Autogenanlage kaufen

11. November 2016 um 19:34
Ich habe ein relativ günstiges Autogenset in Ungarn gesehen.
Zwei 50l Flaschen, 4 Druckminderer, 9m Schlauch und diverse Brenner.
Ich will es hauptsächlich nutzen um kleinere Stellen zu erwärmen, ein wenig zum Schweißen und Trennen. Eventuell mal für Richtarbeiten auch. Jetzt lässt mich aber der Zweifel nicht los und daher will ich mal in die Runde fragen, wie ihr zum Gasschweißen steht bzw inwiefern ihr die Wichtigkeit eines Autogenschweißgerätes für eine kleine Schmiede/Schlosserei einordnet.
Ich denke ich kann damit viel Spaß haben, weiß aber nicht, wie oft ich es in der Praxis tatsächlich brauchen werde.
Preislich liegt das ganze dann bei ca 350€. Auffüllen kann ich sie eine halbe Stunde von mir. Die Wartung wird dabei immer mit erledigt.

Was denkt ihr? Kaufen oder doch lieber bleiben lassen?
11. November 2016 um 20:00
Ein Autogenschweißgerät ist in jeder Schlosserei Standard, ich möchte nicht darauf verzichten müssen, auch wenn ich es selten benutze.
Schmieden lernt man am Amboß

11. November 2016 um 20:12
Danke Volker. Klare Ansage :)
11. November 2016 um 20:13
Hallo,

ich hatte die Garnituren noch in der Schmiede liegen, habe die Dichtungen erneuert.. und Rückschlagventile eingesetzt.... und ich nutze sie sehr gerne.. eben um mal punktuell etwas zu erwärmen oder aber auch mal was hart zu löten... Die Teile sind superschön wenn man mal irgendwo n niet hat den man lieber warm nietet... etc.
Generell würd ich von Kaufflaschen abraten.. aber wenn du da den Service um die Ecke hast und keine riesenkosten.. warum nicht.. ich hab mietflaschen.. das geht vom Geld her.

Wichtig ist eben.. wie aber auch bei anderen Sachen mit Gas: Achte auf die Sicherheit von den Teilen.. der Schlauch muß Tiptop sein.. die Dichtungen auch.. und natürlich ganz wichtig.. die Rückschlagventile... denn ne Acetylenzersetzung macht kein Spaß..

dann sollte man auch nen Flaschenwagen haben oder das Ganze wirklich Sicher an ner Wand angurten... und natürlich hier auch die Lagerbedingungen kennen und beachten.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
11. November 2016 um 20:16
Hallo, das sehe ich auch so wie Volker...
Klär nur vorher vernünftig ab ob die Flaschen bei uns gefüllt werden, wir kennen ja unsere Gesätze..

Gruß Stahlbauer
11. November 2016 um 21:33
Hello Jungs

Danke für eure Antworten.
Gemietete würde mich 315€ die 11Liter(!) Acetylen kosten und 215€ die Sauerstoffflasche.
Das ist einmalig, aber schon mal um ein gutes Eck teurer als diese Eigentumsflaschen.
Ob die allerdings in Österreich nachgefüllt werden könnten, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. "Müsste man sich Vorort anschauen", war die Aussage.
Ich wollte sie aber sowieso in Ungarn nachfüllen lassen, da diese Station nur 30 Minuten von mir entfernt ist. Die Flaschen werden wenn leer zurückgenommen und volle, überprüfte Flaschen mit einer Gültigkeit von 5 Jahren erhält man dann.
Ich würde also auf jeden Fall in Ungarn nachfüllen lassen wollen. Der Verkäufer hat mir Hilfe beim Kontaktaufbau zugesichert.
Ob es da rechtliche Schwierigkeiten gibt weiß ich ehrlich gesagt nicht, ich hätte davon aber noch nie etwas gehört.
Die Abfüllfirma in Ungarn ist eine große deutsche Firma. Der Firmenname ist auch als Schmiedewerkstück sehr bekannt ;)
Also ich denke mal, dass das seine Ordnung haben wird.

