Dolch, Schwert ...

16. Januar 2013 um 16:29
Ich wunder mich immer wieder was eigentlich in den Leuten vorgeht die sich mit so einem schönen Handwerk wie dem Schmieden beschäftigen um dann Waffen herzustellen wie Dolch, Schwert usw. deren einziger Zeck darin besteht zu töten.

Dann werden auch noch alberne Schnittests durchgeführt, bei so was würde ich mir vorkommen wie ein Vollidiot. Ich kann mir kaum was peinlicheres vorstellen als wie wenn mich Familie, Freunde, Verwandte, Kollegen... bei so einer Aktion sehen könnten.

Ist das normal? Ich glaube nicht. Wo fängt die Vernuft an und wo hört sie auf?

Wenn ich dann in den Nachrichten höre dass einer wegen ner Beziehungskrise die ganze Familie umgebracht hat denke ich immer ob das einer mit solchen Neigungen war?

Wie denkt Ihr darüber?

Grüße Peter





meine Homepage

Einfach nur schön das Schmiedeleben



Zuletzt bearbeitet: 16. Januar 2013 um 16:30, Peter Bühl
16. Januar 2013 um 17:30
Hmmm,

also wenn einer die Familie ausrottet, glaub ich nicht, das es einer ist, der Schnittests oder dergleichen ausgeführt hat. Ich glaube das sind ganz arme Menschen, die von innen heraus so verzweifeln, das sie fern jeder Vernunft und Klarheit sind. Das hat aber meist schon schwerwiegende Gründe. Ängste, Schulden, Kummer und Sorge, in einem Maß, in das ich mich nicht hinein versetzen will.

Was Schwerter und Dolche angeht, so habe ich da eine andere Einstellung zu diesen Gegenständen.

Das Schwert an und für sich, ist niemals böse, wie es eben auch nicht gut ist. Es ist ein Gegenstand, der dem Träger oder Benutzer nur zu seinem Zwecke dient. Genauso wie ein Dolch. Gefährlich ist nur jener, der die Gegenstände zum verletzen oder töten benutzt! Eine Axt z.B., wenn richtig benutzt, ist eine weit schlimmere Waffe als ein Dolch. Reicht ein Hieb schon aus um Körperteile abzuschlagen oder zu spalten.
Man spricht den Messern immer eine gewisse Gefährlichkeit nach. Doch gibt es im altäglichen Gebrauch viel gefährlichere Gegenstände, denen die "Gefahr" nicht auf den Leibe geschrieben ist. In den Händen eines geübten, ist ein gut gespitzter Bleistift oder etwa ein Gehstock aus Rattan, viel gefährlicher als ein Schwert in der Hand eines ungeübten.

Sicherlich würde ich nicht mit einem Schwert durch den Garten hüpfen, um für alle sichtbare Tests zu machen.

Dolch und Schwert als Mordwaffen sind ein Problem unserer Gesellschaft, nicht aber als Problem in der Sache.....

Ingo


 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
16. Januar 2013 um 17:44
Hallo Peter,

ein Schnittest hat meiner Meinung nach nichts albernes an sicht. Es gibt natürlich einen Unterschied, ob man à la Cold Steel meint irgendwelche Schweinehälften zu zerschneiden oder ob man sich auf einem meditativen Level damit auseinandersetzt. Aber das ist dann einfach kein Schnitttest mehr für mich. Das ist billige Angeberei oder bestenfalls noch Marketing (im Fall von CS).

Viele Kampfkünste haben so genannte Waffenformen, die eigentlich sehr wie Tänze anmuten, und von Könnern wirklich sehr ästhetisch vorgetragen werden können. Wenn man Säbelformen im Tai-Chi beispielsweise sich anschaut, dann ist das nicht albern!

Und zum anderen erfährt der eurpäische Schwertkampf endlich auch ein gewisses Interesse. Warum sollten sich nur Japaner mit Kendo oder ähnlichem austoben dürfen. Ich sehe zwischem Schwertkampf und anderen Martial A R T S prinzipiell keinen Unterschied. Und wenn man dann dafür ein Fechtschwert haben will, gerne!

