Gasesse-Bastelstunde

21. August 2016 um 15:31

vor ner weile hatte ich eine alte Gasbuddel ohne Tüv bekommen und sie zunächst leer gemacht, da ich nicht merh so viel in der Werkstatt bin wie früher hat das nen bisschen gedauert...

Dann das Ventil raus geschraubt und die Flasche mit Wasser gefüllt um sicher zu gehen, dass kein Gas mehr drin ist und die Geruchsstoffe auch ganz ausgetragen werden.

2016-08-03 13.07.19 by Patrick Laible, auf Flickr

heute ging es dann weiter zunächst Griff und Fuß abgeflext...

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Dann grob mit der Drahtbürste den Lack entfernt und mit dem Plasmaschneider ne Öffnung rein geschnitten (ca 14 cm Durchmesser)...

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Dann den alten Boden als Fuß an der Seite (das neue unten) angeschweißt und an das Neue oben den Griff...

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Dann habe ich noch zwei Restrohre an den Fuß geschweißt da kommt dann später ne Verstellbare Ablage rein. Damit man das Schmiedegut nicht immer halten muss, wenn man ne längere Handhabe angebracht hat..

Dazu habe ich das abgetrennte Stück als Ofentür wieder angebracht... das ne M16er Schraube im alten Kegelgewinde der Flasche greift war an der Stelle nicht ganz unpraktisch

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bei gelegenheit geht es weiter...

26. August 2016 um 21:50
Ahhh ein weiteres Gasessenprojekt. Da freu ich mich :) Sieht sehr gut aus soweit. Zumindest habe ich es bei meiner ganz ähnlich vor. Bin auf den Brenner gespannt! Wirds ein einzelner oder lieber zwei? Gebläse oder Venturi?

Für was genau planst du die Gasesse? Generelle Schmiedearbeiten? Messer? Damast?

Da ich meine primär fürs Damaszieren baue, überlege ich den Boden nicht aus Feuerfestmörtel zu machen, sondern eine Art Opferschamottplatte einzubauen. Quasi aus Feuerfestbeton eine Mulde bilden in die ein standardmäßiger 25mm Schamottstein passt. Diesen kann man dann bequen austauschen wenn sich das Borax daran ausgelassen hat.

Freu mich auf weitere Bilder!

Beste Grüße,

Lenni
30. August 2016 um 12:29
Hallo Zusammen, 

zunächst erst einmal möchte ich mich vorstellen, da ich neu hier bin.
Meine Name ist Christoph bin 25 und ich schmiede seit 2 Jahren, aber bis dato in einer Kohleesse. 

Nun zu deiner Gasesse, finde sie sehr gut. Bin gespannt wie es sich weiter entwickelt. 
Bin auch gespannt wie du den Brenner bauen wirst, das finde ich mit unter anderem am schwierigsten

Ich wollte  mir auch eine Gasesse bauen, und mir ist aufgefallen, dass viele eine Progangasflasche nutzen. Weist ja auch einige Vorteile auf. 
Ich habe aber noch alte Fässer rumstehen. Da dachte ich mir, die kann man ja auch benutzen. Da die Fässer aber um einiges größer sind, sei es in der Höhe als auch im Durchmesser, weiß ich nicht ob es sich lohnt. 
Also die normale Höhe wäre 88 cm, aber die kann man ja ohne Probleme reduzieren. Aber der Durchmesser hat ca. 55 cm.  Ist das zuviel? 
Ich schmiede meist Messer, Äxte und Damast. Ich wäre dankbar für jede Einschätzung.  

LG
Bosco
 
Liebe Grüße
Christoph
30. August 2016 um 22:00
Hi Bosco,

ersteinmal: Willkommen im Forum ;)

Ich selber habe zwra nicht all zu viel Erfahrung, aber wenn du nicht unmengen an Keramikfasermatte in deinem Fass verbaust (ich gehe mal davon aus, dass du so nen Ölfass meinst? Weitere Annahme: Die kleinere Variante, ich glaube 60L?) wirst du auf einen viel zu großen Innenraum kommen. Wenn du 10kg Damastblöcke bearbeiten willst wäre das vielleicht richtig, aber sicher nicht für Messer und Co. Da biste bei der Größe von ner 11kg Gasbuddel glaube ich schon sehr gut beraten. Außer für Äxte ... da könnts sicherlich gut ein kleines Stückchen mehr sein, aber auch hier halte ich 55cm für zu viel.

Viel schlimmer ist aber mit Sicherheit die Schweißbarkeit von dem Ölfass. Ich persöhnlich würde da garantiert scheitern :) Und wenn die Schweißbarkeit für dich kein Problem ist, dann würde ich es dennoch lassen, da es mir nicht stabil genug wäre.

