Der Supergau nach dem Härten eines Katanas

2. Juli 2011 um 23:41
Hallo Leute
Hier mal ein echter Alptraum Stunden geschmiedet (vier Blöcke 200 Lagen)Vorgeschliffen und dann beim rausholen aus dem Öl knack
Oh das hat mich so geärgert das ich alles durch die Gegend geschmissen habe.Aber dann hab ich mir gedacht, was solls Hab den Rest zerschnitten und wieder verschweisst dann noch einmal mit einer Zwischenlage aus einer Feile verschweisst und ausgereckt, ist doch nicht schlecht geworden oder;-)

Gruss Didi

Bilder

Zuletzt bearbeitet: 3. November 2019 um 20:44, Christoph Nohtse (DL1LBN)
3. Juli 2011 um 09:03
Hallöchen

Ärgerlich,aber wieso Knack ?,was hast du für Stähle verwendet ?,war jeder Block 200 Lagen ?.

Viel scheinst du aber an Material nicht eingebüßt zu haben,ich hoffe du Ätzt es auch noch ?.

Gruß Maik

PS. um wieviel hat es sich gekrümmt ?
Homepage
Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2011 um 09:05, Maik Schnitzer
3. Juli 2011 um 09:20
Hi
Die Materialien waren alles was ich gefunden habe 2842 2767 Feile Raspel ich hab dies bei einer Damastvorführung zu einem Packet verschmiedet.Hatte dann den Brocken übrig hab ihn halt so ausgeschmiedet..Es waren nur hoch- C Haltige Stähle eigenlich verrückt hat ja auch bei der ersten Härtung nicht geklappt.Es gab nur ein leichten Bogen.

Gruss Didi
3. Juli 2011 um 09:29
Na ja,der 2767 hat ja nicht viel Kohlenstoff und Raspeln ?,nimmt aber wie auch Leo bestimmt gern C auf,habe bei großen Hufraspeln festgestellt das sie nur Aufgekohlt waren.
Hast du eine gute Feile eingelegt ?

Gruß Maik
Homepage
3. Juli 2011 um 15:58
Hi Didi.
Will ja nicht den Schlaui heraushängen lassen, aber:
Sehr schöne Damastklinge in der annähernden Form einer Katana.
Nur: Katana im traditionellen Aufbau ist kein Damast.
Lagenstahl ja, aber nicht als Damast im ursprünglichen Sinn.

Guckst du:
Katana

Lg
Walter
Zuletzt bearbeitet: 3. Juli 2011 um 17:43
3. Juli 2011 um 17:32
Ich Denke mal das er das auch weis ! ?,deshalb habe ich mir den Hinweis darauf verkniffen,würde aber wenn ich in diese Richtung gehen würde auch gleich darauf hinweisen,denn ständig bekomme ich auf Märkten zu hören,das es was ich mache ja so ist wie die Japaner es machen:motz::'(.

Gruß Maik
Homepage
3. Juli 2011 um 19:56
Falsch herum: Die Japsen machens so wie wir: die kopieren doch alles, oder???:D:D
Die habens schon drauf, keine Frage, aber wennst z.B im Klingenmuseum in Solingen schaust, da brauch ma uns nicht zu verstecken. Die Japsen haben eben aus allem einen Mythos und a riesen Zeremonie gemacht, was bei uns nicht so Brauch ist.

Lg

Walter
3. Juli 2011 um 20:42
Hallo Leute

Natürlich entspricht diese Klinge nicht der Traditionellen Herstellung eines Katanas Aber darum gings auch nicht.
Hierbei handelte es sich um eine Schmiedevorführung in der Herstellung von Damast den ich für die Besucher gegeben habe und da mit den mitteln des Museums recht schnell ging, hab ich einfach als der Brocken fertig war ,für die Besucher diese Klingenform ausgeschmiedet denn die fanden das cool.
Bis zum ersten Härten hat es ca. 5Std. gedauert und da ich einmal angefangen habe wollte ich es auch beenden .

