Federhammer renovieren

21. März 2014 um 10:39

Halle alle miteinander,

ich habe gerade in der Kleinanzeigenwelt des Internet einen alten Federhammer gefunden (Bilder gibts hier. Muss man etwas scrollen: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/stauchmaschine-schmiede/181602548-84-108?ref=search)

Denke bei dem Zustand kann man da nen recht geringen Preis machen, vorher wollt ich meiner Leichtsinnigkeit aber noch auf die Finger hauen und euch mal fragen was ihr davon haltet (mal abgesehen davon, dass ich eh keinen Platz für das Teil habe und demnach mehr aus Interesse frage) ist sowas reiner selbstmord, weil einem die verrosteten Teile schon bald um die Ohren fliegen werden? Kann/sollte man die Federblätter durch neue ersetzen? Was könnte da noch an versteckten Kosten lauern (Kuggellager, Motor etc) und könnten die schnell den Preis so hoch treiben, dass man sich lieber gleich was funktionstüchtiges kauft?

Habe gerade mal angerufen und der gute Herr will noch 500Euro dafür haben. Klang zwar so, als würde er sich da noch drücken lassen, aber da ich ja eh nich den Platz habe, stellt sich die Frage auch eigentlich nich .... zumindestens für mich ^^

Beste Grüße,

Lenni

21. März 2014 um 10:58

Nichts ist unmöglich. Eher eine Frage des Geldes und der Geduld. Müsste man sich bei Kaufinteresse sowieso vor Ort ansehen.

Meiner Ansicht nach nichts für den reinen Hobby-Schrauber. Mit entrosten und frisch Farbe drüber kommt man da nicht weit.

E-Motor nebst Anschluss  und Riehmen neu. Hier ´ne Buchse ausdrehen lassen, da ein Lager neu. Das Federpaket wie einiges andere anschauen...

Einen (Land-) Maschinenbauer, Platz und Kleindeld sollte man sicher an der Hand haben, dann ist´s realistisch.

 

Nun sollen aber lieber Die posten, Die sowas Zuhause auf dem Nachttisch stehen haben...

Communiti_2_tradition.jpg
21. März 2014 um 17:30
Ja sowas habe ich "befürchtet". Bei der Feder wäre ich noch in der Hoffnung noch auf dem Schrott etwas passendes von nem alten LKW oder Geländewagen zu finden. Nen neuer Motor wäre da schon hässliger in der Anschaffung ... wie viel Watt braucht so ein Motor bei einem Federhammer überhaupt? 

Buchse ausdrehen?  Wieso könnte das notwendig sein? Wenn die Fassungen für die Kugellager verrostet sind oder wie?
21. März 2014 um 17:38
Als Motor solltest du bei ca 25 kg Bärgewicht runde 2,5 KW rechnen bei 40 kg Bär dann besser 4 KW.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
21. März 2014 um 21:07

Hallo Lenni,

es gibt im Forum den Mirko Günter, der hat richtig viel Ahnung von Maschinenhämmern aller Art. Er besitzt auch eine Sammlung solcher Technik. Frag ihn.

Grüße

welud

21. März 2014 um 21:39

Hallo von welchem Federhammer redet ihr

MFG Dieter

21. März 2014 um 21:59
Ah da sammeln sich doch auch schon herrliche Informationen zum Komplettselbstbau ^^ was finanziell wahrscheinlich auf eine ähnliche Summe kommt... Den Mirko werd ich dann wohl mal belestigen, wann Zeit und Platz da sind  

@Dieter: Den Federhammer habe ich im ersten Poast verlinkt. Wenn du dir von dem Angebot die Bilder anguckst, findest du da drunter den besprochenen Federhammer.
22. März 2014 um 17:11
Hallo Lenni,

was auf dem Bild zu sehen ist, dürfte ein Typ UHF 50 vom VEB Kaltverformungsmaschinen Karl-Marx-Stadt sein. Bärgewicht 50 kg, Gesamtgewicht ~ 1.500 kg. Motor wird mit 3,0 und teilweise auch 3,5 kw bei 960 U/min angegeben. In der Grenzlandschmiede ist einer davon in Betrieb und hier in Aktion zu sehen.

Also mit ein paar LKW-Federn vom Schrott wird das nichts, die müssen schon die richtige Länge haben. So wie der aussieht, wirst Du viel Zeit und Arbeit reinstecken müssen, damit der wieder läuft.

Kleiner Tip: Schaue mal in mein Post vom 14. März 2014 im Marktplatz. Der könnte auch preislich interessant für Dich sein.


Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
22. März 2014 um 17:41
genau, jetzt steht der Hammer aber bei Ingo. Ist einer der wenigen Hämmer die ich auch mal benutzen durfte. Ich bin kein Experte, aber der Hammer lässt sich super regeln, von sanftem Pressen bis Volllast alles super zu steuern. Ich hab das Gefühl er läuft jetzt noch besser und leiser.

Von dem alten Teil würde ich aber auch die Finger lassen.
22. März 2014 um 18:19
@ Klaeus: Ach, das ist ja interessant, dass der Hammer vom Ingo der ist, der vorher in der Grenzlandschmiede war.

Die Karl-Marx-Städter UHFs sind ja zum Glück nicht so selten. Da ist immer mal wieder einer im Angebot.
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
22. März 2014 um 18:51
Hallo Lenni,

warum die Blattfedern tauschen? Solange weder an der Maschine, noch an der Blattfeder etwas gebrochen ist, und die Mechanik dazu auch noch gangbar ist, hätte ich mit so einem Hammer überhaupt kein Problem! Das Gute bei einem Federhammer ist, daß diese Maschinen durch ihren simplen Aufbau nahezu unverwüstlich sind. Bei einem Lufthammer, wie z.B. von Beche, macht sich jeder Verschleiß am Schieber im 1/10 mm Bereich schon deutlichst bei der Laufkultur bemerkbar. Ein Federhammer läuft dagegen auch noch mit ausgelutschten Bärführungen mehr oder weniger passabel.
Ansonsten sind die Lager bei solchen Maschinen in der Regel alle als robuste Gleitlager ausgeführt, von daher gibt es keine Wälzlager zu tauschen. Bei den Lasco-Hämmern bestehen die Kurbelwellelager aus einer Weißmetall-Legierung, der Rest ist als Graugusslager ausgebildet. Da wo etwas Luft war, konnte ich alle angesprochenen Lager bei meinem Federhammer problemlos selbst instandsetzen. Viel war da nicht zu machen.
Als erforderliche Motorleistung gibt Lasco für den 30 Kg Hammer 2,2 Kw an, für den 60 Kg Hammer 3 Kw (also ziemlich wenig). Die Motoren müssen allerdings Langsamläufer sein....

Grüße

Sebastian
Zuletzt bearbeitet: 22. März 2014 um 18:54, Sebastian
23. März 2014 um 11:11

Passt natürlich auch in: neues aus der Bucht. Müsste aber das gleiche Modell sein, deshalb stelle ich es mal hier ein...

 

http://www.ebay.de/itm/Federhammer-mit-Elektromotor-und-Antriebsriemen-/160491237983?pt=Industriemaschinen&hash=item255e05f25f

 

http://www.ebay.de/itm/Federhammer-50-Kg-Bargewicht-/181353366932?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item2a3980c594

Communiti_2_tradition.jpg
Zuletzt bearbeitet: 23. März 2014 um 11:18, Falko Wickbold
25. März 2014 um 08:51

OH das macht Spaß da das Video anzuschauen. Jetzt will ich ihn noch mehr haben ^^ Aber naja. Bevor ich mich über wilde Gedankengänge wirklich an die Federhammerrestaurierung waage, werde ich wohl erstmal zusehen, dass ich mit dem handgeführten  Hammer klarkomme. Wie gesagt: Alles wilde Spinnerei und Wissensdurst um mich von der Klausurenlernerei fernzuhalten.

Das Gewicht ist ja auch tatsächlich beträchtlich. Hät ich dem Teil garnicht zugetraut. Was die neue Feder angeht. Klar muss die lang genug sein, aber ich hab letztens vom Schrott mir noch nen Stückchen Blattfeder abschneiden lassen und die war extrem lang. Ohne nachgemessen zu haben würde ich behaupten, dass sie lang genug gewesen wäre ... Nur war eine dieser Federn sicherlich auch dicker als die eigentlich verbauten. Wenn man die jetzt tauschen würde, was würde denn genau passieren? Die von PARX beschriebene "gute Führung" würde wahrscheinlich argh leiden oder?

@Sebastian. Ohne das Ding jetzt vom nahen gesehen zu haben hätte ich halt doch die starke sorge, dass durch das lange draußen rumstehen der Rost das Material schon so weit zersetzt hat, dass mir da aufeinmal was um die Ohren fliegt und ich glaube ich bin nicht gerne in der Nähe, wenn so ein Federpaket da mal meint plötzlich durch die Gegend springen zu müssen. Noch ist er für wahrscheinlich unter 500Euro zu haben wenn du noch einen brauchst ;) Ich hab wie gesagt leider nicht den Platz.