Wie gesagt: Meiner Aussagen sind aufgrund von "keine Ahnung" mit Vorsicht zu genießen, aber das wären so meine Gedanken warum ichs nicht probieren würde.

Gruß,

Lenni
31. August 2016 um 07:13
Noch ne Lage Steinwolle aussen herum und die Öffnung wird wieder kleiner ;)
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
31. August 2016 um 08:52
So unstabil müssen Fässer ja nicht mal sein... Ich habe mal ein Riesiges (100L?) altes fass im (ehemaligen) Truppenübungsgebiet nebenan gefunden. Das war von kugeln zerlöchert, offenbar haben sich die damals dort stationierten Russen einen spass draus gemacht leere Ölfässer zu durchsieben. Worauf ich hinaus will: Ungefähr ein drittel der Kugeln gingen nur durch die eine Seite und ließen auf der anderen Seite eine Delle zurück... das heißt, dass zumindest dieses Fass doch recht stabil war.
Es hatte auch bestimmt 2 mm Materialstärke.
Wieviel Liter haben denn deine Fässer? 
31. August 2016 um 16:22
Danke für das Willkommen heißen.
Und Danke für die Antworten. :)

Das Fass, ist ein 100l Fass genau. Jedoch wurde da kein Öl sondern Zahnpasta darin gelagert.
Die Stabilität ist sogar ganz gut, das hat eine Wandstärke von 2-3mm.

Bzgl des Durchmesser hatte ich ebenfalls große Zweifel. Wenn ich die Keramikfaser jedoch doppelagig lege, habe ich den Radius um ca. 10 cm reduziert. Wie Dick müsste eigentlich mindestens die Schicht vom Beton sein? Wenn, ich ringsherum den Beton 5 cm dick auftrage ist der Durchmesser ebenfalls um 10 cm reduziert und würde somit "nur noch" bei 39 cm liegen. 
Es müssten dannca. 3qm Kermaikfaserwolle sein.

Ja das schweißen ist in der Tat blöd. Aber nen Kollege hat nen Wig-Schweißgerät, sollte damit doch klappen oder?
Aber mein anderes Problem, das mir nach längerem Überlegen in den Kopf kam war, die aufheizung.
Sprich, bei so einem dicken Ding benötige ich bestimmt lange damit er auf Temperatur ist oder? 

Lg Bosco
Liebe Grüße
Christoph
31. August 2016 um 16:52
Willkommen Bosco!

Wieso sind die Fässer schwierig zu verschweißen?
Den Einwand des wohl viel zu großen Volumens verstehe ich hingegen. Deine Werkstücke sind doch mindestens 20 mal kleiner, als der Innenraum des Fasses. Selbst wenn du das ganz fest isolierst, wird es zu groß sein und du wirst mit unnötigen Mehrkosten konfrontiert. Dein Bedenken mit der längeren Aufheizung ist wohl auch richtig. Zudem wirst du mehr Gas reinschicken müssen und vermutlich kommst du damit auch nicht auf die Temperaturen, die du mit einem kleineren Gefäß erreichen könntest!
Falls du unbedingt die Fässer verwenden willst, würde ich sie stauchen in dem du einen Teil der Länge nach davon rausschneidest und dann wieder stumpf verschweißt. Mit MAG bestimmt am wirtschaftlichsten machbar. 

Ich füge noch ein paar unkommentierte Links ein. Vielleicht hast du sie ja auch schon selbst gefunden, vielleicht aber auch nicht und sie können dir beim Bau eventuell helfen.

http://www.iron-to-live-with.com/ironpics/gasforgepics/Deutsch.pdf
http://homepage.swissonline.ch/messerschmieden/gasesse1.htm
http://www.anvilfire.com/article.php?bodyName=/FAQs/gas_forges.htm 
31. August 2016 um 17:01
Moin
Die Schichtdicke is eher im mm Bereich, 5cm rundum Aufzuheizen braucht viel Energie. Vor allem in den riesigen Dimensionen.

Mach dir Gedanken was du machen willst und was dafür optimal ist.
Bleibts bei Messern und Äxten in Damast ist die 11kg Flasche mehr als ausreichend.

Meine Gasesse besteht aus Kessel vom Hauswasserwerk. Hat den Vorteil, dass das Eingangsloch und die Füße schon vorhanden sind. Ist ne Nummer kleiner und vollkommen ausreichend, solange nix um die Kurve geht. Die Keramikfasermatte is 2-lagig.


Schau dir Bilder an, z.B. von Torsten Pohl.



