Anfängerfragen zur Schmiedeesse u. Amboss

30. März 2012 um 11:58
                                          
Hallo,

meistens wie ich gelesen habe,sind ja viereckigen Feuerschalen im Einsatz.
Hier mal ein Foto meiner Esse:

IMG_0153.jpg

Meine Frage ist, muss (sollte) die Schlackenfaust richtig abdichten wenn die Luftzufuhr läuft?
Wenn, habt Ihr Tipps wie man es dicht bringt?
Bei mir blässt es ordentlich raus, deshalb habe ich einen Abzweig angeschweisst, den ich durch einen Kugelhahn noch regeln kann, wobei er immer voll auf ist.
Dadurch reduzier ich ca. 1/3 der Zufuhr.
Es besteht auch die Möglichkeit den Motor immer aus- und einzuschalten. Nervt aber.
IMG_0152.jpg

wie man sieht habe ich auch nur einen Hebel zum regulieren, funktionirt nicht so optimal,
denn wenn ich etwas öffne, bläst es mir fast die ganze Glut aus.
ich denke durch diese Umstände auch einen hohen Kohleverbrauch zu haben.
Wie sollte es optimal sein?

Zu meinem Amboss:
Ich habe hier viel zum Klang gelesen, meiner klingt als ob man 2 Hämmer zusammenschlägt.
Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist.
Die Bahn ist super hart gegen eine Feile.
Ich habe Bitumenband unter dem Amboss und dem Hartholzklotz, meiner Meinung verlief danach der Spring-Hammertest besser.
Risse kann ich keine erkennen, aber ich bin mir des Zustandes unsicher.
Wie ist Euer Eindruck?
Die Bahn sieht auf dem Foto krumm aus, ist sie aber nicht.
IMG_0154.jpg


Danke im Voraus für Eure Antworten.

Mit besten Grüssen aus dem Fichtelgebirge
Rüdiger


 
30. März 2012 um 12:23
Zum Amboss kanichdir nur Gratulieren der sieht soch alt aber noch recht gut aus. Zur Esse die Schlackefaust muß nciht Luftdicht abschließen etwas Luft darf ruhig beim Abregeln noch durchkommen. Allerdings sollte die Luftzufuhr shcon vorher etwas zum regeln haben. Ich habe eine Luftklappe die den Ansaugstutzen verengen kann und dann den Heber für die Schlackenfaust. Bzw. ich habe nur einen Rost den ich  verschließen kann . Ist aber im Grunde genau das selbe Prinzip.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
30. März 2012 um 13:34
Hallo,

Ich denke Feuerkäfer hat schon das meiste gesagt.
Du solltest gucken dass du die Luft runter regeln kannst bevor sie durch die Schlackefaust geht. Dicht muss diese nicht sein, denn sie dient auch nur teilweise der Luftregulierung.

Der Amboss sieht schön aus. Wenn er zu doll klingt dann würde ich auf jeden Fall auf Gehörschutz achten, denn diese Ambossklänge sind auf Dauer echt tötlich fürs Gehör.
Wenn er dir sonst keine Probleme macht, dann soll er doch komisch klingen. Wenn irgentwo ein Riss sein sollte findet man den eh meistens nicht.

Gruß
Willi

PS: Sehe ich das richtig dass der Amboss falsch herum steht? Oder bist du Linkshänder?
www.schmiedekunst-weyer.de
30. März 2012 um 14:34
Hallo,

Danke für Eure Antworten.
@ Willi:
Gut erkannt, ich bin Linkshänder.
30. März 2012 um 14:53
Ein Tipp wenn du mal ne scharfe Kante am Amboss brauchst schleif eine Seit mit einer Schruppscheiber möglichst Senkreckt an, klappt ganz gut.
30. März 2012 um 16:15
Hallo,
ich hatte auch das Problem, dass das Gebläse bei geschlossener Luftzufuhr in die Feuerschüssel zu stark war. Da an dieser Stelle immer was durchpfeift, habe ich die eine Drossel eingebaut. Bislang erst auf der Saugseite, d.h. durch einen Blechschieber vor der Ansaugöffnung des Gebläses, weil das mit Bordmitteln schnell umsetzbar war. Besser, weil energieeffizienter wäre es, eine Drosselklappe in das Rohr zwischen Gebläse und Feuerschüssel einzubauen.
Durch eine Drosselung geht die Stromaufnahme des Motors zurück. Bei deiner Variante, die überschüssige Luft über den Kugelhahn abzublasen, läuft das Gebläse weiter unter Vollast. Versuch's mal.