Was ich nicht so toll finde sind irgendwelche plänkeleien ohne Sinn und verstand, wo dann einfach das Schwert in irgendwas reingehackt wird oder man damit dem Kontrahenten vor der Nase rumfuchtelt. Aber das bricht meine Begeisterung für Schwert- oder Waffenlosen Kampf nicht.

Und schließlich hat auch ein Schwert eine gewisse ästhetishe Ausstrahlung, der sich die wenigsten Leute entziehen können, zumindest was ich so in meinem Umfeld erlebe. Die Dinger sind schön und ich werd mir auch eins schmieden. Mindestens eins.

Viele Grüße

Philippe
16. Januar 2013 um 17:45
Meine Persönliche Meinung darüber ist ähnlich. Ich fertige mir Werkzeuge um sie zu benutzen. Ein Dolch ist für mich unnütz da er zum Schneiden nicht zu gebrauchen ist und nicht geführt werden darf. Ein Schwert genauso. Ich brauche auch keine Einhandmesser oder irgendein Messer mit teilweisem Wellenschliff. Ich richte mich bei der Nutzung meiner Messer nach dem Bedarf und ob ich auch zu dem Zeitpunkt führen darf. Damit komme ich gut zurecht.

Allerdings bin ich persönlich ganz und gar nicht der Meinung, dass Dolche, Schwerter, Schnitt-Test´s usw. mit Amokläufen oder ähnlichem in Verbindung gebracht werden sollten.

Ich selbst laufe auch Wochenlang mit rasiertem Unterarm rum nur weil ich meine Küchenmesser geschärft habe und völlig unnütz die Schärfe teste ohne mich dann zügeln zu können.

Natürlich wird ein Dolch in den Händen eines Amoklaufenden zur gefährlichen Waffe, ein Vitrinendolch der vom Besitzer Jahrelang bestaunt und befingert wird ist das noch lange nicht. Dolche und Schwerter sind oft echte Handwerkskunst oder sehr schöne Replika´s wie zum Beispiel Timms Schweizer Dolch aus raffinierten Rennofenstahl.

Ich finde es gut dass man mit einem Dolch nicht rumlaufen darf, weitere Verschärfungen finde ich nicht nötig. Gewalt kann man auch mit unzähligen anderen Gebrauchsgegenständen oder Werkzeugen ausüben. Da brauchts keinen Dolch oder Schwert.

Wir sollten vielmehr daran arbeiten in unserem Umfeld zwischenmenschlichen Umgang pflegen. Wenn ich im Fernsehen oder auch im täglichen Leben sehen wie der soziale Umgang meiner Mitmenschen langsam untergeht bekomme ich oft Angst. Ein gutes Beispiel dafür sind z.B. die sogenannten "Preppers", oder leider viele Jugendgruppen in sozial schwachen Gegenden.



Schweinehälftentest allerdings finde ich unmöglich.





P.S.

Über "normal" und "Vernunft" wage ich nicht zu urteilen. Bin mir sicher mich halten auch einige für durchgeknallt  
Zuletzt bearbeitet: 16. Januar 2013 um 17:52
16. Januar 2013 um 18:52
guten Peter

ich sehe das ähnlich aber auch das ist ein Teil des Schmiedehandwerks, egal wie man dazu steht.
Bruchtests und Schnittests finde ich aber meistens auch sehr sehr albern, und sind nicht meines.

Letztens hab ich mir Gesnke für einen Handlauf gemacht und dazu in entsprechender Literatur gesucht bis ich was fand was zu meinem Einzeldenkmal passt und mir auch wirklich gefällt, das es ein kleines Bauern Haus ist im Oberhessischem, an dem sogar die Lungbasalt Treppe geschützt ist, war das gar nicht so einfach, Denkmalamt und meine Wünsche in Einklang zu bringen.  
Auch ein Wetterschutz (Vordach) wird im gleichem Design entstehen, das sind Schmiedearbeiten die mir nicht nur weil es für mich ist, sehr sehr viel Spaß machen.
Aber sein wir doch mal ehrlich wieviele Kunden können oder wollen sowas bezahlen??
In meiner Region also Ffm ist das Thema auch ziemlich out wenn es um Schmiedearbeiten des Alltags geht was also machen??