Da kann man sich viele konstruktive Dinge abschauen, womit der Essenbau fast kein Problem mehr darstellt.


Gruß Bene 
1. September 2016 um 23:03
Hm bei 2-3mm Wandstärke dürfte die Schweißbarkeit nicht mehr das Hauptproblem sein. Mein Ölfass hatte eher so 1mm und da habe ich mit der ollen Elektrode nur Löcher gebraten. Lag zum größten Teil sicher an mir, zum anderen sicher auch daran, dass das Schweißgerät nicht weit genug runter geregelt werden konnte.

Geh mal zum lokalen Gashändler und frag nach alten ausrangierten Flaschen. Die gibts manchmal umsonst und manchmal für nen Obolus in die Kaffekasse. Aber vor Allem ist das Ventil schon entfernt. Nochmal mit Wasser auffüllen und wieder ausgeben und Attacke. Mach dir nicht mehr Arbeit wie nötig. Alternative: Schrottplatz um was in die Richtung von Bene zu finden.


Gruß,

Lenn
2. September 2016 um 17:26
Ein 1er Blech mit Elektroden ist aber auch sehr knackig. Musste ich noch nie machen, stelle ich mir aber sehr schwer vor. Wenn nicht fast unmöglich.
Bei einem 2er Blech finde ich die 3,25mm mit rund 100A besser zu verschweißen, als die 2,5mm mit ihren 70A. Die Elektrode einfach ganz nah ans Blech drücken und dann mit geringem Druck abbrennen lassen. Brennt dann immer noch "kühler" als ihre dünne Schwester.
6. September 2016 um 08:19
Moin Zusammen,

wirklich nur mm dicke Schicht an feuerfesten Beton? Wenn das genügt ist es um so besser für die Geldbörse, was die Materialien angeht. Dank dir Bene für deine  Tipps. 
Aber damit wir uns nicht missverstehen, ich schmiede auch Äxte nicht nur Beile. Habe gerade eine Bartaxt im Ofen, deren Schneide knappe 35 cm lang ist. Nur als Dimensionsvorstellung. Deswegen hatte ich auch erst die Zweifel ob eine Gasbuddel reicht.
Aber wenn ihr sagt, das langt; ist alles Top.  

Habe auf euren Raten hin, nun das Zahnpastafass aufgegeben, die Dimensionen sind einfach viel zu groß.

Vielen Dank nochmal für eure Antworten die mit Rat gefüllt waren. :)
Viel besser als in anderen Foren, bei denen man nur als dummer Anfänger abgestellt wird.

Wünsche Euch noch einen schönen Tag

Liebe Grüße
Bosco 
Liebe Grüße
Christoph
6. September 2016 um 09:11
Ich will die Gasesse als alternative zu meiner Kohle-Esse, die ich auch erst mal etwas modifizieren muss damit die mir taugt.
Brenner kommt einer rein. Aktuell Venturi, wird aber irgend was noch eine zwangsbelüftung bekommen.
Ich will damit primär Messer und kleine Damastpakete machen, daher bleibt diese auch hinten geschlosen.
Das ganze wird isoliert und mit Feuerfest beton ausgekleidet. Unten kommt dann noch ein Platz für einen Schaottstein rein um da drauf die Werkstücke legen zu können.

Die nächsten Wochenenden gehen erst mal für andere Projekte drauf, daher wird es mit Bildern noch nen bisschen dauern...
9. September 2016 um 09:25
Gestern abend doch noch nen Bisschen Zeit gefunden an der Esse weiter zu basteln...


image by Patrick Laible, auf Flickr

ist erst mal nur ne Sitzprobe. Da kommen noch muttern zum Klemmen des Brenners drauf und dann muss der Krempel noch angeschweißt werden. Überlge nur noch ob ich das einfach Hartlöte oder doch zum Wigbrenner greife..

Und das ist der Brenner dazu


image by Patrick Laible, auf Flickr
11. September 2016 um 19:10
Tach Planlos,

bin auf die Performance am Ende gespannt. Modulierst du zusätzlich noch eine Flare aus Feuerfestbeton oder ist das vorne am Brenner alles was du spendierst? Ich würde behaupten, dass du so nicht den gewünschten Effekt der Geschwindigkeitsreduzierung bekommst und du den Brenner nicht mit dem nötigen Gasdruck betreiben kannst. Lasse mich da aber gerne auch eines besseren Belehren ;)

Wie hast du die Gasdüse aufgebaut? Einfach mit nem Loch im Röhrchen oder kannst du verschiedene Gasdüsen einbauen?

Beste Grüße,

Lenni