Faszinierender Amboss, komisches Hufwerkzeug und neue "alte" Ausrüstung

25. September 2013 um 17:54
Hallo liebe Schmiedegemeinde,
vor kurzem habe ich mir den Traum nach einem Weiteren Amboss erfüllt, über kleinanzeigen und nach einer Hau-ruck Aktion war das Schätzchen mein. Er war ziehmlich verrostet, aber nach 3 Stunden Aufarbeiten sieht er wieder richtig toll aus:




Er hat so ca. 80 kg, und ist verstählt, und ich werde ihn aufdornen. Aber das "Geilste" kommt erst noch:



Amboss_80kg_8.jpg

Sowohl die Hörner als auch die Füße wurden Feuerverschweißt. Laut des Verkäufers soll der Amboss noch vom Urgroßvater sein, also schätze ich ihn auf ca. 100 Jahre. Der hat also schon einiges auf dem Buckel! Der Klang ist einwandfrei, die Kanten relativ gut. Ein richtiges Schätzchen!

Desweiteren waren im Kauf auch noch Zangen und Hufschmiedewerkzeuge dabei (darunter: 3 Flachmaul, 3 Rundmaulzangen, 4 Kehlhämmer in diversen Größen, 1 Vierkantdurchschlag/Meißel und 1 Schlichthammer):



Die Werkzeuge werde ich noch etwas nachbearbeiten (Grat entfernen, schleifen usw.)
Zuletzt noch eine Frage: Bei den Hufschmiedewerkzeugen war ein Hammer dabei den ich nicht kannte bzw. kenne:


Na klar, ein Vierkantdurchschlag und ein Meißel... ja haha.... soweit war ich auch schon... nur wo haut man drauf? Schließlich wird hier ja eigentlich mit dem Zuschlaghammer draufgehauen, blos wo bzw. wie? Wie wurde dieses Werkzeug verwendet? Will ich Lochen, hau ich mir die Schneide kaputt, will ich Meißeln mach ich mir meinen Vierkantdurchschlag kaputt.... Irgendjemand eine Idee????

Vielen Dank für eure Antworten!

Viele Grüße,
Alex

Edit:
Hier noch mal ein Bildchen zum Größenvergleich (50kg, ca. 80kg, 144kg)
P1020981.jpg
Zuletzt bearbeitet: 25. September 2013 um 18:12
25. September 2013 um 18:16
Hallo Alex,
das Zeug auf den letzten beiden Bildern sind alles Lötkolben.
Schleif sie an und du wirst sehen dass sie aus Kupfer sind - wurden früher ins Feuer gelegt und dann zum Weichlöten verwendet.

lg Johannes

edit: bei den jetzigen Kupferpreisen kein schlechter Fang :-D
"A dream you dream alone is a dream. A dream you dream together is reality"
John Lennon

Zuletzt bearbeitet: 25. September 2013 um 18:51, Johannes Postlmayr
25. September 2013 um 18:24
Hallo Alex, Glückwunsch zu dem Amboss, wirklich ein tolles Teil

4 Kehlhämmer in diversen Größen,

wie bereits geschrieben wurde, das sind historische Lötkolben.

Was meinst Du mit
und ich werde ihn aufdornen

????



Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 25. September 2013 um 18:26, Martin Hartung / DerSchlosser
25. September 2013 um 18:38
Hallo und Danke für die Informationen!
Dass die aus Kupfer sind hätte ich spätestens dann gemerkt wenn ich damit Meißeln hätte wollen

 @DerSchlosser
Danke Martin :)

Aufdornen: Der Amboss hat unten ein Vierkantloch, darin kann man einen Vierkantzapfen einsetzen der im Holzstock steckt. So wird der Amboss gegen verrutschen und verdrehen geschützt (ganz ohne Krampen, Nägel oder ähnlichem) :) Ausserdem erhöt sich der "zug", weil der Amboss somit fest mit dem Holzstock verbunden ist, also Praktisch der Holzstock als zusätzliche Masse dient

Viele Grüße,
Alex
25. September 2013 um 20:09
Moin, 
der unbekannte Hammer ist ein Schlackehammer. Damit schlägt man beim Elektroschweißen mit Schweißelektroden die Schlacke von der frischen Schweißnaht.
Gruß,
Timm 
25. September 2013 um 21:02
@Timm
So wirds sein, hätte man ja auch selber drauf kommen können ich wieder^^
Danke dafür :)
25. September 2013 um 22:54
hey Alex Grückwunsch zu deinem Süddeutschen
viel Spass damiit

Gruß Stefan
26. September 2013 um 11:41
der unbekannte Hammer ist ein Schlackehammer

Ich gehe mal davon aus, daß dies auch ein historischer Lötkolben ist.

Gruß,

derSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!