Ja Jetzt kommt die Sache mit dem Geld ins Spiel und leider sehe ich da seit einigen Jahren ein ganz blöde Tendenz, ich kauf mir Amboss und irgendne Esse und morgen mach ich Messer, Schert was weiß ich.
Mangeldes Wissen wird durch blödes Verkaufsblabla mangelnde Qualität durch schnelles Geld ersetzt.
Und da fängt es doch schon an, oder!

Ich selbst mache sehr sehr gerne Dolche, auch wenn sie für mich völlig Sinnbefreit sind, einfach weil sie schön sind. Verkaufen tu ich sowas allerdings sehr selten da viel zu teuer für den Dödel an der Ecke der eh nur Mist damit macht, und dann bin ich immer noch in der Lage zu sagen "du nicht". 

Es ist doch eher ein Industireproblem das den Markt überschwemmt und mit Schrott zukleistert, ich kann mich Erinnern vor 20 oder mehr Jahren hat man überhaupt kein scharfes Schwert bekommen, die Dosenblechkatanas im "Fachhandel" wurden oft verkauft und hinter vorgehaltener Hand hieß es das kann man scharf machen. Ich glaube neue scharfe Schwerter waren sogar verboten, bin mir aber nicht ganz sicher.

Aus meinem Alltag weiß ich das erste was ich gefragt werde wenn mich einer kennelernt und erfährt das ich ne Schmiede habe ist folgendes
Ich hät da gern ein Schwert was kosten das??? Meine Antwort ist immer die gleiche, mach ich nicht basta.
Und dann rennst du mal Spaßhalber auf so nem MA Markt rum (soll jetzt nett negativ sein geh da als Besucher auch gern hin!) und da liegen dann solche Blattfeder high end Schwerter rum, denen man die Spuren das Kontaktrades und Härtefehler geradezu ansieht und die weggehen wie warme Semmeln und denkt sich, schön das man ne eigene Meinung hat Interessiert nur niemanden, kann ich mir das auf Dauer leisten.
Solte ich auch sowas machen dann verletzen die sich wenigstens nicht weil die Dinger nicht mehr brechen,.............

Tschau Torsten
16. Januar 2013 um 18:58
Ich bin der Meinung dass Schwert, Dolch, Messer,Axt ect. können enweder als Werkzeug (Schwert eher weniger und Dolch auch ned wirklich) od. als Waffen verwendet werden und ein Messer mit einer Klingenlänge von 18 cm hat man schnell mal in der Küche, und ein Messer in der Größe ist glaube ich gefährlicher als ein Schwert, weil das kann man mal unterm Mantel verschwinden lassen.
Mit einer Axt (sofern richtig geführt) kann man jemanden töten /ordentlich verletzen aber wenn man es als Werkzeug nutzt (ich habe seit ich 6 bin eine Axt die ich zum Lager baun in unserem Geerle verwende: Na und? Deshalb bin ich noch lange kein Amokläufer. Ich hab ein Messer mit 12 cm Klinge (bin immer noch kein Amokleufer) und mein Freund hat ein Outdoor Messer mit dem er Lager baut und wir sind beide von Gewalt sehr Abgestoßen (Bei mir fällt Raufen und Rangeln aber nich unter Gewalt)

@Kleus
Ja das sehe ich auch dass sich der soziale Umgang immer mehr verschlechtert und das teilweise nicht mal noch ein "Danke od Bitte" kommt. Egoshooter Games machen Gewalt in den Köpfen der (Hauptsächlich)Buben  ganz normal.

Mit Bienlichen Grüßen Michi(dem noch viel mehr eingefallen wäre aber die Finger wollen Nicht mehr)  und Stück Davon
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
Zuletzt bearbeitet: 19. Januar 2013 um 13:31
16. Januar 2013 um 19:42
Ich sehe Dolche, Schwerter und was weiß ich noch für Wafffen auch als tote Gegenstände an. Es liegt an dem Menschen der ein Werkzeug bzw. eine Waffe benutzt was er damit macht. Immerhin kann jemand sowohl mit einem Schmiedehammer als auch mit einer Axt oder einem Schwert einen anderen Menschen erschlagen.

