Gasesse zum Hobby-Messerschmieden, Kaufen oder selber bauen?

8. Juli 2013 um 21:35
Hi, ich heisse Jan. Ich bin hier unlängst auf dem Forum bzw. der Seite beigetreten und sage einfach mal "Hallo" zur Communitiy. Ich hatte mich hier eine weile lang belesen und finde die Ideen hier sehr interessant und man findet viel Informationen rund ums Schmieden und da dachte ich, ich trete bei. Ich bin ein absoluter Neuling im Schmiedehandwerk und habe im grossen und ganzen kaum Wissen was über gesunden Menschenverstand hinausgeht in diesem Fach. In meiner übergrossen WG mit gut über 10 Leuten Durchschnitt, sehe ich dank unserem riesigem Garten einen geeigneten Ort um das Schmiedehandwerk auszuprobieren und 2 Freunde und ich sind dabei uns näher damit zu beschäftigen. Begonnen hat diese Odysee damit, dass ich mir für die Küche ein Qualitätsmesser zulegen wollte und mir bei den horrenden Preisen dachte, dass ich mir stattdessen auch ein eigenes Messer schmieden könnte mit mehr persönlicher Note. Und mein Interesse wuchst seither stetig an. Und nun ist es Zeit es etwas ernster anzugehen. In meiner Umgebeung fand ich keinen Schmiedebetrieb und die meisten Kurse sind mir als Student zu teuer, also lese ich und bilde mich auf diese Weise. Jetzt geht es um die Esse.

Da ich sehr viel Koche (zumeist mediteran oder japanisch) interessiere ich mich am allermeisten für Klingen genauer gesagt hochwertige Kochemesser zum Feinschneiden von Lebensmitteln. Als entfernteres Ziel habe ich mir ein selbst geschmiedetes, scharf schneidendes Santoku All-Round Messer gesetzt da ich mit Solchen früher in den Küchen immer sehr gut arbeiten konnte und ich die Teile einfach irgendwie mag. Aber wir fangen erstmal gehörig weiter unten an, und da frage ich mich was für eine Esse wir uns zulegen sollen.

Mein Gefühl und bisheige Beiträge sagen mir dass Gasessen sauber arbeiten, gut gleichmässig erhitzen können, generell eher kompakt sind, sich für das Messerschmieden gut eignen, und auch für das Härten oder Feuerschweissen mit Damastpaketen oft bevorzugt werden. Kann man das so sagen oder wie verhält es sich? Als Anfänger erscheint es mir, dass sofern man die Gasesse sachgemäß gebaut hat, sie auch weniger Fehlerquellen zulässt.  Kohle wäre halt auf eine Art flexibler und traditioneller.

Eine weitere Frage wäre ob es ratsamer wäre sich eine Gasesse selber zu bauen oder eine käuflich zu erwerben. Es gibt im Netz eine Vielzahl von Anleitungen die sich alle mehr oder weniger ähneln und gut zu funktionieren scheinen. Ich rede von dem aufgeflexten Propangastank der mit Keramikwolle und feuerfestem Beton ausgekleidet wird usw.  Prinzipiell bin ich der Idee recht zugeneigt mir einen solchen zu bauen, wenn ich mir aber den Kostenvoranschlag anschaue basierend auf Seiten auf denen Schmiedebedarf angeboten wird, so sind bei uns die Preise recht ähnlich zu manch käuflichen Gasessen. Das mag auf der einen Seite dran liegen dass wir hier kaum verwendbares Material liegen haben , welches irgendwie zum Bau verwendet werden kann. Hier gehen ein paar Hammer, Schrauben, Nägel un das wars. Ein Bohrer ist noch drin aber keiner für Stahl. Im grossen und Ganzen müssen sämtliche Teile und auch das meiste Werkzeug geliehen oder gekauft oder evtl beim Schrottler günstig geholt werden. Und bei uns Studi´s is der Geldbeutel wie gesagt schmal. Es gibt eine Menge Bekannte und Freunde die sicherlich das eine oder andere haben aber die Option eine Gasesse einfach zu kaufen wird doch allmählich attraktiver.
Auf der andern Seite sind wir zwar nicht unbedingt ungeschickt oder total Planlos was Handwek angeht, aber unser Wissen um Metallbearbeitung hält sich doch in Grenzen.

