Federhammer... Kugellager oder Gleitbuchsen?

29. Oktober 2016 um 17:48
Mein Federhammer den ich mir nach dem Prinzip eines Reifenhammers / Tire hammers gebaut habe hat erste Ausfallerscheinungen. Ich hatte damals die Gelenke einfach Stahl auf Stahl gebaut, und diese Verbindungen sind jetzt durchgescheuert. Damals war es eine Kostenfrage, jetzt möchte ich bei der Reparatur etwas besseres einsetzen.

Der Thread von damals mit Bildern: http://schmiededaseisen.de/forum/kleinen_tirehammer_25kg_br_gebaut-12608314-t.html

Vom Prinzip schwanke ich zwischen Nadellagern/Nadelhülsen oder Teflonbeschichteten Gleitlagern oder klassischen Bronzebuchsen mit Ölanteil. Bestimmt hat wer von Euch genau Fachkenntnisse, ich glaube in gekauften Federhämmern werden immer noch Bronzelager verwendet?
29. Oktober 2016 um 21:08
Ich denke ,mit Kugel -oder Nadellagern wird es zu aufwendig und zu teuer ! Wenn es mein Hammer wäre,würde ich es versuchen mit Bronce oder Messing-gleitlager ,welche aus Stangenmaterial auf Mass abgesägt werden kann und bei Verschleiss innert kurzer Zeit wieder selbst  hergestellt werden kann !
Gruss Heinz (und sein Sparschwein )
30. Oktober 2016 um 06:44
Dankw für Deinen Tipp.
Ich könte den halben Meter Messingrohr für 22,- Euro bekommen, damit ist alles zu realisieren. Allerdings habe ich dann ein Massivgleitlager. Alternativ, aber natürlich teurer wären Sinterlager, ich weiss nur nicht ob sich das Mehr an Öl in den Poren lohnt.

Nadellager würden mich genau so viel kosten wie das Messingrohr, da ein Lager exakt einen Euro kostet und ich 24 Stück bräuchte um jedes Gelenk damit redundant zu versehen. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob die Lager durch die Erschütterungen beim Aufschlag der Gesenke nicht schaden nehmen.

Vom Wartungsaufwand würde ich Messingrohr bevorzugen. Wenn Ihr meint das ein geöltes Massivgleitlager reicht, wäre es so gut wie bestellt.
30. Oktober 2016 um 16:41
Servus

persönlich würd ich Messinglager einsetzten, Kugellager sind für diese Anforderung weniger geeinet und Nadellager bedingt.
weiter Vorteil sind einfach herzustellen.

Gruss Stefan 
30. Oktober 2016 um 18:05
Alles klar, vielen Dank.
Dann werd ich das genau so mit dem Messingrohr machen. Ich deke 1mm Wandstärke sollte ausreichend sein, damit der Durchmesser der eigentlichen Bolzen von jetzigen 12mm nur auf 10mm sinkt. Leider kann ich nicht größer als 12mm bohren, da keine meiner Maschinen ein Futter besitzt das mehr aufnehmen kann.
Wenn das 1mm Messing weggescheuert sein sollte wäre das Spiel im Gelenk eh zu groß, von daher geht das imo klar. 2mm Wandung im Rohr bekommt man zwar auch, aber 8mm Bolzendurchmesser ist mir persönlich etwas zu wenig Querschnitt um die Kraft des beschleunigten Bärs zu bändigen.
31. Oktober 2016 um 12:39
Da hast du aber verdammt günstige Lager im Visier ! Seinerzeit habe ich am neuen Holz-Laufrad meiner Tochter die Radlager ersetzt weil die Originalen nach 3 Wochen auseinander fielen und ein Stück SKF- Kugellager kostete 20 Euro . Das ganze Laufrad hatte weniger gekostet !

Zum Thema zurück : 1 mm Wandung ist schon sehr wenig.Klappen wird das schon,wenn du sie öfters ersetzt,aber ich bevorzuge  lieber etwas massivere Büchsen  ab 2 mm! Vielleicht kannst du ja die Löcher auswärts ausbohren,oder an einem grösseren Bohrer den Schaft auf 12 mm abdrehen ,solche Bohrer habe ich für die Handbohrmaschine auch einige Grössen angefertigt !

Gruss Heinz
31. Oktober 2016 um 23:05
Ich habe jetzt das 1mm wandige Rohr bestellt. Ich hatte auch Bedenken wegen der Haltbarkeit, aber 10mm Bolze waren mir wichtiger, zumal ich ab 1mm Spiel wie jetzt auch eh die Lager wieder wechsle. Im Endefekt sind es eigentlich nur die 2 Lager die die Schwungarme mit dem Bär verbinden. Die anderen Lager sind noch gut, bekommen aber ebenfalls Mesingbuchsen.
Vielleicht funktioniert das ganze auch nicht, dann werde ich alle 2 Jahre die Stahlrohre/Lager selbst austauschen müssen. Aber sofer ich nur alle 6 Monate die Messinglager tauschen muss, wäre mir das recht. Es dauert nur eine halbe Stunde die 2 kritischen Lager zu wechseln, eine Stunde für alle.

Von den Kugel- bzw. Nadellagern bin ich jetzt weg. Stimmt schon das man bei so geringem Preis nichts haltbares erwarte kann. Ich habe heute morgen sämtliche Läden abgeklappert bzw. angerufe die was mit Metallen zu tun habe, ich musste dennoch das Rohr und Schraube bestellen. Wird wohl ne Woche dauern bis alles ankommt, solange steht der Hammer still.

Die Idee eine 16mm Bohrer auf 12mm Schaft zu verkleinern kam mir auch, scheiterte allerdings am Preis bzw. an meinen Möglichkeiten daheim. Ich bleibe lieber so weit es geht bei Standardteilen, die sind einfacher zu ersetzen.
21. November 2016 um 22:32
Ich habe heute alle de Hammer wieder zusammen gesetzt. Die 2 ausgeschlagenen Lager habe ich repariert und Messinggleitlager eingesetzt. Wie lange alles hält wird sich zeigen, aber die Messinggleitlager sind ja schnell zu tauschen und kosten icht die Welt.