Nur zur Info ich habe ca 1.7Kg echtes Tamahagane hier liegen und rund 500g Shintetsu weiches Kerneisen, das Material stammt von einem Goldschmiedemeister der mit einen ausgebildeten Schwertfeger für jap.Schwerter befreundet ist.Jeder der sich damit auskennt weiss wie teuer Tamahagane aus einem echten Tatara-Ofen ist.
Ganz ehrlich ich habe mich da noch nicht daran getraut ein Fehler wäre mir zu teuer und zu peinlich
.Wenn ich genug Sake habe fang ich vieleicht damit an;-)

Aber da wir auch regelmässig Rennöfen bauen könnte ich auch unseren eigenen Stahl aus Raseneisenerz und Bergwerkerz benutzen.

@Walter
Mandfred Sachse beschreibt in seinem Buch das es auch (Damaszierte)Jap.-Schwerter gab.Ich berufe mich hier bei auf den Autor.(dies nur zu Info)

Ganz ehrlich dieser Hype um die japanischen Schwerter ist für mich nicht sehr verständlich, wobei ich die wirklich beeindruckenden Fertigkeiten der Katana-Schmiede auf keinen Fall in Abrede stelle aber ,wer schon mal ein Wikingerschwert aus 32 einzelen Damaststrängen geschmiedet hat und es vor allen Dingen geschliffen hat weiss was es bedeutet 4 Facetten gleichmässig zu fegen als nur 2 wie beim Katana denn dort ist es egal ob die Facette 0,2mm grösser oder kleiner ist Hauptsache beide Seiten sind gleichmässig. Bei Wikingerschwert müssen aber alle vier Seiten gleichmässig sein.
Ich hab einmal das Sutton Hoo-Schwert Also eine Wurmbunte Wikingerklinge geschmiedet was sehr viel aufwendiger ist als ein Katana und hab es dann auf meinen Banksteinen geschliffen ,ich sag euch ich hab so geflucht die beiden Seiten gleichmässig zu kriegen das ich schon aufgeben wollte.



PS.Dieses Kunstwort "Damaszener-Stahl"ist mir schon immer ein Dorn im Auge gewesen
Jeder Stahl ist bis die industrielle Stahlherstellung durch Hochöfen begann , ein Schweissverbundstahl gewesen.In unserem Museum wurde der sogenannte Osemundstahl in 17 .Jahrhundert hergestellt. Das im Rennofen gewonne Roheisen hier im Bremecketal wurde mit anderen Roheisen das aus anderen Regionen kam verschweisst und raffiniert um die Zähigkeit für das Drahtziehen zur erreichen.
Unser Schwesterhammer in Remscheid der Dieners-Hammer stellte den sogenannte Janusstahl her der auch eine Komposition aus Verschiedenen Roheisen ist um Klingenstahl herzustellen, all dies ist "Damaszener-Stahl" wenn man so will.
Darum zu sagen die hatten keinen Damast gehabt zu der und der Zeit ob im Mittelalter oder Später ist falsch alles waren Schweißverbundstähle,und selten nur aus dem selben Erz gewonnenes Roheisen


Dies hier Rande ,man könnte jetzt mit Sicherheit wie wahnsinnig darüber diskutieren da war das so und dort so ,egal
es geht hier nur um eine persönliche Meinung und ich hoffe das sich keiner daran stört.

Lieben Gruss aus dem Sauerland
Dietmar



l
4. Juli 2011 um 08:38
Für uns ist es Alltag,aber ich bin trotzdem erstaunt das so viele auch mit dem Begriff "Damaststahl" nichts anfangen können und fragen wie das Muster auf dem Mustergesteuerterschweißverbundstahl kommen.

Ob oder wie man ein Schwert herstellt oder möchte,überlasse ich jedem selbst,seine eigentliche Aufgabe sollte es sowieso verloren haben aber man hängt ja auch an Sachen die Dreck machen und stinken.

Gruß Maik
Homepage
4. Juli 2011 um 16:13
Tip Top Dietmar, Ich schliesse mich deiner Persönlichen Meinung in bezug auf die Stähle und die Schwertphilosophie absolut an.

Gruss Rom.

Ps. Hattest du meine PN an dich bezüglich der Fallhämmer erhalten?
6. Juli 2011 um 16:50
Das ist ja interessant. Ich wusste nicht dass da so viel Aufwand betrieben wurde. Draht muss ein Vermögen gekostet haben.

P.S. Wirklich schönes Schwert, gefällt mir sehr gut
Zuletzt bearbeitet: 6. Juli 2011 um 16:52