Daher, würdet ihr uns dazu raten in eine Gasesse zu inverstieren und wenn ja, bauen oder kaufen? Ich dachte zb an dieses Modell:

http://www.ebay.de/itm/Schmiedeofen-KSO-Standart-Doppelbrenner-/261231142307

oder etwas kleiner:

http://www.ebay.de/itm/KSO-Standart-preisgunstiger-Schmiedeofen-fur-Kunstschmiede-und-Hufschmiede-/261236531191?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item3cd2e91ff7

Bitte gebt uns ein paar Tips oder Anhaltspunkte. Da wären wir sehr dankbar.

Schönen Gruss aus der Südpfalz ^^


8. Juli 2013 um 21:54
willkommen hier im Forum,

frag mal beim Forenmitglied Thorsten an. Der baut und verkauft Gasessen. Ideal zum Klingenschmieden.
Ich mein das er aus dem raum Frankfurt kommt.

Gruß Michael
8. Juli 2013 um 21:57
Hallo Jan.
Es ist schön, dass du dich für das Schmiedehobby interresierst. Jedoch möchte ich dir gleich von anfangan einen Dämpfer geben: Um hochwertige, langanhaltend scharfe und zähe Klingen zu schmieden, braucht man nicht nur die richtige Ausrüstung. Man benötigt Erfahrung und die kann man nicht kaufen. Ich schmiede seit einem guten halben Jahr sehr intensiv. Ich würde es zwar versuchen solch ein Messer zu schmieden, jedoch weis ich, dass ich weder die Erfahrung noch das nötige Wissen dazu habe um soetwas Herzustellen. Ein Messer zu schmieden ist keine sache die man mal so an nem Nachmittag macht. Da gehört wesentlich mehr dazu. Gekauft ist sowas gleich, aber wenn man mal selbst sowas erledigen kann, wirst du dir schon seehr sehr viel Zeit lassen müssen. Die Horrenden Preise sind nicht umsonst so hoch.

Euer garten soso... Wahrscheinlich eine Wiese bzw. mit Gras bewachsen? dann fällt Kohleesse schonmal Flach. Gasesse wird auch brenzlig, sieht zu, dass ihr einen Festen Untergrund unter euch habt (Beton, Stein, Kies), der nicht Brennbar ist.
Kurse mögen Teuer sein, aber hast du dir schonmal überlegt was es kostet sich ne Ausrüstung anzuschaffen?
Die Ziele stekst du dir aber recht hoch, nur mal so angemerkt.

Soweit ich das sehe, hast du die Beiträge über die Gasessen verstanden. Sachgemäß gebaut muss nicht heisen, dass sie nicht selbstgebaut sein darf. Es kommt auf dein Budgee und deine Möglichkeiten an. Laut deinen beschreibungen wirds wahrscheinlich besser sein für euch ihr kauft euch eine. Selbermachen mag billiger sein, ist aber mit viel mehr Zeit- und Arbeitsaufwand in verbindung gesetzt und da ihr so gut wie keine Werkstatt habt, wird das schwierig werden.
Schaut mal bei Angele.de rein, die haben so ziemlich alles was Schmiedeausrüstung angeht. Zwar nicht gerade billig aber dafür hohe Qualität.

Ihr brauch auch einen Amboss. Dieser darf nicht zu laut sein, er wird sonst die Anwohner stören, d. H. ihr müsst in dämpfen mit alles was geht (Magnete, Ledermatten, Ketten um den Fuß usw.). Ausserdem sollte eure Ausrüstung nicht im Freien stehen, folglich braucht ihr eine Scheune/Garage/Hütte wo ihr das Zeug wetterfest verräumen könnt. Schutzausrüstung (Gehörschutz, Handschuhe, Schutzbrille) sollte auch nicht fehlen.

