Aluminium Kapillarlot/ Kreissäge reparieren?

28. Februar 2018 um 18:45
Hallo liebe Forengemeinde, ich brauch mal wieder euren Rat:
Und zwar habe ich von meinem Opa eine schöne Tischkreissäge bekommen, nur ist der Anschlag abgebrochen. Das Material ist Aluminium, vermutlich gegossen.
Nun frage ich mich, wie ich das reparieren soll?

Ich habe mal gegoogelt, Aluminium Reibelot gefunden, und dann, was mir für meine Anwendung eher passend erscheint Aluminium Kapillarlot, Flussmittelumhüllt: AL 390 
Nur hab ich in meinem Leben noch nix gelötet außer einmal eine Platine auf einer Schulexkursion 

Meint ihr, ich soll es damit probieren, oder ist auf dem Teil zu viel Belastung und es bricht sicher wieder ab?
Die Naht ist recht kurz, und die Kraft kommt mit einem Hebel 
Wäre schweißen besser? Ich kenne jemanden mit einem TIG- Gerät, nur trau ich mir Alu schweißen echt noch nicht zu, zumal an meiner tollen Säge :/

Ich hab noch Fotos gemacht, um die Situation zu verdeutlichen:
DSC_0025.jpg

DSC_0023.jpg
DSC_0024.jpg

Ich hoffe mal einer hat sowas schon mal gemacht und kann mir einen Rat geben :)
VG, Edgar
28. Februar 2018 um 19:08
Guten Abend Edgar,

Mach dir lieber die Mühe und baue diesen Anschlag einfach aus Eisen nach.

Gruss Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
28. Februar 2018 um 19:10
Moin Edgar!

Woher weißt Du das es Aluminium ist und keine Magnesiumlegierung? Die werden da ab und an auch verwurschtelt.  Alu schweißen und Alu löten ist was für Spezialisten... Ich würde sagen selbst mit einem WIG-Schweißgerät ist das für Laien unmöglich (die Legierung ist bei Alu ne kritische Sache). Außerdem sind nicht alle Alu-Legierungen löt- oder schweißbar!

Außerdem wird das Ganze insofern schwierig, da sich alle Materialien beim Schweißen verziehen... Was dann aus der Präzision des Winkelanschlages wird?

Gruß

Oli
28. Februar 2018 um 19:15
Servus Edgar,

kann auch nicht gut löten. Hast Du mal über ein Metallprovisorium nachgedacht? Provisorien halten meistens am längsten.
Ich meine damit, die Rohrkonstruktion bis zur Klemmschraube ersatzweise aus Stahl anzufertigen und die Originalteile aufzubewahren. Du kannst Dich später/mit mehr Erfahrung im Löten versuchen...
Wenn ich die Alusache so ansehe - besonders stabil erscheint mir die Sache (der Anschlag ist doch nur auf einer Seite befestigt??? und könnte bei etwas schlechter "Schweißnaht" bald wieder brechen) eh nicht. Zumindest könntest Du die Stahlvariante mit realtiv kleinem Aufwand bald wieder nutzen.
Mein ja nur

Grüße vom Holledauer

Update 19:18:
Ich seh grad -  hab einfach zu lange zum tippen gebraucht
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2018 um 19:18, Holledauer
28. Februar 2018 um 20:00
Da hast du meine Befürchtungen bestätigt, Oli, ich dachte mir schon dass Löten schwer wird :/
Eine Stahlkonstruktion scheint erstmal einfach, erschwert wird das ganze aber dadurch dass man die Stange nicht abnehmen kann, da ist auf beiden Seiten ein solider Nietkopf...
Aber ich könnte tatsächlich das abgebrochene Rohr runterflexen und mir ein Teil schmieden, an das ich den noch intakten Teil des Anschlags, (den mit der Stellschraube) anschrauben kann, und das Ganze dann vielleicht warm machen und um die Stange wickeln um quasi ein Rohr zu schaffen...
Das einzig schwere wäre, den Winkel einzuhalten, aber ich denke das bekomm ich hin.
 Kann ich mich ja Samstag mal dran versuchen, so in etwa wie ein Scharnier für ein Tor könnte man die Befestigung an der Stange machen, muss man nur halt maßgeschneidert draufschmieden... 
Oder hat einer eine simplere Idee?
Danke für die Hilfe bis hierher, ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, ein Stahlteil zu machen :)
VG, Edgar
28. Februar 2018 um 20:19
Beim umwickeln wirst mehr zerstören als dir lieb ist. Niet abschleifen bohren und Gewinde rein. Buchse bohren den Ausleger anschweissen und die Buchse anschliessend auf Mass aufreiben.
28. Februar 2018 um 21:55
Könntest Du nicht an die beiden flachen Stellen mit den Bohrlöchern einen Flachstahl anschrauben, der das Ersatzteil hält? Alternativ fiele mir noch eine Art Rohrschelle, die auf das Leichtmetallrohr geklemmt wird.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
1. März 2018 um 12:43
Hallo Edgar!

Ich sehe an der Säge weder ein Sägeblatt noch einen Spaltkeil... Ist das Zeug noch da? Ein Sägeblatt neu zu kaufen ist weniger das Problem! Aber ohne einen Spaltkeil würde ich die Säge an Deiner Stelle nicht benutzen!