Dolche und Schwerter haben in meinen Augen schon aus handwerklicher Sicht einen ästetischen Wert. Die Faszination steckt in der ganz besonderen handwerklichen Herausforderung, solche Waffen zu fertigen. Es ist halt schon etwas anderes ob ich einen Meißel oder ein Katana härte und beschleife. Die Qualität der Arbeit lässt sich am Ende nunmal am besten durch Schnittversuche, Belastungstests usw bewerten, man will ja schließlich wissen was man da geschaffen hat. Daher finde ich das nicht verwerflich.

Wenn allerdings ein Messerhersteller damit wirbt wie toll man mit seinen Messern Schweinehälften zerhacken kann dann verkauft dieser seine Messer offenbar auschließlich für das Vernichten von Leben, ob Mensch oder Tier - das finde ich dann schon sehr fragwürdig.

Was den allgemeinen Verfall der Sitten/Gesellschaft angeht gebe ich euch Recht, nur mit den Ursachen ist das immer so eine Sache, denn: 99% aller Gewaltverbrecher aßen Brot! Verbietet Brot!

in diesem Sinne, Stück davon!
16. Januar 2013 um 20:26
So,vielleicht bin ich zumindest auch damit gemeint,Schnitttests von mir(war erst ein Chaotischer),mache ich nicht um zu zeigen was meine Klingen können,sondern um das Gegenteil darzulegen,das wie mein Malchus(keine Waffe,sondern wie das Sachs ein Werkzeug)Schneide regelrecht Ballig und nicht ohne Sekundärphase geschliffene Katana trotzdem mindestens das gleiche Ergebnis erzielt.Ich weise auch bei dem Malchus darauf hin,das es wenn ich höre oh ein Schert bzw Waffe,das dieses ein Werkzeug ist und ich damit auch Baumstämme schneller zu Brennholz mache wie mit einer "Normalen" Baumarktaxt für ca.10 €.
oft wird auch gefragt was dieses "Schert" kostet,dann frage ich,was für ein Schwert ich sehe keins.

Also habe ich in Ratzeburg(10 Tage Markthandel ist dort eher Nebensache,nicht nur der Spaß ist dort im Vordergrund)
mal auf die schnelle als es keine Tages-Hektik mehr gab,mal schnell was zusammengedröselt.
ZB.habe ich statt Plastikflaschen 7-10 Liter Kanister genommen,und statt nur Reisstrohmatten pur (eigentlich gehört ein Grüner Bambus als Kern,soll ja nach Japanart einen Arm samt Knochen nachahmen,nur wird auch meist der Bambus weggelassen) habe ich einen Besenstiel genommen und wie zu sehen glatt Durchtrennt.

Dieses Jahr Anfang August mache ich das ohne Plastik noch Extrema und mit besserer Kammerführung.

Der Däne der auch unbedingt sein wie er sagte Schwert mit sehr Harter Klinge weil manche aufgegeben haben es zu schärfen und ich vor allem die Scharten erst mal mit einer nicht mehr frischen Feile raus genommen habe,hatte damit Probleme und diese "Klinge" war unter 3mm Stark.
Denke er ist auch wieder da, denn es war nicht genug zum zerhacken da und so konnte ich ihm nicht zeigen das der Schnitt damit bestimmt auch gelingt.