Leider wird ja oft die Einstellschraube an den Druckmindereren nicht zurückgedreht. Bin gespannt, wie es morgen ausschauen wird.
Aber an denen sollte es dann auch nicht scheitern.

Nachtrag: Brennerwaagen ist auch dabei! 
Zuletzt bearbeitet: 11. November 2016 um 21:36, Wolfgang
12. November 2016 um 11:21
Ich schließe mich Dem Volker an, Autogen muß sein, wenn auch selten. Zum hartlöten, wärmen und brennen nehme ich allerdings kein Acetylen sondern Propangas, ist viel billiger. Ich dachte erst ich brauche andere Düsen, aber es geht auch mit den normalen.
Volker
15. November 2016 um 22:49
Hello Burschen

Will hier eine kurze Rückmeldung geben. Die Flaschen sind noch ein Jahr TÜV geprüft, aber über die sonstige Arbeits bzw Herangehensweise meines ungarischen Nachbarns kann ich nicht so gute Worte verlieren.
Die Brenner waren dermaßen verdreckt, dass der Betriebsdruck scheinbar bei rund 5 bar Acetylen und 10 bar Sauerstoff lag.
Aua. Ich schreibe scheinbar, weil die Einstellschrauben natürlich konstant auf Wert gestellt waren sprich nicht entspannt. Aua Nummer 2. Aber okay. Nochmal rund 100€ in die Hand für neue Armaturen und Brenner. Davor will ich aber versuchen, die gekauften zu reinigen. Aber ob mir das gut gelingen wird... naja. Die andere Hälfte der Einsätze passte nicht.
Alles in allem etwas weniger gut als gedacht, aber immer noch ok. Danke für eure moralische Unterstützung.

Gruß
Wolfgang 
16. November 2016 um 06:40
Ganz wichtig: Sind Rückschlagventile dabei!? Wenn nicht, solltest du DIE ALS ERSTES kaufen und einbauen...
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
16. November 2016 um 07:42
5 bar Acetylen? Wundert mich das es nicht schon zu einer Selbstzersetzung gekommen ist.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
16. November 2016 um 16:18
Rückschlagventil war eines für Acetylen dabei. Ich werde auf jeden Fall noch zwei neue kaufen. Für beide Gase.
Hab einmal in der Lehre eine aufgesprungene, alte Flasche gesehen. Das hat gereicht. 

und @Tommi: ich denke die Anlage war nur ganz selten in Betrieb. Die eine Hälfte Aufsätze sind übrigens für Messer Brenner! Hat die jemand? Vielleicht kommen wir ja zusammen. Würde ich unter uns günstig hergeben, sonst halt inserieren. Kann ja mal Bilder reinstellen. 
16. November 2016 um 19:48
Wo wir grade beim Thema sind..  möcht ich hier mal den passenden Link einfügen: Es wird heiß, dick, und bekommt risse, was tun?!
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Zuletzt bearbeitet: 16. November 2016 um 19:49
16. November 2016 um 20:32
Oh Backe. Turbulente Geschichte!
Wir hatten immer einen Hitzeresistenten, silbrig isolierten Handschuh dabei und sollten dann im Zweifelsfall das Acetylen abdrehen und die Flasche danach kühlen. Daher soll man die Acetylenflasche auch nur eine halbe Umdrehung öffnen, dass man im Brandfall das Ding wieder schnell zu hat. Zum Glück musste ich das aber nie erleben.  
16. November 2016 um 20:35
...wir hatten mal eine zugedreht und ins Hafenbecken geworfen...
Schmieden lernt man am Amboß

17. November 2016 um 10:21
Deswegen arbeite ich nur mit Propann, das reicht fürs Wärmen und Hartlöten aus...
Früher war die Werkstatt ja auch quasi im Wohnzimmer und daher kam das gar nicht in Frage für mich und die Abneigung hat sich nie gelegt...