Amboss 250 kg

16. September 2018 um 21:58
Abend zusammen,
ich hab in den Kleinanzeigen auf ebay diesen Amboss gefunden. Gewicht 250 kg laut Anzeige. 2 Bilder, aber ich kam nur an eins ran (wieso? Keine Ahnung).
_72.jpg
Ich weiß, anhand eines Bildes kann man schlech was sagen, aber was ist von so einem zu halten? Kostet aktuell 250 €.
Ich hab den Verkäufer gerade noch schnell angeschrieben und nach mehr Infos gefragt, ebenso wie zum verladen. Wiegt ja nicht gerade wenig, ein Amboss der Größe.
Zuletzt bearbeitet: 16. September 2018 um 22:05, Benedict Schmidt
16. September 2018 um 22:39
Moin Retro,

na das Bild ist ja zudem auch noch recht bescheiden. Er hat schonmal kein abgebrochenes Horn und würd hoffentlich nicht mit dem Adjektiven "Retor, Antik" verkauft  
Schertz bei Seite. 1Euro pro Kilo ist erstmal ein guter Preis würde ich sagen. Geh hin und schau ihn dir an. Wie tief sitzt der Rost, bedenke das sich die Oberfläche in dein Material einarbeitet!!, klingt er sauber oder klirrt er (Anzeichen auf Risse), klingt er generell human oder ist er sehr laut (Ich habe mal auf einem sehr lauten Amboss schmieden müssen, das war einfach unerträglich. Seit dem bin ich da sehr vorsichichtig. Magneten können eine Menge, aber bei dem hat auch sowas nicht gereicht). Zuletzt solltest du denke ich noch die Kanten anschauen. Ich kenn dich glaube ich noch garnicht und weiẞ nicht wie viel du schon geschmiedet hast, aber du brauchst möglichst saubere, 90Grad Kanten ;) und dann Schau ob du das Loch wiede frei kiegst. Das wär sonst schad drum.

Hoffe geholfen zu haben,

Gruẞ,

Lenni
17. September 2018 um 08:31
Ich schmiede leider noch nicht so lange, möchte aber längerfristig so arbeiten. Der Verkäufer schreibt grad, der Rost sei nur oberflächlich und ich sollte ihn mir generell vor Ort anschauen. Stapler ist vorhanden.
Stimmt, an das Rundloch hab ich gar nicht gedacht, da schreiben wir lieber nochmal...
Und Alter schreibt er, mindestens 65 bis 70 Jahre.
Zuletzt bearbeitet: 17. September 2018 um 08:32, Benedict Schmidt
17. September 2018 um 11:47

also dieser Rost sieht nicht nur oberflächlich aus- wahrscheinlich sind größere Rostnarben auf der Bahn.

Mit etwas manpower bekommt man das aber auch wieder hin...

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
13. November 2018 um 20:12
Ich habs getan, ich hab ihn heute abgeholt. Riesen Trumm. Bilder hab ich (noch) keine gemacht, kommen aber noch. Erstmal aus dem Auto rausholen müssen. Rost ist schön rundrum dran und bedeutet viel Arbeit für mich.
13. November 2018 um 23:38
Servus Retro,

gratuliere! Ich würde mich freuen, nach dem Wellness-Programm auch Fotos von Deinem Neuzugang zu sehen.
Wünsche schon mal viel Spaß beim aufbereiten - mit "etwas" Mühe kriegst Du das bestimmt hin - und beim späteren Arbeiten.