Kaeus,Ich benutze gerne Dolche,manche versehe ich mit unterschiedlichen Seiten-Geometrien,sozusagen Wechselklingen für unterschiedliche Arbeiten,nur eben braucht man dieses Doppel-schneidige Werkzeug nur umzudrehen.
Meine Damastklinge wollte ein Römischer Reiter Darstellung als Spatha für seine möglichst Authentische haben,vielleicht hat er ja übers Jahr genug sparen können oder ich lasse mir doch germanische Holzmöbel von ihm machen.
Dann gibt es noch Leute die in Traditionnellen Jagdvereinen sind und auch Umzüge machen und die wollen dann auch einen schönen Hirschfänger haben,die oft eine längere Klinge haben als ein Sachs und Vorn ein Stück scharfen Rücken haben,dann gibt es noch Leute die dem Schwarzwild auch ihre Gegenwehr möglichkeit nicht nehmen wollen und eine Saufeder benutzen und dann welche die einen Saufäger (der auch eine Dolchklinge hat)haben wollen,weil sie doch damit mal rechnen das bei der Nachsuche durchs Unterholz die Sau schneller da ist als das Gewehr im Anschlag aber hoffen das es nie dazu kommt und so trotzdem nicht nur was belastendes sondern auch was Schönes dabei haben was letzteren beim vergessen hilft.
Wenn ich dann in den Nachrichten höre dass einer wegen ner Beziehungskrise die ganze Familie umgebracht hat denke ich immer ob das einer mit solchen Neigungen war?


Nee,da würde ich wie oft schon geschähen einen Hammer bevorzugen,man müssen wir krank sein wenn wir mit sowas umherhandtieren.


Gruß  Maik

Homepage
16. Januar 2013 um 20:46
Ich habe bei der Aussage "Schwerter töten nich, das machen diejenigen die sie führen" Bedenken. Klar, ist das die logische Konsequenz. Aber ist das nicht auch der Spruch den die NRA im Amiland immer wieder gerne benutzt?

Da ich selber Blankwaffen herstelle habe ich natürlich hierzu auch eine Meinung. In der Hand eines interessierten und verantwortungsbewußten Kampfkünstlers, Sammlers oder Jägers ist eine Blankwaffe eben ein Teil seiner Ausrüstung oder Sammlung die in diesem Kontext genutzt wird.
Bei den Kampfkünstlern finde ich es zum Beispiel sehr schön das mittlerweile auch die europäische Kampfkunst auflebt (nach Talhofer und Konsorten). Ja, nicht nur Asiaten können sich effektiv bewegen. In diesem Zusammenhang  finde ich auch eine "Entmystifizierung" der japanischen Klingen schön... "europäische Schwerter taugen nichts.. japanischen sind die Besten". Hierbei muß man auch die Waffen in Ihrem Kontext sehen.. und auch sehen das die Säbelform des Katanas schlußendlich die letzte wirkliche Schwertform war... (man vergleicht ja auch nicht unbedingt den Ford T mit nem Audi A6), und für solche "Aufklärungsarbeit" finde ich u.a. auch seriös abgehaltene Schnittteste für angebracht und gut.

Was ich nicht toll finde sind z.B. die auf Mittelaltermärkten veranstalteten Schaukämpfe, da diese die Realität nicht wiederspiegeln und ein verzerrtes Bild der europäischen Waffen aufzeigen.

Zum Jäger, der Dolche (Hirschfänger), oder Saufeder noch braucht, brauch ich eigentlich nicht viel zu sagen. Diese Blankwaffen sind Werkzeuge für den Einsatz und als solche zu betrachten und zu fertigen.

Naja, und die Sache mit durchdrehenden Leuten... Was viele vorangeschriebene Forumsmitglieder schon geschrieben haben... man kann aus allem eine Waffe machen.. ein Ort weiter hier (Berndorf) hat ein Familienvater soweit ich mich entsinne seine Frau und Kinder mit nem Hammer erschlagen.. sind wir Schmiede nun amoklaufgefährdet? In der Hand von jemand der durchdreht ist eben alles gefährlich. Es kommt denke ich auf die psychische Verfassung und Verantwortung an.

Generell sollte man nicht pauschal über Leuten die Blankwaffen haben oder in heutiger Sicht verantwortungsvoll benutzen die Lanze brechen.    
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
16. Januar 2013 um 20:54
Unsere Gesellschaft hat einfach kein Verhältnis mehr zu Waffen, da die meisten keine Waffen zum Überleben mehr benötigen.

Unsere Vorfahren benühten sich redlich und schafften es auch mit Waffen sämtliche gefährliche Tiere außzurotten. Frag die mal, ob man z.b.Eine Schusswaffe haben sollte oder irgendwelche lange Messer.