Ich will euch das Schmieden hier jetzt nicht ausreden, ganz im Gegenteil. Aber fangt klein an. Wenn sich jeder in einer kurzen Zeit eine eigene Schmiede aufbauen könnte und dann innerhalb einiger Wochen ein hochwertiges Messer schmieden kann, dann währen die Solinger arbeitslos. Und bei denen brummt das Geschäft gerade nur so. Warum? Weil es richtig, richtig schwer ist, eine hochwertige Klinge herzustellen.

Baut euch alles in Stufen auf. Schritt für Schritt, anfangs mal eine Vierkantspitze, später ein Blatt, ein Herz, mal eine Pfeilspitze usw. Kommt Zeit, kommt Rat.

Viele Grüße,
Alex
8. Juli 2013 um 23:27
Hay, Danke für die schnelle Rückmeldung Mickey un Bachleitnschmied

Ich dachte mir schon dass das schmieden eher eine richtige Disziplin ist dessen Meisterung mit viel Erfahrung einhergeht. Bis zum gewissen Grad sind mir solche Tätigkeiten von ihrer Lernkurve auch mehr oder weniger bekannt. Ich musiziere seit Jahren un betätige mich auch öfter mal im Bereich des Kunsthandwerks mit Gips Ton oder Holz. Da sieht auch alles einfach aus als es ist. Ich kenne also den Schweiss mit dem man gute Fähigkeiten bezahlt und das ist auch ok so.  Die Ziele mit dem Santoku sind auch eher in weiterer Ferne gedacht und eine Form des endgültigen Verwendungszweckes.  Zu Beginn wird das wohl kaum auf Anhieb gelingen. Der Plan ist mit viel Trial&Error bzw. über Foren oder Bücher vermitteltes Wissen sich langsam in die Tricks, Kniffe und Geheimnisse einzuarbeiten. Wenn da zu Beginn was bei rauskommt was zumindest annähernd die Form vonem Messer hat is das schon ok. 

Unser Garten hat eine Grundfläche von ca 2000qm². Da geht ne Menge ab die wir Landwirtschaftlich betreiben aber es ist noch genug übrig  und es gibt auch einen mit Stein unterlegten Bereich wo ohnehin schon eine Feuerstelle angelegt ist. Also keine Probleme von der Seite.  Was die Esse angeht,  hier steht keiner, mich eingeschlossen, so wirklich auf industriell gefertigte Produkte. In der Regel bevorzugen wir bei solchen Gerätschaften  den Eigenbau. Denke mir aber, dass das vlt eher ein Unterfangen ist wenn man zumindest schon einmal ne Gasesse in betrieb gesehen hat und die Funktionen drum herum kennt usw.  DIe ganzen Materialien die sind mir ja kaum geläufig und laienhafter Erstbau bei Propangasbetriebenen Elementen, das is sone Sache.  Mal sehen wir werden beratschlagen und entscheiden.

Das eine Art Amboss hermuss is klar , dass der gedämpft werden muss war schon etwas weniger klar, wie laut son Teil am Ende wirklich klingt is überhaupt nicht klar^^   aber guter wichtiger Punkt. Als Studi-Wg stehen wir in Punkto Lärm ohnehin eher im angespannten Bereich aus der Sicht unserer Nachbarn.

Bei den Schmiedeobjekten hätte ich jetzt mal perse gedacht, dass ein Messer mehr oder weniger eine der simpelsten Formen ist die man sich im Grunde schmieden kann. Es ist flach, besteht aus einem Stück Stahl, die Form ist ja im Grunde variabel. Die Kunst ist es vermutlich ein Messer zu schmieden was nachher auch verwendbar ist.