Der Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

14. November 2018 um 21:07
Das Wellnessprogramm wird sich noch ein paar Tage hinziehen werden. Ich hab nämlich schon das erste Problem: Das Rundloch, welches mit Dreck voll war, hat sich als abgebrocher (?) Stöckel oder eher Meißel (?) entpuppt. Morgen leihe ich aus der Berufsschule die Fein Magnetbohrmaschine aus, evtl. haben wir dort noch ein paar HM-Bohrer. Ich hab 3 Steinbohrer umgeschliffen und schaue ob es auch so geht. Naja. Rausklopfen hat nichts gebracht (von oben) - also ausbohren. Bisher hab ich die erste Seite komplett abgebürstet mit der Drahtbürste auf der Flex. Sind übrigends 125er Winkelschleifer auf den Bildern. Und was noch? Achja, eingeölt mit Leinöl - gibt so eine schöne Korrosionsschutz"beschichtung".
Hier mal ein paar Bilder, aber nur als Abload-Ordner, weil die Bildhochladefunktion des Forums fürn popo ist.
Galerielink
Zuletzt bearbeitet: 14. November 2018 um 21:08, Benedict Schmidt
14. November 2018 um 21:31
Ich würde das lassen wenn die Bohrmaschine keine Drehzahlregulierung hat. Sollte das Material hart sein ruinierst Du nur die Kernbohrer und unter Umständen steckt dann noch Hartmetall im Rundloch
15. November 2018 um 05:36
Wenn ich das richtig auf den Bildern gedeutet habe könntest du von Unten her den Rest aus dem Rundloch schlagen. Das wäre wohl die Sauberste und  einfachste Lösung. Allerdings auch etwas Schweißtreibend.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
15. November 2018 um 17:31
@Feuerkaefer: Hab ich schon probiert, da kommt man nicht hin mit egal welchen Hammer.

Ich hab das Loch schon drin. Ok, fast ganz drin. Unten fehlen vielleicht noch ein, zwei Millimeter. Aber rausbekommen tu ich das trotzdem nicht. Vielleicht hilft ja ne Dose Ballistol?
Und so richtig hart war es auch nicht. Angefangen hab ich mit meinen umgeschliffenen Steinbohrern. Hat sogar sehr gut geklappt, hätt ich nicht gedacht. Auch mit meinen HSS Bohrern ging es ganz passabel. Leider hab ich ab 13 nur noch MK1 und MK2, außer ein paar runterschliffene.
Zuletzt bearbeitet: 15. November 2018 um 17:33, Benedict Schmidt
15. November 2018 um 20:12
Eventuell kommst du ja mit der Stichsäge rein und kannst eine Seite aufsägen. Dann mit einem Spitzmeißel dazwischen und den Rest etwas lösen dann solltest du das rausbekommen. Natürlich ein gutes Eisensägeblatt.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
15. November 2018 um 20:34
Stichsägeblätter in der Länge hab ich gar nicht. Ich werde es mal mit ner Handbügelsäge versuchen.
Muss ich halt noch aufbohren.
Zuletzt bearbeitet: 15. November 2018 um 20:35, Benedict Schmidt
16. November 2018 um 16:12
Mal n Update:
Ich hab den Dorn rausgebracht mit viel Gewalt. Ich hab rumgebohrt bis die Bohrer geglüht haben. Dann hatte ich die Schnauze gestrichen voll und einfach einen alten Meißel, den mein Großvater selbst gebastelt hat, zerflext und als Durchtreiber genommen. Ca. 70 Schläge mit dem Vorschlaghammer später war das Ding dann doch draußen. Hat wohl einfach etwas Luft zum verformen gebraucht, welche ich dem Ding mit meiner Bohrung gegeben habe.

Hab ich eigentlich schonmal die Technischen Daten erwähnt? Gewicht laut Verkäufer 250 kg (hab keine Waage zum prüfen), Bahnlänge 1120 mm, Bahnbreite 160 mm. Vierkantloch könnte was um die 35 mm sein, Rundloch wohl ca. 30 mm.

Ansonsten hab ich mal meine Gasesse fest aufgestellt.
Aber ich lasse jetzt mal die Bilder sprechen.

Magnetbohre:


Licht am Ende des Rundloches:




Mal eingeschmiert mit Leinöl:


Der Übeltäter:


Hier erspare ich mir den Kommentar:




Meine Gasesse in der neuen Werkstatt:


Ja, das war das gröbste. Der nächste Schritt ist, einen Holzstamm zu finden und den Amboss an die vorerst endgültige Stelle zu stellen.
Zuletzt bearbeitet: 16. November 2018 um 16:47, Benedict Schmidt
16. November 2018 um 16:50
Eins noch: Preis war 230 € für 250 kg Stahl und für mich einiges an Arbeit. 92 ct pro Kilo. Geht in Ordnung, oder?
16. November 2018 um 21:50
Holzstamm? Bei der Größe könnte evtl. der Fuß auch in ein altes halbes Ölfass (so eins mit Ringen zum Rollen) passen; evtl. nachdem man die Rundung etwas dem Rechteck angepasst hat. Feinsplitt als Unterlage ist wackelfrei und lässt sich nachträglich in der Höhe noch verändern. Habe beste Erfahrungen damit gemacht.
Meinhard