 2015 um 08:52
Wie handhabt Ihr den Maurerbütt im Winter? Ich habe so einen zwar hier rumstehen, aber mein Wassereimer zum Zangenkühlen ist auch jeden Tag gefroren, dem Maurerbütt würde es nicht anders ergehen. Wie halte ich meine Gasflasche auf min. 5 Grad ohne jeden Tage Leitungswasser zu vershwenden und einfach neu inzufüllen? Das widerstrebt mir zutiefst. Regenwassertonne ist auch nur ein Eisklotz.
8. Februar 2015 um 11:16
Guten Morgen
warum die Flasche einfriert ist doch klar ,also muss du wärme zu führen eine Idee wer doch der klassische Tauchsieder (das mit der Sicherheit muss da noch hinterfragt  werden )
JG
8. Februar 2015 um 11:20
Ps, auch heißes Eisen könnte man nehmen
JG
8. Februar 2015 um 14:39
Servus Berhard.
Tauchsieder???
Eventuell  ein  bisserl Scheibenfrostschtutz wie du ihn fürs Auto verwendest in dein Kühlwasser geschüttet, schon friert nix mehr.
Wobei du dir den Aufwand sparen kannsd. Nimm eine 33er Flasche, da ist dann auch der Gaspreis erträglich, Platzbedarf der gleiche. Ich verwende seit einigen Jahren 33er. Fahre aber im Normalbetrieb mit max. 0,5 Bar, auf Schweißhitze, da friert auch nix.
 

lg

Walter 
8. Februar 2015 um 15:13
Das ist ja aber dann alles wieder Energieverschwendung, haut mich alles nicht vom Hocker. Aber vermutlich geht das wohl bei Propanessen nicht anders im Winter.
9. Februar 2015 um 23:18
Guten Abend ich muss doch noch mal mein Senf dazu geben ,das Flüssige Gas braucht wärme um
 zu Gas zu werden die holt es sich aus der Luft ,oder aus warmen Wasser des wegen der  tauchsider
JG
4. Oktober 2015 um 11:14
Ich habe mal hier Anhaltswerte zusammengeschrieben, die für 11 kg und 33 kg - Flaschen bei einer Außentemperatur von 20° C gelten:

 

Flaschengröße-----Zeit-------Entnahmemenge

----11 kg--------<10min---------1,5 kg/ h
----11 kg--------<60min---------0,8 kg/ h
----11 kg--------Dauernd--------0,3 kg/ h

----33 kg--------<10min---------3,0 kg/ h
----33 kg--------<60min---------1,8 kg/ h
----33 kg--------Dauernd--------0,6 kg/ h

Diese Werte sind Anhaltswerte und können durch verschiedene Faktoren etwas variieren.

Die Angaben beziehen sich auf eine Gasentnahme, bei der noch keine Vereisung der Flaschenaußenseite auftritt.

Achso ja, vergesst die Geschichten mit Tauchsieder, glühendem Eisen, da kommt nix dabei raus.

 

Freddie

I´d rather have a crooked knife than a broken one...

Freddie

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Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2015 um 11:31, Frithjof Guettler