Jedenfalls vielen Dank für die Infos, Ich werd Rückmeldung halten sobald sich was bewegt und diesen Thorsten werd ich denk auch mal ersuchen zu kontaktieren. Evtl mal ne Schmiede von innen zu sehen is vlt.. nicht verkehrt

Grüsse Jan
9. Juli 2013 um 05:49
Gerne :)

Jedes Handwerk hat etwas schwieriges an sich, sonst könnts ja jeder und es wär nichts besonderes mehr.
Gut dass ihr einen schönen großen Grund habt, vorallem der Gepflasterte teil wird euch zuvorkommen.
Eine Eigenbauesse benötigt viele Werkzeuge, obwohl ich sagen muss es nicht schlecht wäre wenn ihr die hättet.
Eine Flex/Winkelschleifer finde ich ist ein Muss, die kann man fast immer brauchen. Eine Bohrmaschiene ist auch nicht schlecht, z. B. um Grifflöcher für spätere Messer vorzubohren.

Zum Amboss:
Wenn ihr euch einen hohlt, achtet auf die Qualität (lest hier im Forum nach, Gussamboss, welchen Amboss usw.), er sollte eine Gehärtete Oberfläche haben. (sucht auch nach Kugellagerkugel-Test und Feilentest). Ein guter Amboss klingt, d. H. er hört sich an wie ne Kirchenglocke wenn man draufschlägt. Der hohe Ton kann euch auf dauer sogar ein bisschen das Gehör kaputtmachen, schaut also dass ihr ihn etwas von der Lautstärke runterregelt (Funktioniert mit starken Magneten am Amboss, Eisenkette um den Fuß des Ambosses, Lederstück zwischen Amboss und Ambosstock falls dieser aus Holz ist). Oder ihr besorgt euch gleich vom Schrotti ein altes Metallfass, schneidet den Deckel ab und füllt Sand rein. In den Sand stellt ihr dann den Amboss, dadurch klingt dieser nichtmehr so laut. Ebenfalls dämpft der Sand, was auch wichtig ist. Man spricht hier von Bodenschall. Ich denke, da ihr auf einem Großen Areal seid (und nicht bspw. in ner Garage) werdet ihr mit dem Bodenschall weniger Probleme haben. Redet auch mit euren Nachbarn mal mit einem Bier darüber was ihr vorhabt und macht Kompromisse mit ihnen. Wenn sie weniger Begeistert sind sagt ihnen z. B. dass ihr Samstag Nachmittag nicht schmiedet, die werden da ja nicht arbeiten müssen und wollen oft ihre Ruhe, auf das kann man ja eingehen. Arbeitet auch nicht bis zu tief in die Nacht hinein, da ihr in keinem Gebäude seid würd ich so gegen 20:00 Uhr Ruhe geben, bevor sich wer aufregt. Aber das ist alles Situationsbedingt, das müsst ihr mit euren Nachbarn ausmachen, möglicherweiße sind sie demgegenüber recht aufgeschlossen.

Messer sind viel Komplizierter als du denkst. Dein Erl (der später im Griff steckt) muss sauber Abgesetzt sein, entweder mittig oder Oben sitzen, sollte nicht Dicker als die Klinge sein usw. Die Schneide muss sorgfältig runtergeschlagen werden, um möglichst später wenig Schleifarbeit vor sich zu haben. Es kann beim Schmieden bei jedem Arbeitsschrit was schiefgehen. Bei Messern ist besonders die Wärmebehandlung ein kritischer Punkt, les dich dazu mal hier im Forum weiter durch. Entweder es ist Brüchig wie Glas oder zu weich und verbiegt sich, Es hält die Schnittkante nicht lange genug, bekommt Scharten usw. usf. Da ist viel falsch zu machen...

Nein, verkehrt ist es nicht :)

Viele Grüße,
Alex
9. Juli 2013 um 11:46
Hallo Ignazeous,

Willkommen im Forum. Hier gibt es Anleitungen zum selberbauen von Gasessen. Die Entscheidung, ob Du das selber hinbekommst, oder aber eine fertige kaufst, kann Dir allerdings niemand abnehmen.

