alte geschmiedete Kette

4. Juli 2012 um 07:37
Hallo zusammen

Ich hab beim Schuppen Ausräumen u.a. eine alte, schmiedeeiserne Kette gefunden (werde wegen dem Zeug aus dem Schuppn vermutlich gelgentlich noch mehr Fragen haben). Ich vermute, die stammt von einem alten Ochsengepsann oder so was.
Würde die Kette gerne Feuerverschweißen und als Laminat für eine 3-Lagen-Klinge verwenden.

1.: spricht was dagegen das zu tun?
2.: Muß man speziell auf was aufpassen, lauern Tücken oder sollte das machbar sein?

Beste Grüße
Flo
4. Juli 2012 um 08:13
Moin Flo,
du kannst dabei genauso vorgehen wie bei einem geschmiedeten Nagel.



...hilft nicht viel, oder? ;)
Ohne nähere Angaben wird dir vermutlich keiner helfen können, Ferndiagnosen sind so eher Orakel. 
Mach mal ein Bild und sag was zu den Maßen, mach ggf. eine Funkenprobe. Dann kann man auch mehr dazu sagen.

Gruß,
Timm
4. Juli 2012 um 08:34
Bild erst am Wochenende möglich, die Kette liegt in der Werkstatt.
Ca. 40 cm lang und ich glaub 8 Glieder.
Funkenprobe und die Tatsache, daß der Rost eher fleckig aussieht, lässt Puddeleisen und kaum C vermuten.
(rotorange Funken ohne Verästelung).
4. Juli 2012 um 12:26
Kann man erkennen, wie die Glieder verschweißt sind? Wie stark ist das Material der einzelnen Glieder?
Ich würde an deiner Stelle einfach mal ein paar Glieder verschweißen und überraffinieren, ggf. ätzen. Dann siehst du, obs sowohl von der Optik als auch vom Material her Taug hat. Wenn du ein Sandwich machen willst, sollte die Mittellage (je nach Messereinsatzzweck) nur eben ausreichend kräftig sein, da die Backen vermutlich eher weich sind. Nimm 'nen ck105 oder 'ne gute Feile als Mittellage, dann gibts auch keine allzu großen Probleme beim Schweißen. Wenns Puddel ist (oder ein Raffinier- oder Gärbstahl) sollte es sich alles gut verbinden lassen.

Gruß,
Timm
4. Juli 2012 um 12:40
Man erkennt, daß die Kette (mir fällt ein, kann nicht von einem Ochsengegschirr sein, da ja noch ein Maueranker dran ist, sorry, war mir entfallen) per Hand gefertigt wurde, eigentlich sieht das teilsweise sogar recht "schlampig" aus. (gut, ich könnts jetzt auch nicht besser.... )

Und aufgrund der groben Striktur gehe ich jetzt nicht von Gärbstahl aus.
Ich werd auch zusätzlich mal ein Kettenglied anätzen, müsste sich dann alles erkennen lassen.
9. Juli 2012 um 09:43
CIMG1974.jpgHier ein paar Bilder: 1. Bild: längere Zeit in Schwefelsäure.

DSC00226.jpgDSC00225.jpg
Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2012 um 09:49, Florian Mayr
9. Juli 2012 um 13:21
Moin Flo,
ätzen hilft nur, wenn du vorher eine Stelle blank geschliffen hast.
Aber anhand des ersten Bildes gehe ich relativ sicher von 'nem in irgendeiner Form raffinierten Stahl aus, man sieht bereits anhand des Rostes eine Lagenstruktur. Unklar ist mir noch immer die Stärke des Materials.
So heftig wie es jedoch korrodiert ist, gehe ich mal davon aus, dass du so oder so zunächst mehrere Stücke zusammenschweißen und 1-2 mal überfalten musst, um ausreichend stabiles Material für die Seitenbacken zu bekommen. Im jetzigen Zustand läufst du Gefahr, dass dir das Zeug unter dem Hammer zerbröselt, weil der Rost zu tief in den Lagen sitzt.
Gruß,
Timm 
9. Juli 2012 um 14:27
Hi Timm

Wenn man sehr lange ätzt, ist das mit dem Rost nicht so tragisch. Das Material ist dann nicht nur verfärbt, sondern man erkennt die Struktur. Nur das Material selber leidet unter der Behandlung schon sehr.........
Trotzdem waren einige stellen vorher natürlich blank... Ist halt nur beim Trocknen gleich wieder rot angelaufen.
In Original erkannte man das besser, da hab ich das dann mit dem Rafinierstahl auch bemerkt. Intessant war auch, daß an der Kette ein Glied dabei war, das offensichtlich einen wesentlich höheren C-Gehalt (ca. 0,6- 0,8 %) als der Rest der Kette (ca. 0,3-0,4%) hatte. Stärke: 6-7 mm.
Gut, ich hab noch mehr Raffinierstahl daheim, ich schätz, ich mach mit die Arbeit erst, wenn das verbraucht ist.....

Wie erwähnt ich dachte zerst an Puddel-eisen und da kam mir die Idee, daß die Kette verschmiedet vielleicht interessant aussehen würde. Aber bei Raffinierstahl ist der erhoffte Effekt wohl weniger ausgeprägt......

Zuletzt bearbeitet: 9. Juli 2012 um 14:30, Florian Mayr