Gruß

Oliver
1. März 2018 um 18:49
Das Sägeblattist noch da, es ist nur zum Transport runtergeklappt.
Was ist der Spaltkeil? Ist das das Metallding, das über der Kreissägenklinge montiert wird um einen davor zu schützen? 
Das ist noch da, muss nur noch rausfinden wie es montiert wird.


Niet abschleifen und Gewinde rein hört sich echt schlau an, Bohren in diesen Dimensionen und Reiben macht mein Maschinenpark leider schon nicht mehr mit
Ich wüde es zwar gern vermeiden die Stange so brutal zu demontieren, aber ich werds mir als Möglichkeit aufheben.

@Steffen: Das mit dem Flachstahl erscheint mir als eine sehr gute Methode, ich habs mir grade nochmal in Natura angesehen, und das müsste möglich sein. Schaden kann ich damit auch keinen anrichten...
Es wäre zwar recht provisorisch, könnte aber halten.

Und definitiv ungefählicher als etwas rumzuwickeln
Ich melde mich wenn ich was versucht habe (oder noch ne bessere Idee kommt )
VG, Edgar




1. März 2018 um 19:14
Hallo Edgar, der Spaltkeil an einer Kreissäge, ist hinter dem Sägeblatt moniert und meist ist noch ein Schutz drauf oder ist dahinter angeracht, Den man nach oben und unten verstellen kann. Er dient dazu, das Schnittgut auseinander zu drücken (keilen) damit es Dir nicht um die Ohren fliegt. Die Version mit dem Niet abschleifen iss die beste Lösung. Löten oder Schweißen ist wirklich nur etwas für Profis, grade beim löten, mußt Du bedenken, Alu hat einen Schmelzpunkt von etwa 660 Grad und auf die Glühfarben wie bei Eisen, Stahl oder Kupfer mußt Du verzichten, auch die Haltbarkeit danach ist sehr fraglich.

Gruß aus Nordhessen

Manfred
Zuletzt bearbeitet: 1. März 2018 um 20:05
2. März 2018 um 14:11
Eine alternativ Idee wäre noch den ganzen Anschlag zu entfernen und einen Schiebeschlitten aus Multiplex etc. zu bauen. Da gibts massig Anleitungen auf YT etc. Auf diesem könntest deinen Gehrungsanschlag dann auch wieder verbauen. Evtl. zusätzlich auch noch einen verstellbaren Parallelanschlag etc.

4. März 2018 um 16:24
hallo, ich habe mir gestern mal bei schönstem Winterwetter draußen an meiner Kreissäge den Ar*** abgeforen, aber es ist auch etwas meiner Meinung nach schickes bei rumgekommen: DSC_0021.jpg
DSC_0020.jpg
DSC_0022.jpg
anschlag.jpg
Ach, und den Spaltkeil hab ich glaube ich auch gefunden, ich muss nur sehen wie der montiert wird und ob der so funktioniert-das Ding sieht mir irgendwie selbstgebastelt aus, und wer weiß was mein Opa da für Unsinn zusammengeschraubt haben mag?          Immer zwei mal prüfen, nicht dass mir noch die Balken die ich eigentlich für meinen Schuppen brauche alle davonfliegen
DSC_0030.jpg
Dafür, dass ich keinen 12 mm Bohrer für die Bohrung für die Achse hatte auf der der Winkelmesser rotiert, und so von 10mm auffeilen und schleifen musste, und dafür dass ich vorher nie ein Gewinde gebohrt und auch nur zufällig den passenden Bohrer da hatte, und dafür dass alles spontan ohne zeichnung aus Schrott zusammengebastelt ist, bin ich sehr zufrieden.
Unter den Flachstahl hab ich ein Alublech genietet, einerseits als Abstandhalter, andererseits damit der Stahl nicht den Tisch verkratzt.
Dass der Winkel auch stimmt habe ich folgendermaßen gemacht: mit einem Winkel zum Kreissägenblatt rechtwinklig eingestellt und dann bei der 90°marke eine Markierung mit dem Meißel gemacht.
Den Motor habe ich auch schon umgepolt, sodass er wieder richtig rum läuft.
Danke für die vielen Tipps, was würde ich nur ohne euch machen
Meld mich nochmal wenn ich den Keil montiert und das Ding ausprobiert hab!
VG, Edgar
4. März 2018 um 16:37
...na? geht doch!
Der Spaltkeil schaut übrigens aus wie der von meiner, die ich aus ner Schreinerreiauflösung erstanden hab und scheint mir original.

Grüße vom Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

4. März 2018 um 19:25
oh, cool dass der Spaltkeil dir nicht ganz unbekannt scheint- ich habe ihn mir grad nochmal angesehen, und bin zu dem Schluss gekommen dass mein Opa den sicher nicht selbst gemacht hat, wie du meinst. Das ist schon mal gut.
Ist deine Befestigung dieselbe, oder so ähnlich? Ich habe nämlich heut versucht, mir vorzustellen wie das Ding montiert wird, habs aber noch nicht geschnallt 
Vielleicht hat ja einer ne Idee, eine richtige Befestigung dafür ist unter dem Tisch für mich jetzt erst mal nicht zu erkennen gewesen.
VG, Edgar