Den Rat, einen Schmiedekurs zu besuchen, bevor Du ernsthaft loslegst, solltest Du beherzigen

Viele Schmiedegrüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
10. Juli 2013 um 00:56
Hallo, Schlosser , Bachleitnschmied und weitere Forumsanhänger

Danke für die Hinweise, ich werde die beherzigen, insbesondere das mit dem Amboss.

Nach längerem Abwägen hab ich mich jetzt dazu entschlossen mir eine Gasesse selber zu konstruieren. Einiges an Werkzeug kann ich nach etwas Organisationsaufwand gestellt bekommen, unter der Vorraussetzung Verschleißteile zu ersetzen. Das betrifft zb. Flexscheiben, und Zugang zu Elektrodenschweissgerät, Winkelschleifer, Schraubzwinge, mehrere Hämmer, Werkbank und sowas is nun auch realistisch. Darüberhinaus  gibts nochn bisl fachkundige Hilfe vom Werkzeugmacher. Werde also demnächst versuchen die ganzen Komponenten zusammenzubekommen  und mit dem Bau beginnen. Eine Sache die mich noch etwas dabei verwirrt ist die Sache mit dem Brenner. So wie ich das verstehe nehme ich einen konventionellen, gefüllten Propangastank un verbinde ihn mit nem Druckminderer an den eine Schlauchbruchsicherung führt. Ein Manometer zum Messen denk ich is sinnvoll. Dann geht die Geschichte weiter mit dem Schlauch in ausreichender Länge und mündet dann in einen gewöhnlichen Brennerkopf für Hartlötbrenner. So und im Gegensatz zum üblichen Betrieb wie beispielsweile bei unserem Küchengasherd, muss bei der Gasesse, der Brenner von dieser Stelle aus mit einem Rohr versehen werden in das verstellbare Öffnungen eingelassen werden, damit durch den Unterdruck Luft mitangezogen werden kann um die Stärke der Flamme auf Arbeitstemperatur zu erhöhen?

So wie ich das sehe entscheiden sich viele dafür die Verstellbarkeit der Schlitzöffnungen bei diesem "Choke" dadurch zu realisieren, dass sie das entsprechende Rohr in ein weiteres am Gasessekörper angebrachtes Rohr, stufenweise hineinschieben können um dabei die Grösse der Öffnungen zu varieiren.  Von dort aus läuft das Luft-Gas-Gemisch durch das am Essenkörper verschweißte Rohr in den Körper hinein und entzündet sich dort. Mach ich da irgendwelche fundamentalen Fehler oder vergesse ich da etwas, wenn ich die Konstruktion basierend auf dieser Vorstellung baue?
Und was hat es mit dieser "Flair" auf sich? Manch bauen sie und bringen sie scheinbar am Ende des Halsrohres an, manche erwähnen sie garnicht erst? Is das Teil essentiell? Oder is das einfach eine andere Konstruktion des Chokes??

Der Bau des Essenkörpers an sich und das Drumherum is mir denk ich soweit klar.

Was den Abmoss betrifft werd ich zu beginn mal noch auf dem Schrottplatz schauen was es da so an Improvisationsmöglichkeiten gibt, oder vlt ne alte Eisenbahnschiene auftreiben, und dann eine Weile darauf ausprobieren bevor ich dazu übergehe mir einen neuen hochwertigen Amboss zu kaufen. Geld ist knapp und wenn ich anfange Gitarre zu lernen kauf ich mir ja auch nich gleich ne Gibson. Die von euch beschriebenen  Dämpfmethoden werd ich ausprobieren, denn die Esse wird draussen verwendet werden und der Nachbarsgarten ist nicht so allzuweit entfernt.