Es ist m.E. nach eine zutiefst merkwürdige Vorstellung den Grund eines Massakers in den verwendeten Waffen zu suchen - das lenkt nur vom eigentlich ab. Die daraus resultierenden Maßnahmen geben das Gefühl der Sicherheit, wi am Problem selbst noch nichts geändert wurde und dementsprechend auch die eigentliche Gefahr bleibt.

Einige hier haben ja schon erwähnt, dass jeder Gegenstand prinzipiell tödlich einsetzbar ist - eine Waffe ist nur effizienter.
Der ganzen Debatte (Waffenliebhaber werden hier durch den Threadersteller als potentielle Amokläufer präsentiert) liegt eine Änderung unserer Normalitätserwartung zugrunde: Waffen sind nicht mehr alltäglich, wer dennoch Interesse hat ist irgendwie unnormal. Und unnormale Leute machen komische Dinge.. So die Logik, die man eigentlich überall antrifft; Besonders lustig wirds immer dann, wenn Leute Dinge tun, die mal normal sind, nun aber nicht mehr als normal gelten. Man denke an Tischsitten zum Beispiel.

Bergland schreibt zum Thema Waffeb in seinem Buch auch einiges lesenswerte..

Edit: Weils ich es gerade bei einem meiner Vorreder gelesen hab: Viele Leute neigen ferner dazu etwas abzulehnen, weil sie den Autoren ablehnen. Also Autorenschaft und Moralität bzw. Wahrhaftigkeit einer Nachricht werden voneinander abhängig gemacht. Hier gings darum das die NRA was sagt und das deshalb Nucht sinnvoll sein soll. Ich mein egal wie man zum Thema stehen mag, entweder ust eine Aussage wahr oder nicht, Wer es sagt, ist eigentlich bedeutungslos,

Grüße,

Martin
Zuletzt bearbeitet: 17. Januar 2013 um 00:17, Martin
16. Januar 2013 um 23:14
@huj

wi am Problem selbst noch nichts geändert wurde und dementsprechend auch die eigentliche Gefahr bleibt. Einige hier haben ja schon erwähnt, dass jeder Gegenstand prinzipiell tödlich einsetzbar ist - eine Waffe ist nur effizienter.

Gut das Pfeil und Bogen als reine Sportgeräte eingestuft sind und von Menschen jeden Alters benutzt werden dürfen,die Einschränkung,der Pfeil darf keinen Schaden jeglicher Art machen.

Eigentlich ist die ganze "Debatte" absurd,aber diese langen Beiträge auch der von unserem Jüngsten,ist doch sehr überraschend hier für miches hätte mich mehr erfreut wenn es in einem hier anderen Kontext geschähen wäre und auch würde.

Gruß Maik
Homepage
16. Januar 2013 um 23:32


Ich find die ganze Diskussion auch recht seltsam. Meiner Meinung nach will doch jemand der sich ernsthaft mit dem Schmieden beschäftigt, doch ganz einfach mal alle Richtungen ausprobieren, mir gehts auf jedenfall so. Hab zwar auch keinen Bedarf oder Verwendung für ein Langschwert oder einen Dolch, aber mich würde es schon reizen so etwas mal zu schmieden, nicht etwa aus dem Grund weil ich eine potenziell tödliche Waffe besitzen möchte, sondern einfach weil mich das machen dieses Gegenstandes reizt, und die Probleme lösen zu können die sich hierbei stellen. Ich kann mir vorstellen dass es hier mehr Leute gibt die ähnlich denken. Ich mach hier keinen Unterschied zwischen einem Hammer, einem Schwert oder sonst irgendeinem Kunstgegenstand. Mir geht es bei meiner "Schmiederei" darum möglichst viel erfahrungen zu sammeln und nicht darum wie manche gegenstände eventuell in der Vergangenheit verwendet wurden. Wenn ich demnächst mal eine Kette schmiede gehts mir auch nur darum meine Fähigkeiten auszubauen und obwohls sein könnte dass früher menschen mit grad solchen Ketten ihrer freiheit beraubt wurden und pi pa po....solche Gedankengänge könnte man ewig weiterspinnen (soll etz net irgendjemanden angreifen). Ich denk mir halt wenn jeder weiß was er macht und was mit manchen von seinen hergestellten Gegenständen angerichtet werden könnte, und deswegen damit vernünftig umgeht ist es auch in Ordnung sich ein Schwert zu schmieden nur um sagen zu können, "ja ich hab eins geschmiedet, es hat mich wieder a stückl weiter gebracht".
17. Januar 2013 um 08:06
Hallo,

so wie sich mir das Thema bis jetzt erschließt endet doch diese Disskussion mit dem Ergebnis: Man kann solche Blankwaffen schmieden, wenn damit vernünftig und verantwortungsvoll umgegangen wird.