Gruß

Christian.
30. März 2012 um 19:59
Hallo,
@Kompromiss
ich habe neben rechteckigen Feuerschüsseln auch eine Rundschüssel in betrieb. Die Schlackefaust dichtet nie ganz, braucht sie auch nicht. Je älter die Feuerschüssel,desto schlechter ist oft die Abdichtung. Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen die Luftzufuhr ausschließlich über die Schlackefaust zu regeln. Ich habe in meinen Zuleitungen Drehschieber eigebaut. Wenn Du unter den Anschluß zur Feuerschüssel ein 6 oder 8mm Loch durch das Rohr bohrst, ein Stück Rundstahl duchsteckst, von oben eine passende runde Scheibe mit Mittelbohrung auflegst und dann durch die Bohrung die Scheibe auf dem Rundstahl festschweißt, hast Du einen Drehschieber. Es ist sinnvoll auf das durchgesteckte Stück Gewinde zu schneiden, um so mit einer Mutter und Kontermutter die Straffheit des Schiebers einstellen zun können. Bei mir funktioniert das gut und wirklich dicht braucht er doch nicht sein.
Natürlich gibt es elegantere Lösungen wie  eingeflanschte Drehschieber aus Messing.
Grüße
welud
31. März 2012 um 06:50
ich schließe mich welund ganz an, was das regeln der luft mit der nuss angeht.

über die nuß regelst du die form des luftstroms. natürlich regelt man damit auch in gewisser weise die luftmenge. aber nur etwas. die nuss ist wie ein gardenagartenschlauchdüsenkopf (), zu regeln von vollstrahl bis sprühstrahl. durch verstellen der nuß, änderst du evtl. die geschwindigkeit des luftstroms, da sich bei geschlossener nuss, ein gewisser druck aufbaut. natürlich nicht gigantisch, aber man merkts schon. zumindest ist das bei meiner schüssel so!

ich besitze ein "kürzeres langfeuer" (länge der schüssel ca. 30 cm, kantenmaß der schüssel) aus den chemnitzer eisenwerk. die schüssel heisst vesuv. wie der italienische vulkan .
zwischen lüfterrohr und schüssel ist bei mir ein gummiflansch, damit evtl abweichungen der lage bei der montage ausgeglichen werden können und die flansche gerade aufeinander liegen. der puffer ist etwa 2,5 cm hoch. da hab ich von welund beschriebenen schieber eingebaut. geht super! ich hab aber noch ein löchlein gebohrt, damit doch etwas mehr luft bei 0-stellung läuft, da ich immer mit koks schmiede. mitlerweilen hat sich herausgestellt, das dieses löchlein (8mm) beii nullstellung, ein wunderbares feuerchen für dünne und kleinere materialien, hält! der koksverbrauch hält sich dabei gut in grenzen. der drehschieber ist bei mir neben dem hebel für die nuss, geht super!

ingo



 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

______________________________________________________________________________
Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
31. März 2012 um 15:35
Danke Leute für die vielen Tipps,
 
habe Eure Idee gleich umgesetzt:

IMG_0156.jpg 

funktioniert super klasse.
Mit 2 alten 1/4 Zoll Ratschen Kardangelenken konnte ich das Gestänge "um die Ecke" legen,
so kann ich direkt vor der Esse bedienen.
Lässt sich super fein Regeln.
Perfekt Eure Unterstützung. Danke.

Viele Grüsse
Rüdiger