Nebenbei habe ich beschlossen mir etwas Literatur bezüglich der Schmiedekunst zuzulegen. Hatte gestern noch ewig mir die chemischen Prozesse bei einer Stahlhärtung und ähnliches durchgelesen und muss sagen dass das schon alles auch sehr interessant is und ich gern die naturwissenschaftlichen Hintergründe einer Schmiedehandlung kennen würde oder zb. auch bei Wärmebehandlungen. Geschichte, Anfängertechniken und Tips usw. sind natürlich auch höchstwillkommen.

So in wenigen Tagen geht die Montage los. Bin super gespannt auf den Bau und vor allem die ersten Schmiedeversuche die darauf folgen, was aber wohl  noch gut eine Weile dauern kann da bei einer durchdringenden Trocknung des feuerfesten Zements doch schon einige Tage ins Land gehen wie es scheint.
Jedoch stehen die endgültigen Materialien noch nicht so ganz fest. Keramikfaser? Steinwolle? Ytong? Schamottstein?...
Für sämtliche Tips, Anregungen, Verbesserungs-oder Änderungsvorschläge, Hinweise und Kritik hinsichtlich des Gasessenbaus bin ich absolut offen.

Nebenbei: Kennt einer eine Messerschmiede in der Pfalz die sich anzuschauen lohnt, evtl auch mal fürn kleines Praktikum?  Thanks 
Gruss aus der Südpfalz   Jan


10. Juli 2013 um 09:48
Jedoch stehen die endgültigen Materialien noch nicht so ganz fest. Keramikfaser? Steinwolle? Ytong? Schamottstein?... Für sämtliche Tips, Anregungen, Verbesserungs-oder Änderungsvorschläge, Hinweise und Kritik hinsichtlich des Gasessenbaus bin ich absolut offen.

Und das findest du nicht nur hier bereits in hülle und fülle.

Gruß Maik
Homepage
11. Juli 2013 um 00:19
Moin,
zunächstmal eines: Messermachen ist keine Geheimwissenschaft und (sorry Alex ) nicht sonderlich schwierig.
Wenn du simples Stockremoval machst, brauchst du nichtmal 'nen Amboß (bestenfalls zum Richten). Lediglich ein Schraubstock,  eine Flex, ein paar gute Feilen und ein paar Schleifsteine, sowie eine kleine Bodenesse für Holzkohle sind von Nöten. Dazu benötigst du dann aber die passende Literatur und natürlich eindeutig bestimmtes Material (für deine Zwecke würde ich etwas zwischen CK75 und CK125 empfehlen, also ein niedrig legierter Kohlenstoffstahl zwischen 0,75% und 1,25%C) .
Wenn du nun wirklich schmieden willst, kommt ein Amboß (für den Anfang würde es auch ein Spengleramboß tun), ein paar Zangen und mindestens ein Hammer dazu.
Wichtige wäre in meinen Augen, dass du dich mal von Angesicht zu Angesicht mit einem Schmied unterhälst, das wird viel Erleuchtung bringen.
Meine Literaturempfehlung ist (wie immer) "Die Kunst des Schmiedens" von Havard Bergland, da steht so ziemlich alles drin was du benötigst.
Bezüglich der Esse (wenns denn nun unbedingt eine Gasesse sein soll, der nächste logische Schritt wäre dann übrigens gleich noch ein regelbarer Bandschleifer )  bist du mit dem Eigenbau auf dem richtigen Weg, was du bei Ebay bekommst ist (für uns) untauglicher Mist. Alternativ bietet wie oben bereits geschrieben Thorsten solche Essen an.
Bitte mache diesen Thread nicht zum Essenbauthread, davon haben wir schon genug. Zieh dir die rein, da steht schon alles episch. Eines sei aber gesagt: vergiss dafür alle Materialen aus dem Baumarkt oder Zeug 'das man eh rumliegen hat', das funzt nicht.

Gruß,
Timm
11. Juli 2013 um 07:19
Hier

steht alles was du brauchst.

Gruß Heinz