Ob nun jeder der Meinung sein muß, das Blankwaffen doch einfach nicht geschmiedet werden sollen, oder ob Blankwaffen genauso dazugehören wie ein jedes anderes Werkzeug (und sie sind aus meiner Sicht nichts anderes als Werkzeuge) was man geschmiedet hat, bleibt hierbei wohl jedem selber überlassen.

Für viele mag es befremdlich sein wenn Ich sage, eine Waffe ist ein Werkzeug und muß genausogut funktionieren wie das Behaubeil oder die Spaltaxt die ich schmiede, aber schlußendlich ist es so. Ich selber hoffe sehr das meine Blankwaffen nie in den Einsatz kommen (außer die bei den Jägern). Sie aber einfach so ersatzlos zu streichen, weil sie ja gefährlich sein könnten (in den falschen Händen) halte ich für eine mit vorsicht zu genießende Politik.
Um für diese Politik ein Beispiel zu nennen: Der Nu Tschaku (in Rechtssparache: Würgeholz) ist in Deutschland schon lange verboten. Allerdings wird er ja durchaus noch häufig nachgebaut (weil einfach zu bauen.. Baumarktkette, n besenstiel, zwei einschraubhaken.. feddich) etc..... habt Ihr je von einem Fall gehört wo mit einem Nu Tschaku jemand erwürgt oder totgeprügelt wurde? Wenn ja, ist das häufiger vorgekommen als eine Messerstecherei?
Was will uns dieses Beispiel sagen? Aufgrund der etwas sonderbaren Auffassung unseres Gesetzgebers, wurde diese Waffe verboten. Japanische Kampfkünster wie Kobudokas oder Ninjitzusportler wurde eines Ihrer Sportgeräte beraubt.
Das gleiche gilt für das Butterfly - Messer. Ja, hiermit ist viel Scheiße passiert.... aber in der Kampfkunst (phillipinische) fehlt es nun leider auch.
Ninjasterne... Verboten...
 
Diese Liste denke ich könnte man noch um einiges erweitern. Und wie man selber zu Kampfkünsten steht sollte auf einem anderen Blatt stehen.

Ich denke nicht das ein Verbieten oder das "nicht mehr produzieren" von Waffen die Probleme die mit Waffen geschehen aus der Welt schaffen, denn wenn jemand einen anderen verletzten möchte, geschieht das eben dann nicht mit dem Schwert oder Dolch, sondern mit dem Brieföffner oder der Stehlampe. Das Problem hierbei ist doch wohl eher die Gewaltbereitschaft bzw. das gestörte Konfliktverhalten von einigen Menschen.

Oder was meint Ihr, gibt es hier noch weitere großartige Erkenntnisse die man aus einer solchen Disskussion ziehen kann?
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
17. Januar 2013 um 10:10
Heureka, ich hab die Lösung für dieses Problem !!!
Man müsste Köpfe verbieten, denn von da geht die Gefahr doch aus und nicht von einem toten Gegenstand !
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
17. Januar 2013 um 11:56
Bei all den genannten Beispielen gibt es für mich einen Unterschied.
Ein Beil, Hammer usw. sind Gegenstände deren Zweck ein anderer ist.

Ein Dolch oder Schwert ist von haus aus eine Waffe die keinen anderen Zweck hat.
Und wenn jemand das Schwert dazu benutzt Brennholz zu machen würde ich behaupten schadet dies dem Image des seriösen Messermachers.

Auch ich hatte schon Anfragen in dieser Richtung und hab immer abgelehnt, so werd ich es auch in Zukunft machen.

Grüße Peter

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